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Stichwort
Biennale
Rubrik: Maluma und Takete - 2 Artikel
Maluma und Takete 26.05.2015 […] Officina dell"Arte Spirituale, offenbar der kunstaffine Zweig der Basilika, die, anders als das Kloster, mönchisch geblieben ist.
Die Benediktiner haben sich für ihr "kollaterales Ereignis" (zur Biennale) den katalanischen Bildhauer Jaume Plensa eingeladen. In der Kirche selbst steht ein gewaltiger, fast vollkommen transparenter Kopf, am Computer entworfen und aus Stahl geflochten, wie eine Erscheinung […] Welt der Objekte; piktorial haben sie einen Hauch von digitalem Jenseits. Merkwürdigerweise macht sie gerade das erträglich, um nicht zu sagen human. Dies ist der stärkste sinnliche Eindruck, den die Biennale bei mir hinterlassen wird.
Also zurück zum Kernstück, den Giardini. Die Herausforderung, einen Pavillon zu bespielen: Platzmäßig muss man sich das vorstellen wie etwa einen kleineren Schauraum (Pavillon […] Neigungen und Urteilen.
Dies sind die drei Verfahren, einen Pavillon singulär oder werkmonografisch gestalten zu lassen. Vielleicht haben meine Leser(innen) jetzt den Eindruck, ich wolle sagen, die Biennale oder sogar der ganze Kunstbetrieb sei strukturiert durch Archetypen, die alles beherrschen. Und tatsächlich fahre ich nach Venedig, um zu sehen, ob es diese Kräfte und den Willen und die Werke "noch" […] Von
Ulf Erdmann Ziegler
Maluma und Takete 11.05.2015 […] amerikanischer Hardrock aus dem Fernsehen.
Trotz der vorhersehbaren, bestellten Ankunft von Besserwissern, Durchblickern und Pseudorevolutionären - in der Rolle des Künstlers/der Künstlerin - bleibt die Biennale d"arte ein sicheres Pflaster, um gute Kunst zu finden, sofern man sich beeilt, was gern als Argument umgedreht wird gegen ein zu flüchtiges Publikum, das die wahre Hintergründigkeit einer Installation […] sie appellieren an den Betrachter, und zwar frontal. In einer Nische sind sie immer gut untergebracht.
Man würde meinen, dass die Belgier recht stolz darauf wären, dieses Gedankenmaterial in eine Biennale unter dem Vorzeichen des Post-Kolonialen passgenau eingefügt zu haben. Sind sie auch. Das eigentliche Politikum liegt aber kurioserweise darin, dass das Kuratorium für den Pavillon jedes Mal wechselt […] erkennen. Nur: Was Israel in Gaza macht, passt da nicht rein. Tsibi Gevas ungeheure Verwandlung des nationalen Pavillons hat eine historische Sackgasse zum Thema - von Zukunft kann keine Rede sein.
Die Biennale ist ein eigentümlicher Wettbewerb, eben weil sie den Diskursraum öffnet, der sich auftut zwischen "individuellen Mythologien" und verbürgter Geschichte. Das funktioniert in voller Pracht nur in den […] Von
Ulf Erdmann Ziegler