Artikel
Suchwort: "Setz"
54 Artikel - Seite 2 von 5
Bücherbrief 04.09.2015 […] Lyrikkolumne "Tagtigall", den Leseproben in Vorgeblättert und in den älteren Bücherbriefen.
Literatur
Clemens J. Setz
Die Stunde zwischen Frau und Gitarre
Roman
Suhrkamp Verlag, 1021 Seiten, 29,95 Euro
Begeisterung, Faszination, Schwindel, Horror - das alles ruft Clemens J. Setz mit seinem Tausendseiter bei den Rezensenten hervor. Im Zentrum des Romans steht eine irritierende Konstellation: Der […] " Kompliziert und amüsant, urteilt Jan Wiele in der FAZ. Unterhalb der Handlungsebene meint Bernhard Oberreither im Standard auch eine Reflexion über die Rolle des Schriftstellers zu erkennen, wenn Setz die poetologische Frage erörtert: "Was kann man mit Sprache leisten - oder wahlweise: ausrichten, anrichten?"
Dana Grigorcea
Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit
Roman
Dörlemann Verlag, 220 Seiten […]
Tagtigall 12.12.2014 […] brach sie auf in die Fläche hinein. Danach gingen die beiden Gattungen getrennte "imaginogene" Wege in Wort und Bild-Felder hinein. So dichtete Michaux:
Unglück, du mein großer Pflüger,
Unglück, setz dich zu mir,
ruhe dich aus,
ruhen wir uns aus ein Weilchen, du und ich,
ruh aus!
du findest mich, du bindest mich,
du ergründest mich
ich bin dein Ruin.
Für Modernisten
Es sei nun einmal so, dass […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 14.05.2014 […] Hause gehen, kommen in den Genuss der "Papa"geien-Phantasmen. Setz ist es gelungen, die Sehnsucht nach einem kreatürlichen Miteinander, das Vaterschaft und Mutterschaft umfasst, mit abgründigem Witz aufscheinen zu lassen.
Warum aber hat Setz, der Erzählkünstler, seine Prosa in Verse gebrochen? Und das nicht nur bei den Papageien? Und: Setz ist keineswegs allein. Dichter schreiben prosaische Texte nieder […] muss leer nach Hause gehen.
Eine Prosaminiatur, präzise notiert, voller Komik, jedes Wort an seinem Platz. Allein schon die Bewegungen darin - fliegen, füttern, öffnen, sammeln, stehen, gehen. Clemens Setz, dem Autor dieser leichten, phantastischen Zeilen, gelingt es, die Papageien, unsere buntgefiederten Sprachimitatoren, aus dem ihnen von uns Menschen zugedachten Käfig zu befreien. Was die Tiere tatsächlich […] von Grammatik- oder Sinn-Einheiten. Man ahnt: das Öffnen der Sätze ins Ausgesparte hinein ist ein dichterisches Wagnis.
In einem der letzten Gedichte des Bandes "Vogelstraußtrompete" gibt Clemens Setz Hinweise, was dabei geschieht.
Ein Sonett, das ist ein vierzehnstöckiges
Bürogebäude aus Glas und Beton.
Und hie und da segelt durch ein eckiges
Fenster ein Flugzeug davon.
Die ästhetischen Setzungen […] Von
Marie Luise Knott
Vorgeblättert 17.04.2014 […] gerne Gilmar hier bei mir ... und die Mädchen ... Marciano ... wie früher ... das Haus voller ... Fröhlichkeit ... so gerne ... so sehr ..."
Luzimar kommt ins Wohnzimmer zurück, wo nun Licht brennt.
"Setz dich."
"Nein, nein, ich muss wirklich gehen."
"Was juckt es dich denn, dauernd zu gehen, Mann?"
"Soninha wartet auf mich ..."
"Wer?"
"Soninha ... meine Frau ..."
"Was? Du bist verheiratet?"
"Ja […] ... Die geblieben sind ... sind alle am Arsch ... Alle! Wie du: am Arsch!"
Luzimar geht zur Tür.
"Wart mal, Mann, geh noch nicht!"
"Ich muss gehen."
Gildo fasst Luzimar kräftig am linken Arm.
"Setz dich, Mann. Hör auf, den Deppen zu spielen. Hast du dich geärgert über mich? Schwamm drüber, in Ordnung!, alles klar?"
"Mutter, bring noch ein Bier!"
"Lass mich los, Gildo, ich muss gehen!"
"Wart […]
Bücher der Saison 12.11.2012 […] "Indigo" den neuen Roman des Österreichers Clemens J. Setz, haben wir schon im letzten Bücherbrief empfohlen. Sein Roman über Kinder, die bei jedem, der mehr als ein paar Sekunden in ihrer Nähe verbringt, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel auslösen, hat es auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis geschafft. Jens Jessen erklärte in der Zeit, dass "Setz mit seiner Grausamkeit alle übrige deutsche Literatur […] SZ-Rezensent Christopher Schmidt vor allem Rupert, der zu einer Generation gehöre, in der alles möglich ist, aber nichts real. Und in der Welt meint Richard Kämmerlings, Stichmann gehöre wie Clemens Setz zu einer "hochinteressanten Literaturströmung, die sich vom grassierenden Naiv-Realismus distanziert, ohne einfach die Postmoderne wiederzukäuen".
Sehr gut besprochen wurde auch Britta Schröders […]