Artikel
Suchwort: "Sehr"
Stichwort: Kolonialismus - 37 Artikel - Seite 1 von 3
Bücher der Saison 18.04.2014 […] zwanzig Jahren und Helmut Lethens Essay über Fotografie zu den meistbesprochenen Büchern. Viel Spaß beim Lesen!
Romane
Kriegsverletzungen
Martin Kordics hat mit "Wie ich mir das Glück vorstelle" einen sehr ungewöhnlichen Roman über den Bosnienkrieg geschrieben. Sein Held ist ein kleiner Junge mit einem verkrüppelten Rücken, Victor, der versucht, seine Kriegserlebnisse in seine Welt einzuordnen, indem […] sondern ihre eigene Gewaltdynamik hat. Das gelingt unter anderem, weil Assani-Razaki immer ganz dicht an seinen drei Hauptfiguren bleibt. Großes Lob auch für die lebendige Bildlichkeit der Geschichte.
Sehr gut besprochen wurde auch Paolo Giordanos Roman "Der menschliche Körper" der von einer Truppe italienischer Soldaten in Afghanistan erzählt. Der 1982 in Turin geborene Giordano bewertet nicht, er schildert […] gleichermaßen überzeugt. Die SZ lobt den Roman als virtuos und findet das Ende wunderbar. Der FAZ geht alles in diesem Buch ein bisschen zu schnell. Sie hätte sich mehr Puste gewünscht.
Außerdem sehr gut besprochen: Per Leos Debütroman "Flut und Boden" eine Art Doppelbiografie seines Großvaters, einem strammen Nazi, und dessen älterem Bruder, einem körperlich behinderten Künstler, und Jonathan Lethems […]
Bücherbrief 10.03.2014 […] Autorin ihre Arbeitsweise in einem Interview auf Zeit Online: "Hier noch was weg und da und dann da noch was". "Alles muss hier ganz schmal sein, auch das Buch selbst", schreibt Judith von Sternburg sehr angetan in der FR, und Christoph Schröder bekennt im Tagesspiegel, dass Klüssendorfs Mischung aus "mentaler Hitze und sprachlicher Kälte" bei ihm "tiefe Beklemmung" ausgelöst hat. Hier unser Vorgeblättert […] Apostat, betont Rezensent Andrian Kreye in seiner SZ-Kritik zu Laniers Buch. Denn die kalifornischen Monopolisten haben die Idee des Internets pervertiert, stellt Lanier jetzt fest, und Kreye findet das sehr richtig. Von den Aktivitäten der Internetnutzer profitieren inzwischen nur noch Geheimdienste und Konzerne, der Demokratie ist nicht geholfen und dem Mittelstand schon gar nicht. Ähnlich sieht es Thomas […] beide Rezensenten sind mit Jaron Laniers Umverteilungsvorschlägen, die er als Lösung skizziert, nicht einverstanden. Da schlägt wohl der alte digitale Libertäre, der von kostenlosem Teilen schwärmt, zu sehr durch.
Martin Heidegger
Überlegungen II-VI (Schwarze Hefte 1931-1938)
Gesamtausgabe, IV. Abteilung: Hinweise und Aufzeichnungen. Band 94
Vittorio Klostermann Verlag 2014, 600 Seiten, 58 Euro
Was […]
Bücher der Saison 19.11.2013 […] Gauß zeigt sich in der SZ sehr bewegt von diesem melancholischen Roman, der sehr warmherzig von alten Bräuchen und Familiengeheimnissen erzählt wie auch in erschütternden Passagen von der Tragödie des armenischen Volkes. In der FAZ ist sich Sabine Berking sicher, dass dieses poetische und zugleich "präzis-lakonische" Buch in die Literaturgeschichte eingehen wird.
Sehr gut besprochen wurden außerdem […] Zugleich legt der Autor sie auf Augenhöhe mit seinen Lesern an, lobt Michaela Metz in der SZ. NZZ-Rezensent Karl-Markus Gauß empfiehlt Ruffatos Kunst, Sozialkritik mit Avantgardeliteratur zu verbinden, als sehr heilsam gegen Klischeesucht. In "Unwirkliche Bewohner" schildert Paulo Scott die Geschichte eines jungen Paares, das an den sozialen Verhältnissen scheitert. Der junge Mann ist aus gutem Haus, die junge […] Angetrieben wird die Geschichte "von geradezu irritierend direkten Figuren auf permanent existenzialistischem Konfrontationskurs", erklärt der schwer beeindruckte taz-Rezensent Andreas Fanizadeh.
Sehr gut besprochen wurden außerdem Andréa del Fuegos Debütroman "Geschwister des Wassers" beim Verlag,über die Kinder Julia, Nico und Antonio, die durch einen Blitzschlag zu Waisen werden. Die Rezensenten […]
Bücherbrief 07.08.2013 […] nun den männlichen Autoren von Kleist über James Joyce und Thomas Mann bis zu Gottfried Benn. Als "unerschöpfliches Leseerlebnis" preist Nicole Henneberg in der FAZ die kunstsinnigen und immer auch sehr witzigen Essays. In der SZ bewundert Eberhard Geisler vor allem die Fähigkeit der Autorin, bei aller wissenschaftlichen Untermauerung immer Erzählerin zu bleiben. (Hier eine
Fawwaz Haddad
Gottes blutiger […] unvorstellbare Gewalt und Grausamkeit auf allen Seiten und kehrt schließlich traumatisiert und voller Hass auf seinen Sohn heim. In der FAZ zeigte sich Hubert Spiegel zutiefst bewegt von diesem Roman, der sehr kunstvoll die Blickwinkel der verschiedenen Akteure ausleuchte. In der NZZ lobte Angela Schader, wie vorurteilsfrei und erkenntnisreich Fawwaz Haddad schreibe. Im Deutschlandfunk hat sich Larissa Bender […] kurzweilige Geschichte spielt in einem Turiner Mietshaus, und wie Amicis seine Milieustudie in modernstem, an mündlichen Ausdrucksformen orientiertem Italienisch zeichnet, hat Maike Albath (Deutschlandfunk) sehr imponiert. Am Ende, freut sich Manuela Reichart im Dradio, steht ein ungewöhnliches Ehekonzept mit ganz neu verteilten Rollen. (Hier eine
Jerome Mulot, Florent Ruppert, Bastien Vives
Die große Odaliske […]
Bücher der Saison 11.04.2013 […] Reportagen | politisches Buch | Sachbücher
Politisches Buch
Zwei Dinge scheint der große Sozialhistoriker Hans-Ulrich Wehler in seinem Buch mit dem leicht irreführenden Titel "Die neue Umverteilung" sehr klarzustellen: Erstens ist die Ungleichheit nicht neu, die Bundesrepublik war nie eine nivellierte Mittelstandsgesellschaft, weder Bildung noch Heirat haben die soziale Durchlässigkeit vergrößert, Aufstiege […] und keiner jemals etwas zurückzahlt" - für John Lanchesters Crashkurs im Bankenwesen muss man einiges verkraften können, wenn wir den Rezensenten Glauben schenken: Jede Menge Wahnsinn, Ignoranz und sehr galligen Humor. Denn die Geschichte der immer noch nicht ausgestandenen Finanzkrise, wie der britische Autor und Journalist sie erzählt, ist nicht nur eine, in der faule Kredite zu Vermögenswerten […] ihrer Bürger nicht nur proklamieren, sondern in Institutionen festigen. Umgekehrt führe die Institutionalisierung von Macht und Eliten in die Sackgasse. In der Zeit fand Elisabeth von Thadden das Buch sehr lehrreich, aber in seiner Argumentation auch recht monokausal. Hier eineSehr genau gelesen wurde auch Peter Beinarts Buch "Die amerikanischen Juden und Israel" Beinart, der in amerikanischen Magazinen […]
Literarischer Rettungsschirm für Europa 02.10.2012 […] und Verträge und erinnern Sie sich, was Europa zuallererst ist: unsere Region, die wir bevölkern und von der wir abhängig sind, ungeachtet, ob wir im Süden, Norden, Osten oder Westen leben. Es gibt sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Ein Großteil von uns hat (wie auch ich) eine gemischte DNA und Kultur über nationale Grenzen hinweg, genau wie auch unsere Geschichte, unsere Traditionen […] eine klare Idee, was es heißt, Europäer zu sein: eine europäische Identitätsdefinition, die für uns alle Platz hat - nicht zuletzt für alle neu hinzugekommenen Europäer.
Der Grund dafür, dass die USA sehr viel leichter Immigranten absorbieren können als Europa, ist der, dass ihre Identitätsdefinition fluid ist, sodass sie alle Menschen, ungeachtet ihres Hintergrunds, annehmen können: The American dream […] Von
Janne Teller
Essay 09.04.2012 […] aufgespalten, und man sollte nicht müde werden, dieses Ursprungsschisma zu vertiefen. Man könnte über den Islam sagen, was François Mauriac einst über den deutschen Nachbarn sagte: Man liebt ihn so sehr, dass man gerne mindestens zwei davon hat. An jenem Tag, an dem der Islam mindestens so viele Spielarten zulässt wie das Christentum und er akzeptiert, eine Religion unter anderen und nicht die einzig […] Industrien einverleiben. In diesem Punkt wäre ein Dialog mit Mittel- und Osteuropa angeraten, das lange unter dem Joch unterschiedlicher Eroberer lebte und eine größere Widerstandskraft hat. Wir haben sehr viel von unseren tschechischen, ukrainischen, rumänischen, polnischen Cousins zu lernen, mindestens so viel wie sie von uns. Zwischen einem brüchigen Westen mit wucherndem Gedächtnis und einem zähen […] Vergangenheit kriminalisiert, die Geisteswissenschaften aufgibt, Allgemeinbildung verachtet, Finanz- und Rechtsmetiers denen der Wissenschaft und Industrie vorzieht, ist schlecht positioniert. Wir leben sehr wohl am Ende einer guten Zeit, die so nicht wiederkommen wird, aber in dieser bittersüßen Dämmerung zeichnen sich womöglich die Konturen eines neuen Welt ab, die wir erfassen müssen.
Im Sturm, den […]
Vorgeblättert 05.04.2012 […] Noch am selben Tag, dem 5. Juli, griff die Meuterei auf die Garnisonsstadt Thysville über, knapp zwei Autostunden von der Hauptstadt entfernt. Dort ging es sehr viel gewalttätiger zu. Mehrere hundert Soldaten revoltierten. Sie verprügelten ihre Offiziere, die sich gezwungen sahen, sich mit ihren Frauen und Kindern im Offizierskasino zu verschanzen. Unterdessen besetzten sie das Munitionsdepot. Außerhalb […] Monsieur (das ganze Gespräch war auf Swahili), schauen Sie mal, ich habe hier einen Katalog von Au Bon Marché in Brüssel und sehe das Foto hier. (Es war die Abbildung einer hübschen jungen Frau mit einem sehr schönen BH.) Ich habe das bestellt, und wissen Sie, was die mir geschickt haben? Einen leeren BH." Unser Postvorsteher hatte gemeint, dass er die Frau dazu bekäme, und er fand sie recht preiswert im […] einem weißen Distriktverwalter zum Essen eingeladen. Er kam spät nach Hause, weil er zu einer politischen Versammlung der Abako gemusst hatte. Seine Frau begrüßte ihn mit den Worten: 'Ich hoffe doch sehr, dass du diesem Kasavubu nicht die Hand gegeben hast!' Ich habe es noch heute im Ohr. Sogar noch in der Zeit wollte man einem Afrikaner nicht nahe kommen! Und zwei Monate später war dieser Mann der […]