Ludwig Fischer

Brennnesseln

Ein Porträt
Cover: Brennnesseln
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2017
ISBN 9783957574077
Gebunden, 168 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Judith Schalansky. Die erstaunliche Natur- und Kulturgeschichte einer zumeist verachteten und gemiedenen Pflanze, mit Einblicken in Märchen und unbekannte Dokumente, in literarische Texte, kühne Projekte und vielerlei Wissenswertes, so zum Beispiel weshalb Jeanne d'Arc in einem Nesselgewand zur Hinrichtung gekarrt wurde; dass man Nesselfasern heute in den Innenauskleidungen von Autos wiederfinden kann; wie die 'Donnernessel' den Göttern verbunden war und dass Brennnesseln, unter Obstbäume gepflanzt, den Ertrag steigern. Der Leser erfährt, dass Brennnesselsamen schon in der Antike als Aphrodisiakum galten; dass sich ganze Kochbücher mit Rezepten füllen lassen, in denen Brennnesselblätter eine wichtige Zutat sind, bis hin zu raffinierten Brennnessel-Smoothies - kurz: dass das verwünschte Unkraut, mit dem man schmerzhafte Bekanntschaft machen kann, in der Geschichte der Menschen eine der wichtigsten wilden Nutzpflanzen war und wie sie in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt wird. Ein Lese- und Schaubuch mit vielen Abbildungen und zahlreichen Rezepten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.05.2017

Seit 30 000 Jahren folgt die Brennnessel dem Menschen, denn am liebsten wächst sie zwischen den verrottenden Überresten menschlicher Zivilisation, lernt Rezensentin Sabine Vogel mit einem schmalen Band über das Leben, die Geschichte und den Einsatz von Brennnesseln. Doch die wehrhafte Pflanze profitiert nicht nur von uns, schon Hippokrates wusste Brennnessel-Tee und seine, so sagte man sich damals, blutreinigende Wirkung zu schätzen, erklärt der gelehrte Kräutergärtner Ludwig Fischer. Bei der Gestaltung des Buches stand ihm die Autorin Judith Schalanski zur Seite, lesen wir. Herausgekommen ist laut Rezensentin ein handliches, informatives und sogar unterhaltsames Büchlein. Enttäuscht ist sie allerdings über Fischers Ungläubigkeit gegenüber neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen einerseits und seiner Unglaubwürdigkeit, wenn es um bestimmte neumodische Erscheinungen geht, andererseits.