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Suchwort: "Welt"
Stichwort: Banlieue - 13 Artikel
Im Kino 29.01.2014 […] "Die Eisprinzen" für Eiskunstlauf oder "Die fast vergessene Welt" für Urzeitforschung. Selbst im ersten "Anchorman"-Film ging es eher um den lächerlichen Chauvinismus der Siebziger, als um Lokaljournalismus (anders ausgedrückt: es ging jeweils um die Verformungen, die die Welt den Menschen zufügt, nicht um jene, die die Menschen der Welt antun). "Anchorman - Die Legende kehrt zurück" glaubt nun aber […] metaphysische Licht, das noch im 19. Jahrhundert leuchtete, längst ausgeknipst wurde. Farhadi zeigt Verfehlungen und Verrat im spärlich fahlen oder düsteren Licht. In seiner nicht wirklich wirtlichen Welt entfärben sich die Farben in Außenaufnahmen zu Weiß, in Innenräume überwiegen bräunliche Töne. Alles im Film ist von einer getrübten Farbintensität. Ausnahmslos sind Interieur und Kleidung verdunkelt […] Aguis, Jeanne Jestin - Laufzeit: 130 Minuten.
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Niklas Luhmann hat auf die evolutionäre Unwahrscheinlichkeit des journalistischen Formats "Nachrichten" hingewiesen: Anstatt abzuwarten, ob in der Welt auch tatsächlich etwas Neues, Unerwartetes, Überraschendes geschieht, stellen sich Presseerzeugnisse vorab auf einen festen Rhythmus ein, in den das so immer schon vorausgesetzte Neue eingepasst wird […] Von
Lukas Foerster, Friederike Horstmann
Bücherbrief 09.07.2013 […] jedoch ist farbenfroh." Es geht um zwei Studenten, die in einem korsischen Bergdorf eine Kneipe übernehmen und so ihren eigenen Kosmos aus Wildschweinjägern, Philosophen und Kellnerinnen schaffen - eine Welt, die ebenso untergehen wird wie das Römische Reich oder das französische Kolonialreich. In der Zeit zeigte sich Adam Soboczynski trotz einer gewissen kulturkritischen Schlagseite beeindruckt von der […] lobte Sigrid Brinkmann das Buch als hochambitionierte Erzählung über den "nicht abreißenden Vollzug der Generationen-Komödie". Hier noch ein Interview mit Ferrari der FAZ über das Sein und Nichtsein in Welt und Bar.
Andrea Hirata
Die Regenbogentruppe
Roman
Hanser Berlin 2013, 272 Seiten, 19,90 Euro
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Ihr blaues Bildungswunder haben die Rezensentinnen mit diesem Roman des indonesischen Autors Andrea […] Breschnew-Ära. Die Spannung zwischen Tragik und Komik, zwischen Realismus und Spiritualität - "genauso unvereinbar wie Borschtsch und Saturn", wie es im Buch heißt - hebt Richard Kämmerlings in der Welt hervor, während Judith Leister in der FAZ Frechheit, Mut und sprachliche Kraft des Romans lobt. "Prall, eloquent, fantastisch, witzig, zuweilen aber auch böse und gnadenlos", jubelt auch Vladimir Balzer […]
Literarischer Rettungsschirm für Europa 19.09.2012 […] Die von "Europa" finanzierte und vorgezeichnete "Entwicklung", die im Küstengebiet unseres Landes Kristallkugeln produziert, dem Aushängeschild für die portugiesische Modernität, hat diese ländliche Welt Stück um Stück zerstört. Sie hat dies auf eine perverse Art bewerkstelligt, durch Subventionen, Quoten, "Anreize" zum Anbau von was auch immer, jedes Jahr etwas anderes (Tabak, wo Weinreben standen […] der portugiesischen Sprache hingegen ist voller Wörter, die immer weniger Leute kennen. Sie benennen Gegenstände und Tätigkeiten eines entvölkerten (und nicht etwa verödeten) Universums: die ländliche Welt. Was bedeutet das Verb jäten? Was das Substantiv Gewann? Meine Eltern redeten mit mir in einer Sprache, die ich mit meinen Töchtern bereits nicht mehr sprechen kann, da eine ganze auf dem Land geborene […] Von
Pedro Rosa Mendes
Im Kino 09.06.2010 […] auf das "Dritte Kino", also jenes in der Regel marxistisch inspirierte Befreiungskino der sechziger Jahre in Ländern der (noch) nicht zum liberal-demokratisch ausformulierten Kapitalismus entwickelten Welt.
Ich habe micht über die Filmreihe (per Mail) mit den vier KuratorInnen unterhalten: Cecilia Valenti (Blog), Nikolaus Perneczky (Blog), Fabian Tietke (Blog) und - last but not least - der den re […] sollte sich zumindest dagegen wehren, nur noch als Feld der Wirtschaftsförderung zu gelten.
Daneben aber steht noch eine Reihe von anderen Überlegungen. Ronald Schernikau hat mal geschrieben: "die Welt wird am besten von denen beschrieben, die am wenigsten von ihr haben: noch." In etwa umreißt das unsere ersten Gedanken, dass gerade der Blick auf Produktionen, die auch in ihren jeweiligen Herkunf […] dessen, was Alexander Kluge in Bezug auf das deutsche Fernsehen den "mittleren Realismus" nennt. Also von Filmformen, die einen unproblematischen und deshalb immer schon simplifizierenden Zugang zur Welt versprechen. Die Filme, die wir zeigen, machen es sich nicht so leicht. Sie scheinen immer von einem Defizit her zu denken. Geschichte, soziale Realität, politische Handlungsmacht: All das ist eben […] Von
Ekkehard Knörer