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Suchwort: "Religion"
Stichwort: Bruckner, Pascal - 26 Artikel - Seite 1 von 2
Essay 23.02.2015 […] über den Erdball, doch niemand wollte es wahrhaben. Ein neues Wort war erfunden worden, um den Blinden ihre Blindheit zu lassen: Islamophobie. Die militanten Misstöne im gegenwärtigen Gepräge dieser Religion zu kritisieren, war Bigotterie. Phobische Menschen hatten extreme und irrationale Ansichten, also waren sie schuld und nicht das Glaubenssystem, das sich mehr als einer Milliarde Anhänger weltweit […] Mitarbeiter im Kolonialministerium die Schrift "La politique musulmane dans l"Afrique Occidentale"1. Das an Fachleute gerichtete Werk ist eine moderate Lobrede auf die "praktische und nachgiebige" Religion des Korans, die von den Eingeborenen besser angenommen werde als das Christentum, das "zu kompliziert, zu abstrakt, zu streng für die schlichte und materialistische Mentalität des Negers" sei. Der […] die durch Hillary Clinton und Catherine Ashton vertretenen westlichen Länder auf, dem Grundrecht der Meinungsfreiheit Grenzen zu setzen, sofern es den Islam und seine negative Darstellung als einer Religion betrifft, die Frauen unterdrücke und einen aggressiven Bekehrungseifer an den Tag lege. Finanziert von einem Dutzend Staaten, die selbst ungeniert Juden und Christen verfolgen, will die Organisation […] Von
Pascal Bruckner
Essay 12.11.2013 […] um einen Vitalitätsschub zu erreichen.
Der Begriff der "Islamophobie" will westliche Schuldgefühle wecken. Aber in erster Linie dient er als Machtmittel gegen liberale Muslime, die es wagen, ihre Religion zu kritisieren, die eine Reform der Familienpolitik und Geschlechtergleichheit fordern und die sich das Recht anmaßen, nicht an Gott zu glauben oder den Ramadan mitzumachen.
Sie sollen bei ihren […] des Islam verfolgt, getötet und zur Flucht gezwungen werden, gibt es das Wort "Christianophobie" nicht und wird es auch nie geben. Seltsamerweise fällt es uns schwer, das Christentum nicht als eine Religion der Eroberung zu denken, selbst wenn sie ein Martyrium erlebt, zumindest im Nahen Orient. In Frankreich, einem Land mit antiklerikaler Tradition, darf man sich über Moses, Jesus und den Papst lustig […] wohlwollende Indifferenz auf einem Markt der Spiritualität, der für alle Glaubensrichtungen offen ist. Aber genau diese Indifferenz wollen die Fundamentalisten nicht. Denn das hieße, dass der Islam eine Religion unter vielen ist, und das finden sie unerträglich. Er soll nicht gleich sein, denn er ist allen überlegen. Da liegt das Problem!
Pascal Bruckner
Aus dem Französischen von Lea Kosch
Der Artikel […] Von
Pascal Bruckner
Essay 04.01.2011 […] Palästina) - es fällt schwer, diese Religion noch für ihren liberalen Geist zu bewundern.
Daher ist es so wichtig, den Islam zu europäisieren, statt Europa zu islamisieren, wie es die Muslimbrüder und die Salafisten gerne hätten. Ein Islam in Frankreich soll vereinbar sein mit der Demokratie und der Mehrheit seiner Gläubigen freie Religionsausübung gestatten. Die Religion des Propheten gehört in die e […] "Mittagesser" als auch als "Fastenverweigerer" übersetzen könnte. Sie werden regelmäßig verfolgt, vor Gericht gestellt, mit Gefängnis bedroht). Auch wer sagt, dass die Antipathie gegen die muslimische Religion nur unsere Aversion gegen Einwanderer maskiert, liegt falsch: Die Muslime in Europa sind in ihrer großen Mehrheit gute französische, deutsche, britische Bürger, seit mehreren Generationen integriert […] vor Zweifel und Demütigung zu schützen, besteht in der 'Vernichtung' des anderen als Zeugen eines anderen Glaubens und anderer Sitten." Oder: "Wenn ein Wachmann religiös wäre, dann wäre seine ideale Religion der Islam: strikte Regeln, fünf Mal beten am Tag, Detailgläubigkeit, auch in der Hygiene, rituelle Waschungen, Promiskuität der Männer, aber nicht der Frauen."
Hätte Levy-Strauss diese Zeilen 2010 […] Von
Pascal Bruckner
Essay 13.12.2010 […] eines Staates herabsetzt"? Offene Gesellschaften setzen auf die friedliche Koexistenz der großen Glaubenssysteme und des Rechts auf freie Meinungsäußerung. Die Freiheit der Religion ist gewährleistet, die Freiheit der Kritik an Religion ebenfalls. Die Franzosen, abgeschreckt von Jahrhunderten kirchlicher Herrschaft, wünschen Diskretion in Glaubensfragen. Getrennte Rechte für diese oder jene Gemeinschaft […] Islam zu etwas Unantastbarem zu erklären. Wer diese neu gesetzte Grenze überschreitet, gilt als Rassist. Dieser einer totalitären Propaganda würdige Begriff lässt absichtlich offen, ob er auf eine Religion zielt, ein Glaubenssystem, oder auf die Gläubigen aller Herren Länder, die ihr angehören.
Aber ein Bekenntnis lässt sich so wenig mit einer Rasse gleichsetzen wie eine säkulare Ideologie. Zum Islam […] Fundamentalismus gleichsetzt. Vor allem aber will er all jene Muslime zum Schweigen bringen, die den Koran in Frage stellen und die Gleichheit der Geschlechter fordern, die das Recht einklagen, einer Religion abzuschwören, und die ihren Glauben friedlich und nicht unter dem Diktat von Bärtigen und Doktrinären leben wollen. Also stigmatisiert man junge Mädchen, die den Schleier ablehnen, also geißelt man […] Von
Pascal Bruckner
Redaktionsblog - Im Ententeich 08.09.2010 […] Kelek oder Ayaan Hirsi Ali wie gerufen. Er liefert ihnen endlich das Szenario, von dem sie schon lange träumten. Sarrazin entstellt ihnen mit seiner eugenischen Argumentation die verhasste Kritik von Religion und Tradition und unseren Arrangements mit der Malaise zu angeblicher Kenntlichkeit. In der heutigen Zeit sehnt sich Thomas Assheuer eine rechtspopulistische Partei herbei, in der sich Eva Hermann […] Unterschrift des Mannes, wenn sie Geld vom gemeinsamen Konto abheben will. Zumindest Katholiken könnten sich nicht scheiden lassen. Pädophile Priester könnten ihren Sünden straflos frönen. Kultur, Sitte, Religion sind eine schöne Sache, aber sie sind auch ein System aus Zwängen, Heuchelei und Verfügung über den Einzelnen.
Die Entwicklung zur Moderne wäre nicht möglich ohne einen Schritt heraus aus "Kultur" […] Tradition, ohne die Fähigkeit zur Selbstreflexion, die schon deshalb keine innere Schwächung bedeutet, weil moderne Gesellschaften stets auch die Kraft haben müssen, den stets drohenden Übergriff der Religion auf die Gegenwart in Schach zu halten. Diese Selbstreflexion ist es übrigens auch, die überhaupt erst einen unvoreingenommenen Blick auf den anderen ermöglicht. Sie ist ein durchaus schmerzhafter […] Von
Thierry Chervel
Redaktionsblog - Im Ententeich 18.01.2010 […] Totalitätsanspruch -, bevor er zum Frieden mit den Religionen wurde. Wahr wird Religion allerdings im Religionsfrieden noch nicht, weil hier der einzelne Gläubige immer noch unter Kuratell seiner Priester steht. Wahr wird sie erst im persönlichen Bekenntnis, also dann, wenn ein Gläubiger auch die Freiheit hat, sich von seiner Religion zu lösen, ohne mit Sanktionen rechnen zu müssen. Also in einer aufgeklärten […] China und Russland stimmten zusammen mit anderen honorigen Mitgliedern der Vereinten Nationen wie Uganda oder Simbabwe für eine UN-Resolution gegen "Diffamierung von Religionen", die als einzige Religion den Islam explizit erwähnt (mehr hier).
Der Begriff der Islamophobie dient den 57 Ländern der Organisation - darunter lupenreine Demokratien wie der Iran, Saudi-Arabien, der Sudan - vor allem dazu […] Muslimen, dass sie ihrem Glauben abschwören, wenn sie im Westen leben wollen. Thomas Assheuer biegt es sich in der Zeit so hin, bis es passt: Nach Argumentation der "leidgeprüften Hirsi Ali" müsse "die Religion, die keine ist, aufgeklärt und, so darf man ergänzen, zum Verschwinden gebracht werden" oder "Weil der Islam für Hirsi Ali das 'ganz Andere' der säkularen Vernunft ist, darf es nur ein Entweder oder […] Von
Thierry Chervel
Essay 10.06.2008 […] he Rassismus" liegt ihm besonders am Herzen. In ganz Europa und den Vereinigten Staaten hätten sich Intellektuelle und Politiker aller Richtungen einer ganzen Reihe von Verfehlungen gegenüber der Religion des Propheten schuldig gemacht.
Da sind das Prinzip der Laizität, wie es von den Franzosen verfochten wird, das "Verbot religiöser Zeichen an öffentlichen Schulen", "das drohende Verbot der Burka […] seien. Diene bedauert, dass der "Laizismus zu einem allgemeinen Verdacht gegen den religiösen Glauben" geführt habe Er glaubt, dass der "dogmatische Säkularismus" benutzt wird, um die "Freiheit der Religion zu manipulieren". Da scheint es ihm auch nicht erstaunlich, dass der Westen als "Stützpeiler der Sklaverei und des Kolonialismus" auch an der Spitze einer "systematischen Hetzkampagne gegen muslimische […] juristische Standards, um sie gegen die Demokratien in Stellung zu bringen und sich selbst niemals in Frage zu stellen. Eine Neue Inquisition etabliert sich, die den Begriff der "Verunglimpfung der Religion" hochhält, um jede Regung des Zweifels, besonders in islamischen Ländern zu unterdrücken. Und das im Moment, wo sich Millionen Muslime, besonders in Europa, von Frömmelei und Fundamentalismus lösen […] Von
Pascal Bruckner