Robert Bly, Marion Woodman

Die ferne Zarin

Von einem, der auszog, die Liebe zu suchen
Cover: Die ferne Zarin
Kindler Verlag, München 2000
ISBN 9783463403748
Gebunden, 350 Seiten, 23,01 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Henning Thies. Etwa 1991 Jahren empfahl uns ein Freund eine Erzählung mit dem Titel "Zar-Jungfrau", eines der 178 von Alexander Afanasjew im 19. Jahrhundert in Rußland gesammelten Märchen (in der englischen Übertragung von Norbert Guterman trägt es den Titel "The Maiden Tsar"). Wir, Robert Bly und Marion Woodman, hatten mit unserer Zusammenarbeit allerdings schon früher begonnen, weil wir Arbeit und Denken des jeweils anderen bewunderten. Es erschien uns gut und richtig, bei der Interpretation dieser alten Geschichten sowohl eine weibliche als auch eine männliche Stimme zur Geltung zu bringen. Zweistimmigkeit schien uns bei dem Versuch, die getrennten Wege beider Geschlechter einander wieder anzunähern, einfach wesentlich zu sein. Unser Weg verlief so, daß wir einen Workshop ankündigten und uns dann gemeinsam mit den Teilnehmern in den Ozean dieser Geschichte stürzten; alle mußten wir zunächst um unser Leben schwimmen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.07.2000

Etwas herablassend präsentiert Elisabeth Wehrmann das neue Buch des Amerikaners Robert Bly, dem einstigen Propheten der "wilden Männlichkeit", der gemeinsam mit der kanadischen Analytikerin Marion Woodman spirituelle Auswege für die gekränkte männliche wie weibliche Psyche erkundet. Die Perspektiven wechselnd, bedienen sie sich eines alten russischen Märchens über den Kaufmannssohn Iwan, der auszieht, seine Liebste zu suchen, teilt Wehrmann mit und kommt zu dem Schluss, dass die Autoren wie "Bedeutungsfischer alles aus der Geschichte herauslesen", was sich an Problemen heutzutage "hineinlesen lässt": Materialismus, Trennung von Kopf und Körper, abwesende Väter, abwesende Mütter usw.. Wer sucht, der findet hier, meint Wehrmann. Und er findet das, was er sucht.