Artikel
Suchwort: "Immer"
Stichwort: Facebook - 46 Artikel - Seite 1 von 4
Essay 09.07.2015 […] Schreiben auch. Aber bei den Deutschen Meisterschaften kannst du nur jetzt antreten." im Jahr 2015, 19 Jahre später, muss ich zugeben, dass mein Trainer Recht hatte. Ich laufe immer weniger. Lese ich zu viel?
Ich habe immer gelesen: Antiquariatsware, die Zwei-Mark-Jubiläumsbände von rororo (Pynchon, Updike, Musil), das Gesamtwerk von Charles Bukowski und bereits im Alter von elf Jahren einen Roman […] nie gehört habe) - ich wäre auf der Tartanbahn geblieben und hätte das 800-Meter-Rennen keinesfalls gegen die Kritik eingetauscht.
Schütte wünscht sich ein Netz-Äquivalent zu den Feuilletons, die immer weniger Platz für klassische Literaturkritik anbieten. Alexander Kluge will den Elfenbeinturm, nennt ihn aber Leuchtturm in der Wüste, eine Oase, weil das schöner klingt. Ehrlicher ist da Blogger Thomas […] rsargument "ab hier versteht es der Leser nicht", gehört im Netz der Vergangenheit an.
Links anklicken bedeutet aber nicht automatisch, dass man informiert ist. Der Weg zu Wissen und Bildung wird immer ein beschwerlicher sein. Ich habe in Buchhandlungen gejobbt und kleinere Lektoratssachen im Arco-Verlag übernommen, in Tageszeitungen Zwanzigzeiler über KiWi-Bücher geschrieben, manchmal auch eine halbe […] Von
Jan Drees
Essay 01.07.2015 […] intellektuellen Anspruchs im Angesicht nackter Fakten sehr schwer. Das Argument aus der Sache heraus hat in Redaktionskonferenzen, wie man immer wieder hört, an Gewicht sehr verloren. Im Zweifel lässt sich das Klickargument mit dem Verweis auf die Leser immer ins Populistische drehen. Entsprechend wird beim Anspruch ohne große Skrupel gestrichen, werden Experten fürs Fach durch Journalisten ersetzt […] (und in anderen "Qualitätsmedien" wie der SZ der Tendenz nach durchaus auch) beobachten kann - es wäre überdies gelogen, wollte man behaupten, dass die Praxis mit der kaubeschen Theorie bei der FAZ immer mithält. Was Kaube ohnehin nicht dazu sagt: Mit seinem hohen Anspruch formuliert er ein Minderheitenprogramm; und das war es, nebenbei gesagt und manchem Aufmerksamkeitswirbel zum Trotz, letzten Endes […] Texte und Autorinnen-Text-Kombinationen durch Subjekte, die dabei auch angesichts ihrer Vorlieben, Überzeugungen, Prägungen möglichst objektiv zu bleiben versuchen. Und nicht zuletzt ist Überraschung immer relativ zu Erwartung: Nur dann, wenn es durch Tradition und Markenbildung geschaffene Erwartungen gibt, sind Überraschungen möglich.
Nichts, wirklich gar nichts spricht dafür, dass sich die bewährte […] Von
Ekkehard Knörer
Essay 30.06.2015 […] die es ermöglicht, zu "finden ohne zu suchen", weist ihn nämlich als einen neugierigen Menschen aus, als einen, der sich gerne immer wieder überraschen lassen will, einen, den die Trampelpfade der Bestsellerlisten und Bahnhofsbuchhandlungsstapel langweilen, einen, der sich immer wieder in neue Diskurse hineinlesen und -denken will, der mit anderen aktuell, zeitnah, textnah diskutieren möchte, der lesend […] interessant, weil ... Und ich glaube, das interessiert die Leser, weil ... Und das ist wichtig, weil ..."
Was wir, meiner Meinung nach nicht wirklich brauchen, ist ein Feuilleton, das seine doch immer noch meinungsbildende Funktion, ob im Radio, TV, Zeitung, Blog, aufweicht.
Ich wünsche mir, online und offline, mehr Mut zu eigener Meinung, zur Einordnung. Weniger Kaufempfehlungen als Kontextualisierung […] Von
Nikola Richter
Essay 29.06.2015 […] Artikel über Arno Schmidt bringen, weil eben zu speziell, insgesamt zu wenige Leser, nur die paar Enthusiasten. Das Problem ist aber, dass insgesamt die Zahl der Beiträge zu und um Literatur leider immer weiter abnimmt, nicht nur die über Außenseiterthemen.
Neben den angesprochenen Spitzentiteln wird eine etwas breitere Bandbreite nur noch zweimal im Jahr, nämlich zu den großen Messen, geliefert, […] abgelegt und jeden Morgen auf der Suche nach Aktualisierungen aufrufen wird. Warum auch, die Informationen kommen ja unregelmäßig. Die Follower müssen vielmehr über Feedabonnements, Twitter oder Facebook immer wieder auf die Seite gelockt werden. Die wenigstens Blogs dürften daher als einzige Informationsquelle für Interessierte dienen, denn wer liefert den Überblick, eine Plattform reichte hier (bisher) […] Von
Tilman Winterling
Außer Atem: Das Berlinale Blog 12.02.2015 […] einmal den Reichtum seiner Kulturgeschichte um die Ohren zu hauen. Zwischendrin zischt der sowjetische Montagemeister unter Tage ab, säuft, kotzt, scheißt, wird nackig gemacht - Greenaway eben, der immer schon das burlesk-bukolisch Kreatürliche gegenüber den Edelmensch-Idealen der Klassik stark gemacht hat.
Kreatürlichkeit, Körperlichkeit. Die Reise nach Mexiko wird für Eisenstein zur Initiation. Dem […] darüber zu spekulieren, was sich darin noch ausdrücken könnte: Die Neue Welt bumst die Alte - die Alte brachte der Neuen viel, die Neue der Alten dafür Syphillis.
Weil es bei Greenaway natürlich immer auch um Krankheit, Verfall und Tod geht: Im "Museum der Toten" kann er die ausgestellten Leichen minutenlang in ganz wunderbar gleißendes Licht tauchen - ein exzellentes, morbides Binnen-Gedicht in […] genießbar ist, das sich mit reger Lust und Neugier den Möglichkeiten der digitalen Postproduction zuwendet, macht ihn dabei zum Postmodernisten im allerbesten Sinn. Greenaway, der das Kino einerseits immer schon als sich bei anderen Künsten parasitär bedienende Kunst ansah, die es andererseits über die Grenzen des formalisierten Erzählkinos hinaus aufzusprengen gilt, um ihren tatsächlichen Charakter überhaupt […] Von
Thomas Groh
Im Kino 10.09.2014 […] rin, der im Alter von 50 Jahren dramatisch die Rollen ausgehen. Ihre aktuelle Obsession: Ein Remake jenes Films, in dem einst ihre mittlerweile verstorbene Mutter, die sie in ihren Tagträumen noch immer heimsucht, reüssierte, mit ihr selbst in der Rolle der damals deutlich jüngeren Mutter. Dann ein Kinderstar (Evan Bird), der sämtliche Allüren und Großkotzigkeiten des Betriebs bereits vorbildlich […] wohl nicht nur aus Budgetgründen - konsequent ausspart. Vielmehr interessiert er sich für das, was am anderen Ende herauskommt: Einen eigenen Film fährt "Maps to the Stars", was Exkremente betrifft. Immer wieder geht es um Fürze und um Scheiße, die der Film, sofern ihre Provenienz aus einem Star-Anus tatsächlich beglaubigt ist, in einer zumindest auf Dialogebene bizarren Szene in den Rang eines veritablen […] Geborgenheit des Einzelnen im gesellschaftlichen Netz nichts wissen will, ihm aber alles gesellschaftliche Elend ohne weiteres zumutet. Vielleicht liegt in dieser Bildpolitik auch einfach der Horror davor, immer nur auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, keine Brücke zum anderen mehr aufbauen zu können, den Anderen nicht mehr erkennen zu können, vom Anderen nicht mehr erkannt zu werden, Zweisamkeit nicht mehr […] Von
Thomas Groh, Nikolaus Perneczky
Redaktionsblog - Im Ententeich 03.06.2014 […] wäre (mit der klitzekleinen Ausnahme des Perlentauchers) das erste wirkliche Online-Medium in Deutschland entstanden. Ich meine damit ein Medium im Feld allgemeiner Information, das sich - wie auch immer - aus eigener Kraft finanziert und das nicht Ableger eines größeres Medienhauses ist.
Vier Einsichten der letzten 15 Jahre bewegen mich, die Krautreporter zu abonnieren:
1. Das Internet ist die […] davon: Hätten nur Zeitungen als Anlaufpunkt für Edward Snowdens Informationen gedient, wäre die Affäre möglicherweise überhaupt nicht herausgekommen. Zeitungen haben in den USA in den letzten Jahren immer wieder nach Intervention von Behörden Informationen zurückgehalten. Der neue Chefredakteur der New York Times etwa, Dean Baquet, hat in der Los Angeles Times die Informationen eines AT & T-Angestellten […] wichtiger Akteur, aber einer von vielen. Es sind zugleich übermächtige Konzerne herangewachsen, durch die sich die klassischen Medien gefährdet sehen - Google, Facebook et cetera -, andererseits gibt es immer noch das offene Netz und sein gefährdetes Demokratieversprechen: Noch ist es tatsächlich so, dass jeder sein Blog gründen und im Konzert der Stimmen mitmischen kann. Das Demokratieversprechen des Internets […] Von
Thierry Chervel
Im Kino 14.05.2014 […] Siebzigerjahre, die sich vom düsteren, klaustrophobischen Grundton des ersten Films endgültig verabschiedeten und das längst zum freundlichen Helfer der japanischen Zivilgesellschaft mutierte Ungetüm gegen immer durchgeknalltere Widersacher antreten ließen. Mein persönliches nerdiges Glücksmoment in Edwards' Film blieb denn auch den credits vorbehalten, wo Yoshimitsu Banno, der Regisseur des allerschönsten […] deren legendäre Spezialeffekte, allen voran die suit motion-Technik: Honda und seine Nachfolger auf dem Regiestuhl steckten für die Spektakelszenen Schauspieler in Monsterkostüme und ließen sie, ein immer wieder regelrecht rührender Anblick, Miniaturkulissen zertrümmern. Der Godzilla der Neuauflage ist selbstverständlich computeranimiert. Dennoch ist das schönste am Film seine inszenatorische Distanz […] bsprung in einen erhabenen Bilderrausch zu übersetzen versucht. Solche atmophärischen Momente funktionierten in "Monsters", dem kleinformatigeren ersten Film des Regisseurs, besser, weil sie nicht immer gleich schon wieder durchgestrichen werden mussten von der eilig weiter eilenden Erzählung. Mein Hauptproblem mit dem Film geht aber in eine andere, fast entgegengesetzte Richtung: Irgendwie fühlt sich […] Von
Rajko Burchardt, Lukas Foerster
Essay 27.03.2014 […] man an, konnte auch das, und diese Vorstellungen sind faszinierend, weil sie jedem von uns, seinem Wort und seinem Körper gegenständliche Unverwechselbarkeit zuweisen: Identität, Unsterblichkeit. Was immer geschieht, du hast dich in der Welt schon eingetragen. Dein Wort verhallt nicht mehr und deine Taten und ihre Wirkungen lassen sich auf ewig verfolgen.
Als ein Nebenprodukt der Arbeiten im europäischen […] samt Informationsdetektor. Das Internet, zusammen mit einer explodierten Speichertechnologie hat den Bau eines Weltgedächtnisses möglich gemacht. Sein Zentrum entsteht in Bluffdale, Utah. Es wird für immer festhalten, was auf dieser Welt geschieht - Zahlungsverkehr, Briefe, Reiserouten, Telefonate, Bilder, Videos. Wir haben noch nicht wirklich die Zeit, aber schon mal das Vergessen besiegt: Ein Faszinosum […] verbergen! Wer gehört wird, der zählt, wer abgehört wird, zählt doppelt. Nicht gehört und abgehört zu werden ist jedenfalls die größere Beleidigung. Und Fakt ist: Bislang geht die Rechnung wohl fast immer auf.
Wo liegt also die Gefahr? In der Beliebigkeit und ihrer Unterschätzung, der wir uns fahrlässig hingeben. Erstens wird die einzelne Stimme im Netz mitunter weniger gehört als am Küchentisch oder […] Von
Ralf Bönt
Essay 10.03.2014 […] Verstörung geführt - insbesondere bei jenen, die das Netz bislang für einen freien und unzensierten Kommunikationsraum hielten. War im Zusammenhang mit der ein Jahr zuvor entbrannten Urheberrechtsdebatte immer wieder die Rede davon gewesen, das Netz dürfe kein "rechtsfreier Raum" sein, so war daraus über Nacht sogar ein grundrechtsfreier Raum geworden. Dass private Unternehmen, insbesondere Internetprovider […] als gemeinsame Grundlage von Urheberrecht und Datenschutz deutet auch die zunehmende Konvergenz im Anwendungsbereich des Schutzes hin. Die ständige Ausdehnung des urheberrechtlichen Schutzumfangs auf immer kleinere Werkteile führt dazu, dass tendentiell jedes Bit urheberrechtlich geschützt sein kann. Bekanntlich betrifft das Urheberrecht mittlerweile auch Software und Datenbanken, und im Bereich der Musik […] beobachten. Hier führt die Möglichkeit, alle Daten zu verketten und zu verknüpfen, dazu, dass potentiell jedes Datum ein personenbezogenes ist. Urheber- und Datenschutzrecht nähern sich einander also immer weiter an. Sie schützen kaum mehr persönliche Werke oder Daten, sondern nur noch Bits und Bytes.
Daten sind aufgrund ihres qualitätslosen Charakters zur Universalwährung in der Netzökonomie geworden […] Von
Ilja Braun
Außer Atem: Das Berlinale Blog 13.02.2014 […] beständig Facebook zur Außendarstellung nutzt, konnte da eines echten Social-Media-Frankensteins ansichtig werden.
In Richard Linklaters neuem Film "Boyhood" kommt Facebook gelegentlich zur Sprache. Immer mit dem Connex, dass sich das Leben eben nicht dort abspielt: Einmal beschwert sich da ein Vater (Ethan Hawke), dass er vom Facebook-Profil seiner Tochter mehr über sie erfährt als im persönlichen Gespräch […] allem Ballast ist das ein Film über Episoden und die Zäsuren, die ein junges Leben ausmachen. "Das ist das sonderbare an Augenblicken", sagt der Junge an einer Stelle gegen Ende, "der Augenblick ist immer genau jetzt". "Boyhood" ist ein Augenblick-Film.
Und toll, großartig ist das mitanzusehen. Nicht, dass Linklater, wie schon in den "Before"-Filmen die Überwältigung sucht. Ganz im Gegenteil, sein Film […] rotzfreche Göre in Stellung bringt, ist buchstäblich im Kleinen großartig.
Toll, großartig, Wunder. Was für schnöde Worte in einer seriösen Filmkritik. Fast schon gruselig ist es, wie es Richard Linklater immer wieder aufs Neue gelingt, mit kleinen, im Grunde banalen, zuweilen fast schon kitschigen Ideen alle Vorbehalte restlos auszuräumen. Man streckt beglückt die Waffen. Er ist ein Kinopoet des Beiläufigen […] Von
Thomas Groh