Artikel
Suchwort: "Lesen"
Stichwort: Digitalisierung - 24 Artikel - Seite 1 von 2
Virtualienmarkt 26.02.2019 […] ===========
Die Wahrnehmung von Verlusten, und die verschiedensten Empfindungen der Vergänglichkeit, prägen mehr als alles andere die Selbstwahrnehmung der verschiedenen Zünfte rund um Buch und Lesen. Warum eigentlich? Leben wir, wenn es um das Erzählen von Geschichten und die Aufbereitung von Wissen geht, nicht in goldenen Zeiten?
Story-Telling, um es neumodisch auszudrücken, boomt. Wir beklagen […] weit darüber hinaus, von Geschichtenerzählen, von kultureller Produktion, Distribution und Rezeption insgesamt, ist viel umfassender. Es geht NICHT darum, wie viele Leute einen Roman nun am Handy lesen, oder doch lieber Serien gucken. Es geht darum, welche Leute überhaupt von Büchern angesprochen werden - oder ohne lange nachzudenken, scheinbar selbstverständlich, gar nicht als Zielgruppen oder auch […] verwobene Geschichte geworden. Ich bin zuversichtlich, dass Sie in all den verschiedenen Formen und Tonlagen daraus auch weiterhin Ihre Geschichten spinnen werden, und bin schon neugierig, diese zu lesen, zu hören oder zu sehen. […] Von
Rüdiger Wischenbart
Virtualienmarkt 05.07.2013 […] danach, das sind alles Beispiele, wie Emanzipation über und mit Hilfe von Lesen verlief. Wenn jeweils - wie seit dem Patriot Act, post 9/11, in den USA angelegt - selbst die Bibliotheksleihe zur systematisch ausgewerteten Schnittstelle für Spürnasen wird, ist die Basis der bürgerlichen Entwicklung über Bildung (über Lernen und Lesen) im Visier.
Wenn ich nun elektronische Bücher lese, bietet mir der "Amazon […] hes Lesen findet unter Aufsicht statt.
Aber dies ist an sich nicht neu. Natürlich standen sozialdemokratische Lesevereine unter polizeilicher Beobachtung vor hundert Jahren. Aber in einem Einwanderungsland - also in den USA, in Großbritannien, in Frankreich, in Deutschland, kurzum, in vielen, und in immer mehr Ländern - wird noch mehr mit Argusaugen beobachtet, was diese Neuankömmlinge lesen, um […] angestrichen hat. Aber auch alle anderen Plattformen, über die ich Ebooks beziehe, und die mir erlauben ein Buch am Lesegerät zu beginnen, und im richtigen Kapitel am Tablet oder Smartphone weiter zu lesen, benötigen notwendigerweise ein System, mit dem sie ganz genau mein Leseverhalten dokumentieren, in allen Details, welche dann natürlich abgegriffen werden kann.
Es gibt, ohne uns hier in weitere Details […] Von
Rüdiger Wischenbart
Essay 24.05.2013 […] Familie scheint in alle Winde verstreut: die Umwälzungen der Verlagslandschaft, die Zeitungskrise, das Verschwinden von Sendeplätzen in Radio und TV, die Urheberrechtsdebatte, der mediale Wandel von Lesen und Schreiben, die Marginalisierung der traditionellen Literaturkritik und sofort. Der Kitt, der das Familienbild des Literaturbetriebs mal zusammengehalten hat, ist mürbe geworden oder schon ganz aus […] realen Herausforderungen (wie können Verlage, Autoren oder der Buchhandel überhaupt noch existieren? Oder: wie kann die sich rasend schnell entwickelnde Vielfalt an medialen Optionen produktiv für das Lesen und Schreiben von Literatur genutzt werden?) begegnen zu können, wird Nostalgiekultur vermutlich nicht ausreichen. Genauso wenig aber hilft es, alle Gemeinschaftlichkeit schlicht für überflüssig zu […] Entstehungsprozess mit einbezogen hat. Das Thema wurde zur Praxis und jeder konnte selbst entscheiden, wie weit er an dieser Praxis teilhaben wollte. Alle anderen werden dann ganz traditionell das Buch lesen können, wenn es im Herbst erscheint.
Vor wenigen Wochen erst veranstaltete das Forum Zukunft des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in Frankfurt das erste "Buchcamp", ein partizipatives Treffen […] Von
Guido Graf
Essay 27.09.2012 […] Falle. Dann wirkt das Angeschlossensein an die Geräte und das dauernde Lesen und Schreiben so, als würde man bloß prokrastinieren, und das heißt: Sinnloses tun und dabei langsam aber sicher sein Gehirn in die Demenz treiben.
Wer sich einreden lässt, dass man die neuen Kompetenzen ausgerechnet an denen messen muss, die für das Lesen von Büchern notwendig sind, hat schon verloren. Dann lassen sich die […] weitergibt, was man von anderen bekommt.
Die Idee, dass man die Sachen weitergeben muss, statt nur die eigene Eitelkeit zu füttern, setzt für die Literatur etwas frei, das lange Zeit verschüttet war. Das Lesen hat sich in der westlichen Kultur als meditative, konzentrierende Technik durchgesetzt. Durch sie schließt man sich von der Außenwelt ab. Die moderne Bildungsidee beruht wesentlich darauf, dass jeder […] Spiel müssen sie Spuren suchen und zu einer Story verknüpfen, die sie dazu bringt, die eigene Umgebung neu zu entdecken.
Nicht nur wird damit die Wirklichkeit literarisiert. Auch verbindet sich das Lesen und Schreiben mit allen anderen Bewegungen des Alltags. Weil die Geräte ihre Nutzer von früh bis spät begleiten, wird das Abrufen und Bearbeiten von Texten, das Twittern, Posten, Chatten und Mailen […] Von
Stephan Porombka
Redaktionsblog - Im Ententeich 14.03.2010 […] kopieren!
Und so entwickelte sich seit Zekris Artikel der Aktienkurs von Amazon (die rote Linie zeigt zum Vergleich den Dow Jones, die gelbe die New York Times).
Journalisten soll man antizyklisch lesen!
Nach dem Platzen der Blase hatte man aber auch glauben können, dass das mit dem Netz wieder vorübergeht. Als Suchmaschine nutzte man noch Metager. Die Vorteile Googles waren kaum bekannt. Formen wie […] dliche Fraktionen stritten, zwang jede der Seiten, ihre Informationen durch Quellen zu belegen. Wer sich über die strittigen Fragen informieren wollte, konnte die Diskussionsseiten zu den Artikeln lesen.
Wikipedia-Artikel sind Texte, die atmen, wachsen und innerlich grollen. Sie haben sicherlich nicht immer in der Realität, aber der Möglichkeit und dem Anspruch nach, den gleichen Willen zu Wahrhaftigkeit […] könnte. Manche Autoren lassen sich mit ihrer Schreibmaschine filmen.
Aber auch der Roman ist nichts Ewiges. Er ist entstanden durch den Buchdruck und die Existenz eines breiteren Publikums, das lesen konnte. Damals galt er als das ganze Neue und Verdächtige. Seine Sprache war ungebunden - also lose. Anders als Versepen deklamierte man ihn nicht in Gesellschaft, sondern las ihn in seiner Kammer. […] Von
Thierry Chervel