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Suchwort: "Dessen"
Stichwort: Krankenhaus - 91 Artikel - Seite 1 von 7
Essay 23.12.2014 […] gelöst werden konnte. Was aber könnte die Alternative zum Präsenzerleben sein? Kann man Absenz erleben, ohne bei diesem Erlebnis präsent zu sein? Wie kann man ein Bewusstsein von etwas induzieren, ohne dessen Inhalte reflexiv auf ein erlebendes Subjekt zu beziehen, wenn selbst in dezidiert passivischen Wendungen wie "sich vergessen" oder "sich verlieren" die Aktivität eines Subjekts virulent bleibt? Unter […] Versuchungen der Ebene (Folk, Pop, New Age) bei den unerhörten Sirenenklängen von Minimal und Ambient Music auf Empfang schaltete, hatte instinktiv mit einem laientherapeutischen Langzeitversuch begonnen, dessen Motive erst Jahrzehnte später deutlich werden sollten. Denn auf je eigene Weise bieten die neuen Richtungen einer epochalen Wende nicht nur in der Musik selbst, sondern mehr noch in den mimetischen […] kanadischen Umweltakustiker zurückgehende Soundscape-Schizophonie, die konkrete Umgebungslaute aufnimmt und elektronisch verfremdet; das von Tony Scott 1964 inaugurierte Genre der Meditationsmusik, dessen analoge Spielart wahlweise japanische Shakuhachi- oder indische Sitar-Traditionen aktualisiert, während ihre elektronische Variante 1973 eine zu Unrecht vergessene, von allen Orientalismen entschlackte […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 13.11.2014 […] Hypostase des Undarstellbaren und Unkommunizierbaren, die mehr Fragen ausklammert, als praktisch politische Konkretisierungen verkraften könnten.
So schreibt Blanchot zum Beispiel: "Die Fremdheit dessen, was nicht gemeinsam sein kann, ist das, was diese Gemeinschaft begründet, ewig provisorisch und immer im Stich gelassen". Warum im Stich gelassen? Weil man das Sterben des Anderen nicht aufhalten […] großer Besetzung den Abschied von der Welt erleichtert und nicht vielmehr das einsame Verschwinden, das sich bereits abgekoppelt hat von der Gegenwart jener, von denen man sich nicht trennen und all dessen, was man nicht missen möchte.
Anders gesagt: Exemplarisch kann niemals das individuelle Sterben sein, sondern nur die Revolte gegen seine Normierung und gegen die Reglementierung der Lebensumstände […] e - Clint Eastwood in "Million Dollar Baby" (2004) das ganze Ausmaß der Perversion spüren lässt, einem vom Kopf abwärts gelähmten Menschen seinen Wunsch nach Erlösung zu verweigern beziehungsweise dessen Erfüllung anzuprangern. Oder wenn Valeria Golino in "Miele" (2013) die moralischen Konflikte einer professionellen Sterbehelferin direkt und schnörkellos angeht, auch wenn ihre spröde Ästhetik jede […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 17.10.2014 […] es zu erkennen. Doch der tödliche Bann souveräner Macht sagt heute weniger denn je etwas darüber aus, wie dessen Adressaten damit umgehen. Zum Beispiel konnte Cicero, der berühmteste homo sacer der Antike, sich zunächst durch Flucht aus Rom dem Bann Marcantonius" entziehen, bevor er von dessen Schergen aufgespürt und hingerichtet wurde. Der berühmteste homo sacer der Gegenwart, Salman Rushdie, trotzt […] pulver), Colorado (Cannabis), Belgien und den Niederlanden (Euthanasie, Cannabis), gibt es weder ein [44]Nachahmerverhalten noch eine Entsorgung-der-Alten-Mentalität, jedenfalls nicht über das Maß dessen hinaus, was bereits im Schatten der Illegalität zuvor schon stattgefunden hatte (und in Resteuropa illegal stattfindet). Und die übergangsweise auftretenden Probleme mit dem Cannabiskonsum Jugendlicher […] anzuschließen: "Jahrtausende hindurch ist der Mensch das geblieben, was er für Aristoteles war: ein lebendes Tier, das auch einer politischen Existenz fähig ist. Der moderne Mensch ist ein Tier, in dessen Politik sein Leben als Lebewesen auf dem Spiel steht."[53] Die Schwelle, ab der die zoe in den Fokus biopolitischer Interessen gerät, datiert Agamben jedoch auf das altrömische Recht zurück, das die […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 26.09.2014 […] nächsten Tagen in mehreren Teilen und dann auch als ganzes als pdf-Dokument veröffentlichen. D.Red. (Weiter zu Teil 2, Teil 3, Teil 4)
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Wer aber verzweifelt stirbt, dessen ganzes Leben war umsonst
Theodor W. Adorno
I. Reset
Aufmerksamkeit ist eine selektive Energie. Was sie dem einen Phänomen zuteil werden lässt, entzieht sie einem anderen. Diese Ökonomie können […] (1998) genannt, Texte die bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.[3]
Hans Küng setzte sich als einer der ersten für eine Rehabilitierung des altehrwürdigen Begriffs der Euthanasie ein, dessen Pervertierung unter dem NS-Regime stets - und mit zunehmend historischem Abstand proportional zunehmender Verlogenheit - für eine Tabuisierung der Diskussion um aktive Sterbehilfe herhalten musste […] ischen Aufruf: "Die Dichtung sollte zeigen, anschaulich und präzise, wie Menschen heute verrecken müssen, elend und würdelos, weil über ihrem Bett, unsichtbar... das Bild jenes Adolf Hitler hängt, dessen Aktionen gegen das" "nicht menschenwerte" Leben, in Szene gesetzt unter dem Tarn- und Trugwort "Euthanasie", Jahr für Jahr Millionen von neuen Opfern schaffen, weil wir zu wenig bedenken, dass Mord […] Von
Daniele Dell'Agli
Im Kino 19.08.2014 […] gegenüber, der diesem eigentlich unerträglichen Narzissten das irritierend gefällige Gesicht leiht, steht Jonathan Pryce als alternder Schriftsteller Ike Zimmermann, noch so ein Roth-Wiedergänger, dessen Romane aus der Blütezeit der 1970er und achtziger Jahre Titel wie "Madness & Women" oder "Ample Profanity" tragen. Davon abgesehen erfährt man wenig Bestimmtes über diese Bücher, aber ihre Coverdesigns […] bedingt für ihre Folgen. Vor allem ist sie ihm ein Anlass, Unterbrechungen und unvorhergesehene Abzweigungen in den normalen Lauf der Dinge einzufügen: Mal folgt er dem verhinderten Selbstmörder, mal dessen Bruder. Dem Schwarm des Bruders. Des Schwarms Exfreund. Oder der Mutter bei einem Trip an die Küste, der uns über das letzte Drittel des Films wie selbstverständlich aus der Stadt und über das bis […] geht das Konzept auf. Im Ganzen aber bleibt "Songs From the North" hinter seinen oft bestechenden Bestandteilen zurück.
Joel Potrykus" "Buzzard" ist ein ganz anderes Tier. Der abschließende Teil dessen, was der amerikanische Regisseur aus Michigan seine animal trilogy nennt (nach "Coyote" und "Ape"), kreist um Marty Jackitansky, einen Metal-Fan, Horror-Nerd und Bank-Praktikanten frei von Skrupel […] Von
Nikolaus Perneczky