Artikel
Suchwort: "Hand"
Stichwort: Krankenhaus - 69 Artikel - Seite 1 von 6
Essay 23.12.2014 […] gelingt es, die Trennung zwischen Lebenden und Toten für die Dauer ihres Erklingens aufzuheben, indem sie die Geste des Mitgehens und Begleitens in die ewige Nacht gestalten, so zuletzt The Philosopher"s Hand, Terry Rileys improvisierter Abschiedsgruß an seinen indischen Lehrer Pandith Pran Nah: eine meditativ versponnene Habanera für Klavier, die zögernd ablegt vom Ufer der Stille, um sich langsam in die […] jede Stimme abwechselnd chorisch und solistisch mit minimalen Variationen der fünftönigen Melodie die Verstorbene (die sie bei Lebzeiten oft vor sich hin gesummt haben soll) ein Stück des Weges bei der Hand nimmt, um sie am Ende allein und ohne Illusionen gehen, eingehen zu lassen in eine andere Ordnung - dem Reich sanft metallener, freitonaler Klavier- und Vibraphonakkorde des zweiten Teils, die durch […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 13.11.2014 […] junge Frau, die ihn während seines rapiden Verfalls mit Heroin versorgt hatte, kommt mit mehreren Spritzen, er nennt sie "mein Schutzengel", lächelt sie an. Der Sohn setzt sich zu ihm, drückt seine Hand, blickt ihn fragend an. Er nickt ihr zu. Mit zitternden Händen drückt sie die Überdosis in den Infusionsschlauch. Der Mann schläft ein, wenige Sekunden lang flimmert Ines Orsini, das sexuelle Idol seiner […] prosperierenden Weltgegenden leerläuft und sich Kompensationen sucht. Hinzu kommt, dass die ostentative Inszenierung des Todes als heteronom, durch den gewaltsamen und bösartigen Eingriff aus fremder Hand überfallartig hereinbrechendes Ereignis seine reale Kontingenz (seine Unerträglichkeit) genauso gut verdrängen hilft wie die medizinische Kontrolle und Verschiebung der Deadline.8
In dieser Situation […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 17.10.2014 […] Ludwig Landsberg, Die Erfahrung des Todes. Frankfurt/M 1973, S. 95ff.
[39] Ursula Baumann, Selbsttötung und die moralische Krise der Moderne, in: Andreas Bähr/Hans Medick (Hg.): Sterben von eigener Hand. Selbsttötung als kulturelle Praxis. Wien 2005, S. 115-136, zitiert bei:
[40] Feldmann, Kultivierung...., op.cit. S. 183.
[41] Kamann, Todeskämpfe, op.cit. S. 66.
[42] Feldmann, op.cit., S. 182 […] Von
Daniele Dell'Agli
Vorgeblättert 02.10.2014 […] Dann weiß ich, wer dein Vater ist«, sagt der eine Alte.
»Den der Jude gemacht hat, der Bobonka ?«, fragt der andere.
»So ging das Gerücht. Weibergeschwätz …«, sagt er und winkt mit der Hand ab.
»Welche Bobonkas ?«, fragt er.
»Die Eulen-Bobonkas«, sagt er. Denn die Bobonkas hießen Eulen. Das war ihr Spottname. Doch keiner weiß mehr, warum.
»Dein Vater wurde vom Juden gemacht […] »Das wäre noch zu früh.«
»Weshalb zu früh ?«
»Stellst du nicht zu viele Fragen ?«
»Meinen Sie ?«, sage ich.
»Wirst du frech ?«
»Ich ?«, frage ich. Er schwingt schon die Hand, um mich zu ohrfeigen. Doch ich renne los zum Fluss, den wir Kidron nennen.
Mutter sitzt am Tisch und enthülst Bohnen aus einem Sack. Währenddessen spricht sie. Meine Mutter erfindet für mich Erinnerungen […]
Essay 01.10.2014 […] t entfesselt, die als paradoxe Reaktion die Totalisierung medizinischer Zuständigkeiten und die Entwertung jedweden Qualitätsgedankens zur Folge hatte.
Wie konnte das passieren? Es liegt auf der Hand, dass wenn man den Gesundheitsbegriff derart maximalistisch überspannt, allenfalls noch Zwanzig- bis Vierzigjährige hin und wieder in den Genuss jenes Ausnahmezustands kommen, der als "vollständiges […] gar "Solidarität statt Selbsttötung". Oder wenn ein Ex-Minister in vollendeter Selbstgerechtigkeit die Meinung verbreitet, wer sich fürsorglich begleitet fühlt, kommt gar nicht erst auf den Gedanken, Hand an sich zu legen.[25] Klar: wenn jeder sich aussuchen könnte, wer einen begleitet, an welchem Ort, unter welchen Bedingungen und mit welcher Schmerztherapie, dann - gäbe es sicher weniger Suizide aus […] Von
Daniele Dell'Agli
Vorgeblättert 17.02.2014 […] Fremden. Was hätte die Mutter getan?
"Wir können bezahlen!", setzte der Mann eilig hinzu, und weil Edward noch immer zögerte, streckte er ihm eine kräftige Hand entgegen: "Ich bin Vito." Edward streckte seine aus und schüttelte die Hand, die weicher war, als er erwartet hatte. "Edward!", sagte er leise. "Ich bin Edward." Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich die Gardine in einem der Fenster des […] bunt gefleckte Katze auf seiner Decke und beinahe wäre er wieder eingeschlafen, hätte er nicht plötzlich die Hand bemerkt, die von der oberen Etage des Bettes herabhing.
Lange betrachtete er die fremden Finger. Sie waren schlank. Die Nägel ein wenig zu lang und schmutzig. Der Rücken der Hand war sonnengegerbt und eine sternförmige Narbe prangte zwischen den Gelenken von Ring-und Mittelfinger. Er […] einem Schlag lang hinfiel.
Vito lag auf dem Rücken und atmete schwer. Edward wollte aufspringen, ihm helfen. War der große Zigeuner plötzlich ohnmächtig geworden? Doch Jela legte beruhigend ihre Hand auf seinen Arm. Vito riss die Augen auf und füllte die Backen, das Gesicht ganz rot vom Gewicht des gewaltigen Tieres auf seiner Brust. Er starrte es an, ungläubig zunächst, dann empört. Er begann, […]
Vorgeblättert 25.03.2013 […] BLEISTIFT UND DIE SCHÖNE HAND ODER DAS PHOSPHOREZIERENDE KRUZIFIX, DAS IM ELTERLICHEN SCHLAFZIMMER MIT GIFTIG-GRÜNEM BLICK AUF DIE MADONNA SULLA SEGGIOLA VON RAFFAEL SCHAUT
Mit der Erzählung "Wunschloses Unglück" von Peter Handke in meiner ledernen Umhängetasche, einem roten indischen Notizbuch, das ich vor ein paar Jahren in Varanasi gekauft hatte, und die Pelikan-Füllfeder in der Hand, abwechselnd lesend […] Himmel und Hölle erzählten. "Herr Enz!" sagte der Pfarrer, auf der hölzernen Bachbrücke stehend, "Sie waren schon wieder nicht in der Sonntagsmesse!" zu meinem Vater, der, mit einer Peitsche in der Hand, die Kühe zum Brunntrog, zur Tränke getrieben hatte. "Ich gebe Ihnen gerne die Peitsche, Herr Pfarrer, wenn Sie für mich die Stallarbeit machen, dann gehe ich in die Sonntagsmesse!" Wenn die Mutter […]