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Suchwort: "Mich"
Stichwort: Barcelona - 20 Artikel - Seite 1 von 2
Vorgeblättert 24.03.2014 […] Nachnamen aufeinanderfolgten, wurden wir nebeneinandergesetzt - Cañas kam in der Klassenliste gleich nach Batista -, und so wurde ich sein erster Freund in der Klasse. Durch mich freundete er sich mit Matías an, und durch Matías und mich mit meinen anderen Freunden. Außerdem wurde er zum Anführer unserer Gruppe, die bis dahin noch nie einen Anführer gehabt hatte - mir war es wenigstens so vorgekommen. Aber […] sehr wohl. Ich wusste nicht genau, worum es sich dabei handelte, und dort gewesen war ich auch nie, aber ich wusste, dass sie existierten oder dass die anderen behaupteten, sie würden existieren. Für mich waren sie eine Art Mythos, der nie bewiesen oder widerlegt wurde - wir, die Jungen aus diesem Viertel, dachten bei dem Wort 'Behelfsunterkünfte', glaube ich, an eine Art rustikaler Berghütten, in denen […] möchten, dass sie in dem Buch vorkommt, lasse ich sie weg. Und wenn Sie nicht damit einverstanden sind, wie ich sie erzähle, streiche ich sie wieder raus. So haben wir es verabredet, und daran halte ich mich auch."
"Gut. Wissen Sie, ich habe immer gehört, für Kinder kann das Leben ganz schön grausam sein, aber ich glaube, für Jugendliche gilt das noch viel mehr. Bei mir war es jedenfalls so. In der […]
Vorgeblättert 16.09.2013 […] Platz, auf dem das Kolumbus-Denkmal steht und warf einen Blick auf die Stadt, in der ich mich nach Berlin vielleicht auf Dauer niederlassen werde (mich entsetzt jedes Wort dieses Satzes: "kam" und "zu" und "Platz" und so weiter).
Es entsetzt mich unsagbar und erfüllt mich mit Verzweiflung, dass ich mich an diesen Orten herumtrage wie etwas, das mir noch unbekannter ist als alle unbekannten Orte […] Brennende Lippen, trüber Blick, Fieber …
In solcher Abgespanntheit quält mich etwas, dessen Unausweichlichkeit mir klar ist - dass ich in Paris ein Feind von Paris werde sein müssen. Da hilft nichts! Wenn ich ihnen nicht im Halse steckenbleibe, werden sie mich zu leicht schlucken - ich komme zu keinem Dasein, wenn sie mich nicht als Feind empfinden. Nein, nur keine Skrupel, was die Redlichkeit einer […] nimmt Europa aufs Korn.
Neugier? Aufregung? Erwartung? Eben nicht. Die Freunde, die mich dort erwarteten und die ich nie im Leben gesehen hatte, Jelenśki, Giedroyć, Nadeau? Nein. Paris nach fünfunddreißig Jahren? Nein. Ich will nicht kennenlernen. Bin abgeschlossen und rekapituliert.
Ich treibe mich rum … und alles, woran ich denke, ist im selben Augenblick schon ein wenig weiter. Mein Gedanke […]
Vorgeblättert 30.05.2013 […] über den Dächern nicht sah, sondern erst spürte, wenn sie das Gesicht berührten. Ich erinnere mich an Sarahs feucht glänzende Wangen, an den Ausdruck des Glücks in ihrem Gesicht. Und ich erinnere mich an den Anflug von Zuversicht, der mich überkam, jener fast schon vergessenen, jugendlichen Zuversicht, die mich einmal - wie lange war das her? - wie ein gütiger Engel durchs Leben getragen hatte.
Am nächsten […] und das mich, da war ich ganz sicher, sowohl im Leben als auch beim Schreiben behinderte.
Um Mitternacht stiegen wir aufs Dach, um uns das Feuerwerk anzusehen, mit dem Berlin das neue Jahr einböllerte. Ich erinnere mich, dass unter den Leuten, die auf dem Dach standen, auch die beiden Lesben waren, die mir von weitem ein (Betonung auf «eu») frohes neues Jahr zuriefen. Ich erinnere mich an die ve […] dem typisch Barcelonischen. Ich erinnere mich an die zahlreichen Zeitungskioske, die sich, während ich vorbeiging, einer nach dem anderen entfalteten wie gigantische Schmetterlingslarven. Ich erinnere mich an Blumenverkäufer, die ihre Ware auf dem Gehweg auszubreiten begannen, an Bäuerinnen, die Käfige mit lebenden Hühnern aufeinanderstapelten. Ich erinnere mich an einen blinden Losverkäufer, der inmitten […]
Vorgeblättert 06.12.2012 […] betrieben.(86)
Im folgenden Auszüge eines Briefes aus dem Camp de Gurs. Er wurde im Dezember geschrieben.
"Dies ist die sechste Woche für mich und meine Leidensgenossen, und ich bin noch am Leben - es ist erstaunlich, was Menschen aushalten können. Sie werden über mich wohl von Frau X gehört haben. Einmal hat Frau X mir Geld schicken können, sodass ich zusätzliches Essen in den Kantinen kaufen konnte. […] Überfahrt und küsse Euch innigst
Euer Otto.
Meine Liebsten! Ihr seid sicher ganz erstaunt über unseren Entschluß. Jetzt wo alles hinter uns ist, atmen wir auf. Und daß Ihr gleichzeitig weg konntet, hat mich sehr, sehr erleichtert. Jetzt hätte ich nur schon gerne weitere Nachrichten von Euch. Also, der nächste Brief erreicht Euch hoffentlich schon drüben.
Noch viele, viele Küsse und beste Wünsche
Eure Hilde […] mit der Wäsche. Ich schicke Dir dieses eine Mal keine Inventarliste, ich habe nicht den Kopf dafür frei.
Weine nicht, meine liebe Maggy, auch nicht unsere lieben Kinder und Eltern,(103) und bedauert mich nicht, das wird mir Glück bringen. Und bald, wenn dieser verfluchte Krieg vorbei sein wird, werden wir uns alle bei guter Gesundheit wiedersehen.
Nur Mut, Liebste meines Herzens, sehr bald kommt das […]
Literarischer Rettungsschirm für Europa 20.09.2012 […] e geschoben. Weil ich aus Buenos Aires bin, auch wenn ich noch nie einen Fuß in die Stadt gesetzt habe: trotzdem ist sie meine, so, als wäre sie's. Vor allem nämlich bin ich aus dem Süden und kenne mich aus mit den Nachmittagen im Viertel Palermo, den Spaziergängen am Hafen, der wunderbaren Hitze im Hochsommer, wenn du keine Luft mehr kriegst und nur noch schwitzen und träumen und dich mit einer kalten […] Zukunft ausmalen kannst, weit weg von hier, woanders, du weißt nicht wo, aber es gibt sie, noch heißer als hier und schöner denn je.
Letztes Jahr bin ich zum ersten Mal in Sevilla gewesen und fühlte mich gleich zu Hause: die Kellner ruppig, die Leute nörgelig, alte Frauen mit dem Rosenkranz in der Hand, die Cafés voll von properen, melancholischen alten Männern, die Orangen, das Brot, die Tomaten. Ich […] durch bösartiger Bewohner.
Ich komme von Sardinien und heute, wo die Regierungen vom Norden des Kontinents den Staaten des Südens alle naselang mit dem Ausschluss aus Europa drohen, merke ich, dass mich diese Drohungen im Grunde vollkommen kaltlassen: Denn ich bin außerhalb von Europa aufgewachsen. Ich bin wirklich sehr weit weg von euch aufgewachsen, weiter weg, als ihr euch vorstellen könnt, wie […] Von
Flavio Soriga
Literarischer Rettungsschirm für Europa 19.09.2012 […] Ende der siebziger Jahre war "Europa" ein Haus mit vorhersehbaren Gewohnheiten beziehungsweise festen Öffnungszeiten. Wenn ich mich recht erinnere, schloss es seine Tore um 10 Uhr abends und öffnete sie erneut um 6 Uhr morgens. Zumindest als Kind hatte ich diesen Eindruck, bestätigt durch die Nächte, die wir im Niemandsland zwischen dem Zoll von Vilar Formoso und Fuentes de Oñoro verbrachten, dem […] en wie dem Textilstandort Covilhã, dem "portugiesischen Manchester" (einer meiner Großväter war Lumpensammler, das heißt. er lieferte den großen Wollfabriken Stoffabfälle als Rohmaterial). Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals Olivenöl, Honig oder Käse gekauft hätten. All das kam von den kleinen Parzellen der Familie. Meine Großeltern haben ihre Minifundien bearbeitet, bis sie starben. Und […] die ich mit meinen Töchtern bereits nicht mehr sprechen kann, da eine ganze auf dem Land geborene Generation auf ihrer europäischen Reise in die Städte an der Küste abgewandert ist.
Ich erinnere ich mich noch daran, in meinem Schlaf, hinter Vilar Formoso, hinter dem Zollposten:
- Etwas zu verzollen?
der letzte Teil der Reise, bis Beira Baixa waren es nur noch wenige Stunden, verlief ausgelassen und […] Von
Pedro Rosa Mendes
Vorgeblättert 19.09.2011 […] Arbeit ein Spiel sei. Für mich war damit auch die Endstation bei meiner alten groupuscule erreicht. Während die alten, aufgeschlossenen International Socialists allmählich zu einer Sekte verkommen waren, die immer mehr auf Parteilinie getrimmt war, hatte ich viele Meinungsverschiedenheiten mit ihnen ausgetragen, aber Portugal brachte für mich das Fass zum Überlaufen, weil es mich zu verstehen lehrte, was […] Von Portugal über Polen nach Argentinien
Rückblickend scheint mir das deutlicher zu sein als damals: ich begann mich ins Reisen zu flüchten. Wie sagte Kavafis doch einmal in anderem Zusammenhang: das war immerhin eine Lösung. Es hielt mich von einem oft nasskalten und zweitklassigen London fern; es ließ in mir einen Entschluss reifen, den ich mir seither zur Maxime zu machen versuchte, nämlich […] Hand. Er sei beauftragt, mich ins Hotel eskortieren. Allem Anschein nach war ich ein Ehrengast. Zum ersten Mal in meinem Leben stand ich auf einer Liste erwünschter Personen. Nachdem die Aktenschränke der Salazar/ Caetano-Geheimpolizei aufgebrochen worden waren, hatte man meinen Namen unter den speziellen Feinden des Ancien regime gefunden. Da hatte ich also erwartet, mich glücklich mit meinen Genossen […]