Volker Haas

Strafbegriff, Staatsverständnis und Prozessstruktur

Zur Ausübung hoheitlicher Gewalt durch Staatsanwaltschaft und erkennendes Gericht im deutschen Strafverfahren
Cover: Strafbegriff, Staatsverständnis und Prozessstruktur
Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2008
ISBN 9783161494024
Gebunden, 508 Seiten, 109,00 EUR

Klappentext

Das deutsche Strafverfahren, das als Anklageprozess mit Ermittlungsgrundsatz ausgestaltet ist, befindet sich im Umbruch. Aus diesem Anlass untersucht Volker Haas, ob an seiner Struktur soweit wie möglich festgehalten werden sollte oder ob diese einer Revision bedarf. Aufgrund einer dogmatischen Analyse des strafprozessualen Funktionsgefüges plädiert er unter eingehender Berücksichtigung der bisher vernachlässigten staatsrechtlichen und straftheoretischen Grundlagen des reformierten Strafverfahrens sowie des Verfassungsrechts für die zweite Alternative. Ziel seiner Untersuchung ist es, einen ersten Baustein eines prinzipiengestützten strafprozessualen Ordnungsmodells zu entwerfen, das dem in der Zwischenzeit vollzogenen fundamentalen Rechtswandel Rechnung trägt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.08.2009

Michael Pawlik freut sich, einmal nicht mit der langweiligen Korrektheit juristischer Dutzendware konfrontiert zu werden. Dass des Autors Aufruf zum Umsturz gegenwärtiger Rechtszustände, namentlich des Inquisitionsmodells, auf tönernen Argumenten fußt, wie Pawlik feststellt, ändert für ihn nichts daran, diese Habilschrift gegen eine "autoritär patriarchalische Rechtskultur" wie einen frischen Luftzug einzusaugen. So naheliegend das Hinterfragen von Prozessstrukturen eigentlich ist, für Pawlik blüht die Theorie des Strafprozesses erst mit einer Schrift wie dieser wieder auf. Dem "heutigen ernüchterten Rechtsdenken", meint er, setzt Volker Haas' Plädoyer für den Anklageprozess vor allem eines entgegen: Anregung.
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