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Suchwort: "Welt"
Stichwort: Siedlungen - 23 Artikel - Seite 1 von 2
Außer Atem: Das Berlinale Blog 09.02.2015 […] Erst als ihr Vater in Erwägung zieht, sie in ein Heim zu geben, beginnt sie den Halt zu verlieren - umso schmerzvoller, ihr dabei zuzusehen.
Die stolze Renitenz, mit der Ruhi sich gegen die falsche Welt zur Wehr setzt, erinnert an die lumpenproletarischen Helden der Dardennes. Inszenatorisch hat Ben Zaken mit dem politischen Körperkino des belgischen Brüderpaars indes wenig gemein. Der Film entfaltet […] Industrieanlagen, die das eigentliche Geschehen nur tangential berühren, deutet sich ein Beharrungsvermögen der sozialen Wirklichkeit an, das jeden Widerstand zwecklos erscheinen lässt.
Überhaupt ist die Welt von Ben Zaken weniger Handlungsraum als Wartezimmer; ihren Anforderungen begegnet man möglichst im Sitzen oder Liegen. Shlomi, hinter dessen Vollbart sich echte Verzweiflung abzeichnet, würde das Bett […] ähnlich ausdifferenzierten Arbeiten von Corems Landsmann Nadav Lapid (Policeman, The Kindergarten Teacher), sehenswert aber allemal, allein um der Energien willen, die das jüngste Familienmitglied in die Welt setzt.
Efrat Corem: "Ben Zaken". Mit Eliraz Sade, Rom Shoshan, Mekikes (Ronen) Amar, Chani Elemlch, Batel Mashian, Robby Elmaliah, David Ben Hamo. Israel 2014, 90 Minuten. (Vorführtermine)
[…] Von
Nikolaus Perneczky
Bücher der Saison 18.04.2014 […] 50er Jahre, Migration, Flucht und immer wieder die Frage, was ist Heimat. Bei den Reportagebüchern nimmt Stephan Wackwitz uns mit zur vergessenen Mitte der Welt und der dänisch-palästinensische Dichter Yahya Hassan stößt einen Wutschrei in die Welt, der bei den Kritikern lange nachhallte. Bei den Sach- und politischen Büchern gehören Andreas Bernards Studie über neue Reproduktionstechnologien, der Sammelband […] geborenen, im Brotberuf als Lektor bei Dumont arbeitende Martin Kordic. Immer wieder habe er seinen Stoff verdichtet, erzählt er im Interview mit der Welt, bis jedes Detail seine Funktion habe. Das hat funktioniert, wie die Rezensenten in FAZ, taz und Welt bestätigen: Ein todtrauriges Buch und doch voller Hoffnung.
Ein hartes Buch hat auch der 1981 in Benin geborene Ryad Assani-Razaki mit "Iman" geschrieben […] Glück vorstelle" einen sehr ungewöhnlichen Roman über den Bosnienkrieg geschrieben. Sein Held ist ein kleiner Junge mit einem verkrüppelten Rücken, Victor, der versucht, seine Kriegserlebnisse in seine Welt einzuordnen, indem er sie erzählt: Immer im Präsens, immer aus der Ich-Perspektive und immer direkt an den Leser gerichtet. Eine Familie hat er nicht mehr, aber Gefährten, die sich wie er versuchen […]
Im Kino 27.04.2011 […] Es beginnt ein wenig wie in Franz Kafkas "Schloss": Ein Mann kommt, wie gerufen und doch als Eindringling, in eine ihm fremde Welt, in der ihm die Menschen zugleich sofort zu nahe sind und sehr unverständlich bleiben in ihrem Tun. Die fremde Welt kennt freilich kein Schloss und also ein großes unerreichbares Anderes, ist nur eine Siedlung, nicht einmal Dorf, keine Stadt, nicht einmal eine Vorstadt […] sind die Dinge früh schon im Rutschen. Was zur Katastrophe gerade noch fehlt, ist eine Figur, die Verbindungen herstellt zwischen dem, was vorher getrennt war.
Diese Figur ist der Mann, der in diese Welt kommt - nicht Landvermesser, sondern Arzt, hier allerdings als Körpervermesser in seelisch prekärem Gelände. Sogleich sieht er sich erotisch belagert von Müttern und Töchtern. Francois ist sein Name […] Von
Lukas Foerster, Ekkehard Knörer
Vorgeblättert 19.08.2010 […] am Alltagsleben der anderen teilhaben kann. Die Großmutter nimmt die Hand des Mädchens, das zu brabbeln aufhört und die Großmutter ansieht, als erschöpfte sich für sie in dieser Berührung die ganze Welt. Wenn eines Tages eine der beiden stirbt, wird die andere ihr umgehend folgen, das scheint offensichtlich. Durchs Fenster sieht man in einen Garten, verschiedene Gemüse sind in Reihen ordentlich ne […] unseren Besuch jedenfalls nicht angekündigt.
Ausflug VII: Ich verlasse den Ort in Gesellschaft von Melivilo, dem Entwicklungsbeauftragten von El Cain. Wir fahren nach Barril Niyeu, dem paraje, wo er zur Welt gekommen ist. Dort findet diesmal das monatliche parajes-Treffen statt; Melivilo hat dabei immer den Vorsitz. Wir kommen zur Schule, wo die Versammlung stattfinden soll. Sie ist der Ort, um den sich […]
Außer Atem: Das Berlinale Blog 08.02.2008 […] wird dann ein zorniges Ich sichtbar, das sich dem Realitätsprinzip einer Welt, die nicht nach seinen Regeln spielt, nicht gehorchen will. Aus dem zärtlich-nostalgischen "My Winnipeg" wird dann ein böses, unvernünftiges "meins, meins, meins". Diese narzisstisch ausagierte Einsicht in die narzisstische Kränkung, die die Welt noch einem jeden Ich angetan hat, indem sie nicht macht, was es will, ist zuletzt […] Ronnie Wood. Ihm haben sich keine Drogenexzesse ins Gesicht geschrieben. Scorsese hat schon vor vierzig bei Konzerten der Rolling Stones "beschwingt mit dem Schuh gewippt", wie er im Interview mit der Welt sagte. "Es war für mich wie ein Elixier der Jugend, diesen Film zu machen", sagt er. Keith Richards grinst: "Ja, wir haben uns während des Films auch mehrmals verjüngt."
Seit vierzig Jahren hat er […] Von
Thekla Dannenberg, Ekkehard Knörer, Christoph Mayerl
Im Kino 06.06.2007 […] seiner Stärke. "Ocean's 13" ist die zweite Fortsetzung eines Films, den auch schon keiner brauchte, der das Remake eines Films mit Frank Sinatra und seinem Ratpack war, den bereits im Jahr 1960 alle Welt für überflüssig hielt. Und doch ist in diesem Sommer unseres Blockbuster-Missvergnügens Steven Soderberghs Film eine der angenehmeren unter allen zweiten Fortsetzungen, die die Leinwände derzeit bevölkern […] sich und auch uns nicht machen. Eben darum sollte man das, was hier gelingt, nicht unterschätzen. Kein Mensch braucht diesen Film. Nur gilt dasselbe für all die Spidermans, Piraten und grünen Oger der Welt. Danny Ocean und seine Gang verkörpern nichts als die reine Lust an der Verschwendung. Im Vergleich mit den hart erarbeiteten Scherzen und Schlachten anderer aktueller Hollywood-Produktionen erweist […]
Nicht, weil das, was man da sieht, auch nur im mindesten den Eindruck von Realismus macht. Ganz im Gegenteil kommt keine Sekunde lang die wohlige Kino-Illusion auf, man könne hier in eine andere Welt eintauchen. Aber gerade weil man auf Abstand bleibt und neben der Darstellung zugleich auch immer ihre Mittel wahrnimmt, ist der Film sehr unprätentiös und auch ehrlich. Gerade dadurch, dass Wollen […] Von
Ekkehard Knörer