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Suchwort: "Religion"
Stichwort: Französische Revolution - 14 Artikel - Seite 1 von 2
Essay 09.09.2013 […] sich also um ein Motiv. Religiöse Gewalt müsste demnach im instrumentellen Sinne "mittels Religion motivierte Gewalt" sein. Sie ist natürlich nicht "durch/von Religion" motiviert, denn das hieße, dass die passivische Aussage: "Er wurde durch Religion zu Gewalt motiviert" in eine transitive Aussage: "Die Religion hat ihn zur Gewalt motiviert" transformiert werden könne. In der Hermeneutik eines Gewalthandelns […] islamischen Situation grundsätzliche Einsichten zum hier verhandelten Problem gewinnen. So wird folgendes deutlich: Die Frage zur Relation von Monotheismus beziehungsweise Religion und Gewalt ist falsch gestellt, da Monotheismus und Religion die vorneuzeitliche Verfasstheit der epistemischen Ordnungen normativ auslegen. Die Genese der Wahrheitsordnung ist nicht notwendig mit Prozessen der kultischen Zentrierung […] vollzogen wurde.
Die Relationierung von Gott, Religion, Monotheismus, Moses, Gewalt, Glauben, Wahrheit und Falschheit führt zwangsläufig zu einer Theorie hoher Komplexität, die nur noch einen geringen Wirklichkeitsverweis enthalten kann. Dies zeigt sich an den fünf Fragen, um die es hier in der Debatte geht: (1) Gibt es eine Relation zwischen Religion und Gewalt, sodass beide Begriffe zum Explanandum […] Von
Reinhard Schulze
Essay 09.04.2013 […] geht vielmehr darum, sowohl die eigene Religion zu praktizieren, als auch die anderen Religionen in ihrem je eigenen Wahrheitsbezug anzuerkennen und zu respektieren." (10) Assmann identifiziert in allen Weltreligionen die Doppelstruktur einer "universalen, natürlichen Menschenreligion" und einer bestimmten, historisch gewachsenen positiven Religion. "Da es Religion nun einmal nur im Plural gibt und geben […] duplex. Was ist damit gemeint? Den Begriff der "religio duplex" übernimmt Assmann von dem Philosophen Theodor Ludwig Lau (1670-1740), der damit auf die Doppelstruktur der Religion als einer Religion der Vernunft und einer Religion der Offenbarung aufmerksam machen wollte. Assmann kann in seinem Buch zeigen, dass die Doppelstruktur einer allgemeinen, vernünftigen, natürlichen und einer besonderen, geglaubten […] klingt einleuchtend: "Dass ich's kurz sage: ein Individuum der Religion … kann nicht anders zustande gebracht werden als dadurch, dass irgend eine einzelne Anschauung des Universums aus freier Willkür … zum Zentralpunkt der ganzen Religion gemacht und alles darin auf sie bezogen wird." Insofern ist für Schleiermacher jede positive Religion "in Beziehung auf das Ganze eine Häresis - ein Wort, das wieder […] Von
Rolf Schieder
Essay 08.08.2012 […] fensive, der ein einsamer Richter im letzten Moment mutig entgegentrat. Es sind in diesem einen Fall nicht die Islamisten, sondern die Richter in Köln, die das Verhältnis von Religion und Gesellschaft - von jüdischer Religion und Grundgesetz - derart revidierten, dass die Welt mal wieder erschrocken auf Deutschland blickt - zu Recht.
Matthias Küntzel
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(1) Derartige Abbildungen finden […] Neubewertung setzte eine Welle des Abscheus, der Empörung, des Entsetzens über Säuglings- und Kinderbeschneidungen frei. Was jahrzehntelang niemanden interessierte, wurde über Nacht zum Hype: "Eine Religion, die eine regelmäßige Körperverletzung von Minderjährigen… im Programm hat, steht in einem Dauerkonflikt mit wesentlichen Zielen der Verfassung - und zwar umso tiefgreifender, je freiheitlicher und […] Säuglingsbeschneidung für verfassungswidrig zu erklären, sprengten sie nicht nur das Sicherheitsventil, das die Juden in Deutschland seit 1945 vor antisemitischem Rassismus und der Kriminalisierung ihrer Religion schützte. Sie lösten zugleich eine mehr reflexhaft als reflektiert geführte Debatte aus, in der das Unbewusste seine Spielchen treibt.
Es ist bemerkenswert, dass gerade die sich als "progressiv" […] Von
Matthias Küntzel
Vorgeblättert 13.08.2009 […] Glaubens finden wir bei Baruch Spinoza. Er war sich ebenso wie Hobbes der destruktiven Wirkungen bewusst, die von der Religion ausgehen können, und beharrte darauf, dass sich die Freiheit der Religionsausübung den Erfordernissen des Friedens unterzuordnen hat. Von der Rolle, die die Religion im Leben des Menschen spielt, hatte er aber eine klarere Vorstellung als Hobbes. Eine religiöse Lehre ist nicht, […] dem die Weltpolitik immer wieder unter den Einfluss säkularer apokalyptischer Mythen geriet, scheint vorerst durchbrochen. Nun hält, in einer Rückkehr zu alten historischen Mustern, die herkömmliche Religion wieder Einzug ins Zentrum des Weltgeschehens.
Der Irakkrieg war das erste utopische Experiment des neuen Jahrhunderts und wird vielleicht das einzige bleiben. Die Kontrahenten bedienen sich nach […] irrational handeln, sondern manchmal auch daran, dass sie den Frieden gar nicht wollen. Viel wichtiger ist ihnen vielleicht, dass der einzig wahre Glaube den Sieg davonträgt, sei er nun eine traditionelle Religion, ein säkulares Ideal wie der Kommunismus, die Demokratie oder die Geltung der Menschenrechte. Oder sie finden ihre Bestimmung nicht im Frieden, sondern im Krieg, so wie die jungen Menschen, die in […]
Vorgeblättert 01.10.2007 […] wird: "Um 1934 befand ich mich in München. Ich lebte dort in einer Anspannung, die mich sogar jetzt, wenn ich daran denke, zittern läßt. Es schien mir damals so, daß nicht viel fehlte und ich eine Religion gestiftet hätte, und diese Eventualität flößte mir den allergrößten Schrecken ein." Zur Entspannung liest er im Englischen Garten Proust.
Von München aus besucht er Bayreuth. Sein Eindruck besteht […] , daß man eine reaktionäre Mentalität reformieren könnte?" Er könne keine militanten Artikel mehr schreiben, aber auch kein Pazifist werden. Alles in allem verabscheue er die Welt: "Wenn es keine Religion und Musik gäbe, würde ich Bordellaufseher werden."
Am 12. April 1936, den 1. Osterfeiertag, besucht er in Begleitung von Jeni und Arsavir Acterian eine Bukarester Irrenanstalt.
Als im Dezember […] weiterhin abschreckend in der Geschichte bewahrt." Konkret ergeht an das Volk Israels der Vorwurf, "Verräter", "Todfeinde" des Nationalgedankens zu sein. Denn als Entwurzelten diene den Juden die Religion, entbehre sie auch der "Transzendenz", als Heimat- ersatz: "Ich kritisiere insbesondere das Judentum der Nachkriegszeit.
Hat es sich nicht allen Bemühungen widersetzt, unser Land zu erneuern? Die […]
Essay 20.03.2007 […] und bringt jeden Islam-Historiker zum Schmunzeln. Hirsi Ali hat natürlich im Rahmen von Religionsfreiheit das Recht, dem Islam den Rücken zu kehren und dies hat sie auch getan. Doch darf sie diese Religion nicht missbrauchen, um sich auf eine sehr billige Art und Weise zu profilieren. Was ihren Kontrahenten in der beanstandeten Debatte, Tariq Ramadan, angeht, der sich selbst falsch als Oxford-Professor […] darstellt. Ich verweise hierzu auf meinen neuesten Aufsatz "The Totalitarianism of Jihadist Islamism and its Challenge to Europe and to Islam", erschienen in Totalitarian Movements and Political Religion (Heft 1/2007, Abstract), wo diese Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeit enthalten sind. Ich frage weiter: Ist es eine islamische Reform, wenn Ramadan auf einer Konferenz in Schweden "The Mission […] ohne Selbstaufgabe. Islam und Europa zusammen macht in diesem Sinne: Euro-Islam. Es ist dümmlich, wenn Garton Ash die Reform des Islam in Europa mit der Forderung an die Muslime verwechselt, ihre Religion aufzugeben. Dies würde niemand tun. Er dient sich so nur Ramadan an. Solche Europäer braucht Europa nicht.
Eine demokratische und aufklärerisch verstandene Identität Europas ist also als eine inklusive […] Von
Bassam Tibi
Essay 08.02.2007 […] die neuen Siedler relativ homogen waren. Mit den Worten von John Jay (im zweiten der Federalist Papers): "Ein Volk, das von denselben Vorfahren abstammt, dieselbe Sprache spricht, sich zur selben Religion bekennt und denselben Prinzipien anhängt."
Eine wirkliche Identitätspolitik entwickelte sich im Westen erst mit der Reformation. Martin Luther vertrat die Ansicht, dass Erlösung nur durch die innere […] politischen Struktur des Staates - verankert die eigene Identität in einem bestimmten Zweig des islamischen Glaubens. Das ist keine Frage der Wahl. Wie der Judaismus ist der Islam eine hoch legalistische Religion. Das bedeutet, religiöser Glaube besteht aus Konformität mit einem Satz festgelegter sozialer Regeln. Diese Regeln sind in starkem Maß geprägt durch lokale Traditionen, Sitten, Heilige und Praktiken […] durch und durch säkular, so dass diese religiösen Überbleibsel harmlos erschienen. Aber jetzt sind sie wichtige Präzedenzfälle für die muslimischen Gemeinden, und stellen die klare Trennung zwischen Religion und Staat in Frage. Wenn Europa auf dem liberalen Prinzip eines Pluralismus beharren will, der auf Individual- und nicht auf Gruppenrechten basiert, muss es eine Lösung für diese überkommenen kor […] Von
Francis Fukuyama