Mark Bowden

Worm

Der erste digitale Weltkrieg
Cover: Worm
Berlin Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783827010650
Gebunden, 320 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thomas Pfeiffer. Dass Cyberverbrechen und Cyberwar keine bloß virtuellen Gefahren mehr sind, sickert erst allmählich ins öffentliche und politische Bewusstsein. Als der Computerwurm "Conficker" im November 2008 auf die Welt losgelassen wurde, infizierte er binnen weniger Wochen Millionen von Computern weltweit. War er in ein System eingedrungen, konnte er dieses mit anderen verbinden und so ein Netzwerk bilden, das sich von außen kontrollieren ließ. Ein solch großes Botnetz ist theoretisch in der Lage, sämtliche Computernetzwerke zu überwältigen, ohne die heute unsere Banken, Telefone, Kraftwerke oder Flughäfen, ja sogar das Internet selbst kollabieren würden - mit unabsehbaren Folgen. War "Conficker" nur das Werkzeug von Cyberkriminellen oder gar eine reale militärische Waffe mit so nie dagewesenem Zerstörungspotenzial? Mark Bowden erzählt, wie in einem dramatischen Wettlauf Computerexperten alles daransetzen, den brandgefährlichen Wurm auszuschalten. Er beschreibt einen nach wie vor unterschätzten Krieg, der buchstäblich unter unseren Fingerspitzen auf der Tastatur ausgefochten wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.04.2012

Constanze Kurz hat gefesselt diesen Bericht des amerikanischen Kriegsreporters Marc Bowden gelesen. In "Worm" hat sich Bowden einer Schlacht an der Cyberfront verschrieben, die bisher vor allem von Spezialisten geführt und beobachtet wird. Es ist die um den weitgehend unbekannten Computerwurm Conficker, der Millionen von Computer angezapft hat, um sie für ein riesiges Botnetz zu benutzen, durch das die schädliche Software verbreitet werden kann. Nicht ganz deutlich wird, ob auch es Bowden bei der technischen Darstellung dieses Problems belässt, oder ob er verfolgt, wer hinter diesem Wurm steht oder vermutet wird und wen er bisher geschädigt hat.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.03.2012

Sehr markig, sehr filmisch findet Florian Kessler diese Reportage von Mark Bowden, dem Meister der "ganz großen Prolog-Action", über den Computerwurm "Conficker", der sich 2008 atemberaubend schnell über die Netzwerke verbreitete und offenbar bis heute ein nicht überschaubares Botnetz unterhält. Dass man dabei viel über die Funktionsweise des Internets lernt, dass dies alles in "lebendigen Farben" ausgemalt ist und dann auch noch anhand des Thrills einer ganz realen Großverbrechergeschichte, nimmt der Rezensent gerne mit. Gehörig auf die Nerven geht ihm allerdings Bowdens steter, großtuerischer Flirt mit dem Actionfilm, zumal sich widerspenstige Details oder abweichende Zweitmeinungen diesen Plotvorgaben ständig beugen müssen. So verkümmern die "lebendigen Farben" schließlich zu einer Heldengeschichte in klar strukturiertem Schwarzweiß und Kessler fühlt sich, zumal vor dem Hintergrund ganz realer Fragen zur Netzpolitik, für dumm verkauft.
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