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Vorworte 18.03.2024 […] weil er es nur verzerren kann."
Sie stocherte mir in der Seele herum. Ich fühlte mich nackt, verletzlich. In den Tiefen meines Blicks machte sie Jagd auf die beschämenden Geheimnisse einer Generation, sie wollte mich opfern, als Vergeltung für all die Jahrhunderte weißen Patriarchats. Mir wurde bewusst, dass ich mich in ihren Augen wirklich in eine Tradition einschrieb. Ich wollte etwas sagen, aber […] kompromittieren würden. Ich legte die Topflappen auf den Tisch. Gut, dann also zum Blogartikel, dann also zur kulturellen Aneignung. Ich hatte eine ganze Nacht damit verbracht, mich in das Thema einzulesen, ich fühlte mich gewappnet, besser jedenfalls als vor zehn Monaten im Renaissance.
"Haben Sie ihn gelesen? Ich meine, haben Sie den Blogartikel gelesen?"
"Ja, tatsächlich. Den habe ich gelesen […] ein bisschen aus der Deckung: Objektiv gesehen wies ich keines der charakteristischen Merkmale eines dominanten Männchens auf, ich war weder Steven Seagal noch Lino Ventura. Meine Tochter behandelte mich wie eine alte, leicht übergeschnappte Freundin und ich nahm diese mir angetragene Rolle dankend an. Allmählich begann ich, Jeanne zu mögen, die Frau mit den strengen Zügen: Wahrscheinlich hatte sie […]
Vorworte 19.02.2024 […] man so etwas erfinden? Das war es, was mich interessierte."
Vier Jahre später führte eine Ausstellung zu seinem Foto-Text-Band "Blind Spot" den Autor erneut nach Zürich. Und im damaligen Gespräch folgte, was wie ein Postskriptum zur Antwort von 2014 wirkt: "Obwohl Literatur zweifellos eine tiefgreifende ethische Grundlage hat", so Cole, "beginnt sie für mich immer mit Beschreibung. Der Fotograf Garry […] Hinweise auf die Präsenz von Menschen, aufgeladen mit ihrer Abwesenheit. Sie sind Porträts von unbelebten Szenarien, von Brettern, Reifen, Rinnen, Becken, Steinen, Schiffen, Pflanzen." Warum? "Ich fürchte mich vor den Anforderungen, die Porträts von Menschen stellen", gibt der Protagonist zu; nicht nur die persönliche Scheu vor einer Konstellation, die "zugleich Vertrautheit, Verletzlichkeit und Fremdheit" […] Von
Angela Schader
Im Kino 31.01.2024 […] kleine, ermutigende Stupser verteilend und dadurch den Planeten rettend: so sehen und inszenieren sich die Wolfs und Veras dieser Welt selbst gerne. Autoritäre soft power, die das Gegenüber (okay: mich) oft mehr auf die Palme bringt als Ignoranz oder offene Aggression.
Zurück zum Plot: Thailand also, und dann Island. Schön, wie die beiden Schauplätze den Film strukturieren, wie auf die etwas irreal […] Schillings zweifellos größtes schauspielerisches Talent ist; und immer wieder erweist sich das neue, dem gemeinsamen familiären Glück verpflichtete Lebensmodell doch als das attraktivere.
Damit man mich nicht falsch versteht: Toms Geschichte ist keineswegs per se uninteressant oder nicht wert, erzählt zu werden. Die Erzählperspektive rechtfertigt sich, nebenbei bemerkt, bereits dadurch, dass die Figur […] Von
Lukas Foerster
Essay 24.01.2024 […] Blick auf die Bedingungen, unter denen sie produziert werden. Das Sichtbare lenkt oft vom Unsichtbaren ab.
Aber zurück zur "Klimakuh" von Florian Schwinn. Ich habe dieses Buch mit Gewinn gelesen und mich davon überzeugen lassen, dass die Rückkehr der Weidekuh eine gute, sogar eine großartige Sache wäre. Denn die auf die Weide getriebene Kuh, die Gras frisst, würde nicht nur ihrer eigenen Natur gerechter […] Klimakühe in der Regel nicht, und die Fleischvermarktung ist in einigen Projekten zwar großartig, trägt jedoch weder die Investitionen noch die hohen Personalkosten zur Gänze.
Das ist, man verstehe mich recht, kein Argument, dieses Buch nicht zu lesen. Im Gegenteil! Vielleicht könnte eine verständige, gar in der Politik oder für sie arbeitende Leserschaft sich hier eine kräftige Motivation dafür abholen […] Von
Uta Ruge
Fotolot 08.12.2023 […] mit dem Louvre oder dem Musée d'Orsay, dann aber gleich an die kulinarischen Genüsse, die mich dort erwarten, ohne dass ich deswegen eigens ein Restaurant aufsuchen muss, an Boulangerie, Fromagerie und Boucherie.
Mein Quartier beziehe ich gern in der Nähe des Place de la Republique. Mein erster Weg führt mich unausweichlich in eine Bäckerei. Glücklicherweise sind zwei der besten vor Ort: Die "Boulangerie […] in Frankreich befindet. Dort lasse ich mir ein kleines Paket zusammenstellen, ein Proviant, der nicht nur dem Magen, sondern auch der Seele gut tut, und den ich dringend brauche, schließlich muss ich mich tagelang durch die Tristesse der Fotomesse "Paris Photo 2023" quälen.
Morgendliche Lieferung für eine Boucherie
Letztes Jahr war es schon wenig berauschend, aber der in […] Aromen von Rum und Vanille und einer karamellisierten Kruste), was sie dankend annahm und ihr sichtlich gut tat.
Die werten LeserInnen haben es sicher schon gemerkt: Ich nutze jede Gelegenheit, um mich vor dem faden Schmarren zu drücken, der den Großteil der Messe ausmachte. Aber es hilft ja nichts.
Das auf der Messe Gezeigte lässt sich in einem ersten Schritt in zwei Segmente teilen: in Vintage […] Von
Peter Truschner
Tagtigall 03.12.2023 […] (Korrektur: Es handelt sich dabei nicht um den Befreiungskämpfer Lutpulla Mutellip. Mutellip scheint es als Vor- und als Nachnahme zu geben, was für weniger Eingeweihte leicht zu Verwechselungen führt, mich jedenfalls in die Irre leitete.) Lutpulla Mutellip war einer der berühmtesten Dichter UND Nationalheld des uigurischen Befreiungskampfes von Anfang der 1940er Jahre. Er wurde 1922 als uigurischer S […] silence,
brimming.
Es gibt Zeiten, in denen die Wirklichkeit so roh ist, dass einem die Worte, Lieder und Gespräche ausgehen. Das Schweigen "quillt über". Als ich das Gedicht "Sinking" las, fragte ich mich, was alles im Uigurischen in diesem Titel mitzuhören ist. Welche Bedeutungsschattierungen werden hier mittransportiert? Geht es ums körperliche Versinken, Ertrinken, oder geht es doch eher um ein m […] Von
Marie Luise Knott
Vorworte 19.11.2023 […] Planke laufen lässt.
"Die Selbstmörder lieben Hochhäuser. Und Sie fürchten sich nicht vor den anderen Geistern?", fragt sie. "Ich hatte eine Heidenangst, als ich hier ankam."
"Anscheinend bemerken die mich gar nicht."
"Das stimmt. Machen wir weiter?"
"Hören Sie. Ich will nicht zurück. Auch nicht wiedergeboren werden. Ich will gar nichts sein. Geht das?"
"Hier können Sie jedenfalls nicht bleiben."
Sena […] würden die Reichen das Raffen lassen und die Armen nicht mehr hungern?"
"Bleiben Sie hier, werden Sie einer von Ihnen. Vielleicht hat es schon angefangen."
"Ich muss meine Freunde warnen. Wer auch immer mich umgebracht hat, will auch meine Fotos klauen. Ich muss aufpassen, wer es macht."
"Das interessiert niemanden, Putha. Niemanden. Sie müssen es innerhalb von sechs Monden schaffen. Sollen wir?"
"Wer […] JVP-Kundgebung ein, stellt sich an die Kante und geht langsam auf und ab. Die Selbstmörder kauern in den Schatten und lauschen wie Jünger.
"Meine Damen, Herren, Genossen, liebe Mitreisende. Ich erinnere mich an meine letzte Geburt. Ich musste mir keine Nummer am Tresen abholen und mir von irgendeinem Helfer Unsinn über das Licht erzählen lassen. Es kam mir alles von selbst."
Ein Raunen geht durch die […]