Arnulf Conradi

Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung

Cover: Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung
Antje Kunstmann Verlag, München 2019
ISBN 9783956142895
Gebunden, 240 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Der Augenblick, in dem man den Vogel sieht, hat etwas Einmaliges und zugleich etwas Meditatives - davon erzählt Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung. Das Buch beginnt in der Antarktis und wendet sich dann den Landschaften zu, die bei uns für den Vogelbeobachter interessant sind: der Nordsee mit ihrem Watt, der Insel Helgoland, den Wildbächen in den Alpen und der Stadt, die immer mehr zur Zuflucht der Vögel wird. Vögel sind etwas Magisches. Die meisten von ihnen sind schön oder sehen zumindest interessant aus, viele singen hinreißend, sie besitzen ein erstaunliches und noch immer nicht enträtseltes Orientierungsvermögen und - sie können fliegen, etwas, wovon der Mensch immer geträumt hat. Die Beobachtung dieser wunderbaren Wesen ist faszinierend, das Fernglas bringt sie dem Birdwatcher so nahe, dass er sie fast berühren zu können glaubt. Aber in diesem Augenblick, in dem man den Vogel sieht, wirklich sieht, liegt noch mehr: Er hat etwas Einmaliges, etwas Erregendes und zugleich etwas Meditatives. Der Beobachter ist ganz und gar konzentriert auf diesen Moment der Wahrnehmung, der alles Alltägliche beiseiteschiebt und das Geplapper der Gedanken in seinem Kopf zum Schweigen bringt. Es geht dem Autor um das Erleben des Augenblicks, nicht um die Seltenheit eines Vogels. Auch der Anblick eines Graureihers, der mit langsamem Flügelschlag durch Licht und Schatten eines Waldrandes gleitet und dessen unvergleichliches Grau von Hell zu Dunkel changiert, ist unvergesslich.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 27.06.2019

Was die Rezensentin Carola Wiemers hier fasziniert, ist die Leidenschaft der Vogelbeobachtung im Zusammenspiel mit strenger Selbsterkenntnis, zu der die Meditation des genauen Hinsehens laut Conradi führt. So jedenfalls versteht die begeisterte Rezensentin dieses Buch, das, so findet sie, "in jedes Reisegepäck gehört". Seit seiner Kindheit hat Conradi Vögel beobachtet. Zu den Momenten des Glücks füge er als "einfühlsame Kontraste" im Perspektivenwechsel seine Reflexionen und das erlesene Wissen über Vögel hinzu und er schreibe auf "solide" Weise über den Zen-Buddhismus, lobt die Kritikerin. Bei der Frage, warum Vögel singen, sei dem Autor die naturkundliche Erklärung nicht fremd, aber ihn interessiere mehr noch die "wunderbar-geheimnisvolle Sphäre" der Vögel. Dass der genaue Blick auf die Vögel zu einem besseren Verständnis unserer selbst führt, hat Carola Wiemers in diesem Buch auf eine überzeugende Weise demonstriert bekommen.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 04.05.2019

Rezensentin Susanne Billig hat begeistert, wie "mühelos" der Gründer des Berlin Verlags hier Vogelbeobachtung und Philosophie zusammendenkt. Die autobiografischen Schilderungen von Vogelsichtungen an ganz verschiedenen Orten der Welt und die Lehren des Zen-Buddhismus passen laut der Kritikerin erstaunlich gut zusammen, denn Naturimpressionen verdeutlichen hervorragend das im Zen angestrebte Aufgehen in "den Tiefenschichten der Welt", sinniert die ergriffene Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.02.2019

Roman Bucheli wird zum staunenden Vogelbeobachter mit diesem Buch des Verlegers Arnulf Conradi. Wie Conradi auf die Natur und zugleich in sich selbst schaut und wie er das dem Leser mitteilt, ganz aufgeregt, enthusiastisch, mitunter durchaus sprachlich unbeholfen, doch mit großer Kenntnis der Vogelnamen- und rufe, das hat Bucheli mitgerissen. Ein nüchternes, verzaubertes und verzauberndes Buch, findet er.