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Stichwort: Mozart, Wolfgang Amadeus - 22 Artikel - Seite 1 von 2
Vorgeblättert 17.11.2014 […] Kindes, war es sicherlich eine große Ermutigung, wenn sie neben seinem Kinderbettchen lag und mit ihm Musik hörte.
Vielleicht wirkt meine Art, darüber zu schreiben, distanziert, aber ich habe mich als junger Vater viel mit Hikari beschäftigt. Da er sich für Vogelstimmen interessierte, spielte ich ihm voller Enthusiasmus ein Tonband mit Vogelstimmen vor. Als er fünf Jahre alt war, verbrachten […] meine Frau und auch seine Geschwister ohne diese Musik niemals hätten begreifen können. Ich glaube nicht an einen Gott, aber in der Musik empfinde ich unweigerlich Gnade - grace. Das Wort beinhaltet für mich sowohl Anstand und Grazie als auch eine Art Dankgebet, und mit diesem Gefühl lausche ich Hikaris Musik und dem, was hinter ihr steht und unser irdisches Leben übersteigt."
Bei jedem der sechzehn […] städtischen Bluebird-Sonderschule komponierte.
Da gibt es zum Beispiel das Stück Sommer in Kitakaru. Wenn ich mir das Band anhöre, das ein befreundeter Pianist für uns aufgenommen hat, fühle ich mich räumlich und zeitlich sofort in die Sommer zurückversetzt, die wir in unserem Haus in den Bergen von Kitakaruizawa verbracht haben. Und wenn ich das Skizzenbuch betrachte, in dem meine Frau neben den […]
Vorgeblättert 03.09.2014 […] geschehen. Die Konzentration auf das vergeistigte Objekt meiner Gedichte hat mich dem gleichen lebenden Subjekt entfremdet. Sie merkte es, daß meine Nähe Kühle ist, - in der letzten Zeit. Nur der Trieb, der mir half, mein Bewußtsein auszuschalten, in dem kein Platz für Menschen und Rücksichten ist, bringt mich ihr nahe. Es ist für mich der Drang nach einer Droge, die berauscht. Und dann, wenn ich sehe, was […] "Sonetten an Orpheus " stehen prächtige Verse (9. 26.)
Was aus meinem Cyklus wird, frage ich mich oft verwundert. Es sind inzwischen 29 geworden. Darunter sicher eine Anzahl, die gelungen sind. -
Ein Traum. Ich gehe in eine weißgetünchte Kirche, gothischer Bau, die ziemlich gefüllt ist, dränge mich durch das volle Mittelschiff und stehe fast vor dem Altar, auf dem 2 Kerzen brennen. Auf einmal […] sollen. Ich springe auf, laufe auf das in Schmerzen verzogene, außer sich seiende Gesicht zu mit den großen Augen (von Gertrud!) und sage - und die ganze Kirche kann mich einen Teufel scheren: Aber Jouke, ich bin es doch, Hans, sieh mich an. Du hast so wunderschön gesungen, so mußte es sein, dieser Ausdruck. Kein anderer Mensch weiß, wie schön Du singen kannst. Ich erfasse das ratlose Geschöpf in großer […]
Vorgeblättert 10.10.2011 […] ich weiß nicht wie, das freundliche Gerücht,
Ich sei Poet und improvisierte Lieder;
Ein jeder sucht mich nun, ein jeder bittet mich,
In Wettstreit treten alle, mich zu hören;
Zum Mittag ruft man mich und auch zum Abendbrot,
Ich sage, was ich kann und was mir gut dünkt,
Und dieses gute Volk bedachte mich mit Lob,
Um sein Verständnis für mein Lied zu zeigen.
Denn wenn ich euch die Wahrheit nun gestehen […] Glück "die Bekanntschaft eines gebildeten, klugen jungen Mannes [machte], der eine große Liebe zur Literatur hatte und der, obgleich nicht reich, doch so großzügig war, mich in einer sehr noblen Weise mit dem zu versorgen, was für mich hinreichte, viele Monate lang keine Sorgen zu verspüren". Ohne einen Pfennig, in einem fremden Land und mit nur einem einzigen Freund, auf den er in Wien zählen konnte […]
Vorgeblättert 10.10.2011 […] schrieb er einen sarkastischen Brief an seinen Vater, der ganz deutlich zeigt, dass er sich der Gesellschaft, in der er sich zwangsweise bewegte, überlegen fühlte:
um 12 uhr zu Mittage - leider für mich ein bischen zu frühe - gehen wir schon zu tische - da speisen die 2 Herrn leib und Seel kammerdiener, H: Controleur, H. Zetti, der zuckerbacker, 2 herrn köche, Ceccarelli, Brunetti und - meine Wenigkeit […] die ein Schirmherr bot, war auch weiterhin eine sehr attraktive Aussicht. Mozart hatte immer noch den Wunsch, sich dem Kaiser vorzustellen - "mit schöner Manier ?, denn ich will absolument, daß er mich kennen lernen soll" -, aber Patronage schränkte die Unabhängigkeit ein. Ebenso stark wie sein Widerwille gegen eine Dienerrolle im Gefolge des Erzbischofs war Mozarts Überzeugung, dass die Einschränkungen […]
Vorgeblättert 05.08.2010 […] ich Ruth. Sie lächelte mich an: "Oh, da kenne ich mich aus!" Und dann fügte sie unternehmungslustig hinzu: "Wir betäuben sie mit Honig, mit Kunst." Ich sah sie an. "Es ist nur ein Vergleich, weil sie da sind", meinte sie, und verscheuchte eine Wespe von ihrem Pflaumenkuchen. Es war ein heiterer Nachmittag. Später spazierte ich mit Maxim, Ruths Sohn, über die Felder und fühlte mich gänzlich frei, denn […] ohne gesellschaftliche Verrenkungen ins Gespräch. Sympathie füreinander und Neugierde aufeinander waren vom ersten Augenblick an da und blieben bis zu ihrem Tod. Nach ihrer Mozart-Premiere fragte sie mich nach meinem Eindruck. Ich erwiderte so ungefähr, dass ich öfter einen klugen Abbau der Klischees empfunden hätte, was ich zwar bewundern würde, aber gleichzeitig einen Gegenwert vermisst hätte, den […] um mit hochrotem Kopf zu merken, dass ich in ein zweites Fettnäpfchen treten würde, nämlich dem der Gleichmacherei, es mir bei meinen eigenen Inszenierungen leider zu oft ähnlich erginge. Sie schaute mich länger schweigend an, was meine Verwirrung beträchtlich steigerte, und erwiderte schließlich "Wir sollten einmal tanzen gehen!" Das taten wir später auch, aber vor allem sprachen wir miteinander, und […]
Vorgeblättert 10.08.2009 […] Wirklichkeit plausibel zu machen, ist etwas Grandioses. Damit ist mein Leben eigentlich schon erzählt.
Die Autobiografie eines Siebenundachtzigjährigen kann nur unbegreiflich sein, also werde ich mich nicht begreiflich machen können. Aber ich hoffe, dass man mir mein Leben nachfühlen kann und keine Schilderung erwartet. Die Unbegreiflichkeit ergibt sich dabei von selbst, so wie sich die Begreiflichkeit […] wollte erfahren. Außerdem begriff ich schnell, dass ich nicht alles tun konnte, was ich wollte. Wenn ich beispielsweise meiner Mutter den Gefallen tun und Klavier üben wollte, ging es nicht. Ich setzte mich ans Klavier und spielte und sang die Oper Freischütz, statt zu üben. So wie ein Strom zum Meer strebt, wie eine Opernouvertüre zur ersten Szene, so strebte ich meines Weges, unaufhaltsam. Ich schloss […] Stück zu Ende war, hatte ich das Gefühl, es müsse weitergehen. Jedes Happy End war nur vorübergehend, und selbst wenn der Held tot war, ging das Leben weiter, aber das Theaterstück nicht, und das störte mich. Das Ziel eines Theaterstücks ist also nicht, dass es irgendwann zu Ende geht. Kein künstlerisches Werk darf sich sein Ende als Ziel setzen. Wenn man eine Urlaubsreise antritt, ist da auch der Urlaubsort […]
Vorgeblättert 06.07.2009 […] Sie hoffentlich auch ... Setzen Sie sich! Nein, neben mich, damit Sie was von der Landschaft haben. Außerdem hör ich besser auf dem linken Ohr. Ich hab Ihnen ja gesagt, Sie werden mich auf Anhieb finden, so viele Doppelgänger hab ich nicht, jedenfalls nicht auf der Höhe zwischen Oberstoppel und Unterstoppel ... Ganz meinerseits. Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Bitte, nehmen Sie Ihr Gert aus der […] getäfelten Saal in der ersten Reihe, und hier schwirren keine Fotografen rum, die mich zum Grinsen nötigen. Und jetzt, in diesen Minuten, kurz nach sechs, fängt der Festakt an. Es ist wie Schuleschwänzen, nur viel schöner. Weil sie mich nicht mehr bestrafen können. Im Gegenteil, sie können sowieso nur das Beste Über mich erzählen, Oberbürgermeister, Minister, Präsidenten, Professoren ... Es ist der […] Sie mir, ich kenne die Oberbürgermeistersätze, ich kenne sie alle auswendig, die Ministersätze, die Professorensätze. Das ganze Arsenal der Lobreden, die auf mich abgefeuert werden und die mir gleichgültig geworden sind und gegen die ich mich nicht mehr wehren will und nicht mehr wehren kann außer mit einer Absage aus Gesundheitsgründen zwei Tage vorher. Und das Schlimmste, nein, das Komischste ist […]
Vorgeblättert 05.02.2007 […] Gehaltszulage geben werde.
Weniger aus Interesse als weil es eilte, erschienen alle gleichzeitig bei mir im Archiv. Ich bemühte mich, jeden so gut es ging mit Material zu versorgen, aber so weit ich mich erinnere, wandten sich manche am darauffolgenden Tag erneut an mich. Ein Archiv hat für gewöhnlich weniger zu bieten als die Wirklichkeit.
Ledesma und Verani wußten noch am selben Nachmittag, worüber […] ich getan, damit Sie mich verstehen, Verani, aber Sie verstehen mich nicht."
"Kann sein, daß ich Sie nicht verstehe, das will ich gar nicht bestreiten. Aber Sie müssen zugeben, daß Sie sich nicht gerade klar ausdrücken."
Verani widmete der Seite mit dem Bericht über den Boxkampf nur eine flüchtige Lektüre. Ich sah ihm dabei zu, und es fiel mir auf, deshalb erinnere ich mich daran. Er war kein […] ernst - Sie meinen ja auch immer alles ernst."
"Schon. Aber bei dem Blödsinn, den Sie von sich geben, habe ich das Gefühl, insgeheim wollen Sie sich über mich lustig machen."
"Sie können mir ruhig glauben, Ledesma. Warum sollte ich mich über Sie lustig machen? Ich hab gedacht, ich sage auch nur das, was Sie sagen."
"Gedacht, gedacht. Da haben Sie eben danebengedacht! Ich habe von einem […]
Vom Nachttisch geräumt 01.11.2006 […] zwei auf uns angesetzte Spione."
Andere Gräber - wie die von Kawabata, von Robert Louis Stevenson oder von Bioy Casares - sind prächtige Anlagen, die nur auf Fotografen zu warten scheinen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, wurden für diesen Band 83 Gräber fotografiert und - vielleicht sollte man so sagen - besprochen. Es sind vorwiegend s/w-Aufnahmen, die unter sehr unterschiedlichen Bedingungen zustande […] Dichter des Lesens
Kam mir entgegen,
in meinem dunklen Gehäuse,
Leuchtspur,
in einem Turm
heiligen Wahnsinns,
dieser eine,
hörte mein Wort,
das ich nicht hörte,
hörte mein Fremdes,
stimmte mich,
mit dem feinsten Ohr für verborgene Töne,
stimmte mir zu.
Verbannter, hatte er,
in einem leeren Fremdland,
Wörter gesummt und geschliffen,
bis sie sich wurden.
Gewappnet kam er zurück,
zu […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 25.10.2006 […] verlassen hatte, nahm mich am zweiten oder dritten Tag beiseite und erklärte mir, ich müsste unbedingt in die Libreria Buchholz. Ich sollte mich unten bei der Dame an der Kasse melden und sagen, ich käme von Carlota, dann wäre schon alles in Ordnung.
Ich ging hin. Noch nie hatte ich eine so große Buchhandlung gesehen. Sie erstreckte sich über mehrere Stockwerke, und als ich mich der weißhaarigen Dame […] fand. Nein, ich hatte das Gefühl, vor Angst nicht mehr weiterlesen zu können. Angst genau vor dem Schrecklichen, über das ich mich ein paar Seiten zuvor noch lustig gemacht hatte. Ich wollte nicht lesen, wie die Kinder ihren Spielgefährten Ragnar umbringen. Linn Ullmann hatte mich inzwischen so gefangen genommen, dass ich wusste, wenn sie wollte, würde ich auf dem Sofa liegen und über jemanden weinen, […] hocken und es nicht fertig bringen, ihn mit einem Spatenschlag von seinen Schmerzen zu erlösen, die "Walderdbeeren" auftauchen und ich mich daran erinnere, dass Bergmans "Wilde Erdbeeren" nur eine andere Übersetzung des gleichen Wortes sind, da überrieselt es mich, weil meine erste Liebe zu diesem Buch, nun da ich aus ganz anderen Gründen nicht von ihm lassen kann, so plötzlich, als ich sie schon fast […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 31.08.2004 […] Arbeit: "Man weiß nicht immer, was man aufnimmt, man spürt es, man macht das Foto, weil die Dinge sich so schnell abspielen, dass man nicht die Zeit hat, sie zu sehen. Das ist mir aufgegangen, als ich mich an der Herstellung eines Films beteiligte. Beim Schnitt wird manchmal das Bild auf dem Schneidetisch angehalten (im berühmten freeze frame), da fand ich das angehaltene Bild jedesmal viel interessanter […] lieber durchfüttern, und dann muss die ferne Ernährerin ein Machtwort sprechen und ihrem Bankier, der die Starthilfen bei der in der Heimat gebliebenen Familie verteilt, mitteilen: "Joseph Antoni hat mich gelt gekostet ohne ein einzigen nuzzen. kein handtwerk will er nicht lernen zu einer kunst ist kein gedanken daß ich ihn wieder zu mihr nehme gar keine hoffnung, die gedult habe ich verlohren im müssig […] Von
Arno Widmann