Stanka Hrastelj

Batseba

Roman
Cover: Batseba
Homunculus Verlag, Erlangen 2022
ISBN 9783946120377
Gebunden, 136 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Slowenischen Metka Wakounig. Batseba ist eine in lyrisch-verdichteter Sprache verfasste Neuinterpretation der biblischen Geschichte von Batseba und König David. Die "umstrittene" Ehefrau des Königs ist hier eine archetypische Femme fatale, die sich ihrer Reize auch in einem emanzipatorischen Sinn bewusst ist und diese ohne Rücksicht auf Verluste auf geradezu mathematisch berechnende Weise für ein besseres Leben einsetzt. Die Heirat mit dem gebildeten und von seinem Volk geliebten König ermöglicht ihr den sozialen Aufstieg, eine gefestigte gesellschaftliche Stellung, eine bessere finanzielle Situation und somit vor allem eins: Unabhängigkeit. Doch obwohl Batsebas Leben wie ein Märchen erscheint, wächst in ihr das nagende Gefühl der Schuld. Denn das Schicksal oder Gott als Ausrede zu benutzen, bringt ihr letztendlich keinen Frieden, sondern treibt sie nach und nach in einen selbstzerstörerischen Wahn.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2023

Der Name Batseba lässt den Rezensenten Tilman Spreckelsen sofort an die Bibel denken und das ist bei diesem Roman der slowenischen Lyrikerin Stanka Hrastelj kein Zufall: Die moderne Batseba ist mit einem höchst durchschnittlichen Mann verheiratet, fängt dann aber eine Affäre mit dem besser gestellten David an, von dem sie schwanger wird. Ähnliches kennen wir auch aus der biblischen Geschichte von Batseba und dem König David, aber auch geschickte Anspielungen auf slowenische (Pop-)Kultur liest der begeisterte Spreckelsen. Ihn beeindruckt, wie die Autorin es vermag, in minimalistischer Form ein breites Panorama an Sprachbildern, Anspielungen und Bezügen ihrer Protagonistin, die gleichzeitig modern und zeitlos ist, aufzustellen, ohne dabei auf den gerade mal 100 Seiten ihres Romans reduktionistisch zu werden. Eine beeindruckende Lektüre, die sich für den Kritiker zugleich feministisch, kulturdiagnostisch und historisch wie biblisch grundiert und verortbar lesen lässt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de