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Stichwort
Demokratie
Rubrik: 9punkt - 76 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 6
9punkt 20.06.2023 […] schreibt, die Demokratie aus der arabischen Welt heraus als "Voyeur" betrachtet: "Wichtig ist sie aufgrund des Gesetzes der Konsequenzen: Wenn die Demokratie in Europa schwächer wird, durch Exzesse infrage gestellt wird, aufgrund der internen barbarischen Invasionen der Populisten nachlässt, dann stärkt das für mich die Diktatur, den Autoritarismus und entwertet das Ideal der Demokratie. Unsere Diktatoren […] Diktatoren haben diese Abkürzung zum Spektakel Europas gut genährt: 'Demokratie? Das ist Chaos, seid vorsichtig mit euren unvorsichtigen Wünschen', wiederholen sie ständig. (…) Deshalb sollten wir für die liberale europäische Demokratie plädieren. Für uns Menschen aus dem 'Süden', aus den Diktaturen, ist sie der einzige Ort, zu dem wir schwimmen können, wenn unsere Länder zusammenbrechen. Und es ist der […] der einzige Ort, an dem wir lautstark verkünden können, dass es keine Demokratie gibt, ohne von der Diktatur verhaftet zu werden, die sich selbst gerne als Demokratie ausgibt."
In Russland dient die Geschichtsschreibung in erster Linie dazu, eine patriotisch-glorreiche Vergangenheit herbeizuzaubern, schreibt der russische Autor Michail Schischkin (gestern schon) in der NZZ. Das hat Tradition seit dem […]
9punkt 05.06.2023 […] online (und in ihrem Buch "Zumutung Demokratie") denkt die Verfassungsrechtlerin Sophie Schönberger darüber nach, warum Demokratie hierzulande immer stärker als Kränkung empfunden wird: "Überall geht es heute darum, besonders, hervorgehoben, individuell und irgendwie anders zu sein. Ziel ist das bestmögliche Ich, das sich von den anderen unterscheidet. Die Demokratie verspricht uns dabei, dass wir das […] die Bibliothek, in der Menschen aus allen Milieus "gefahrlos miteinander in Kontakt treten" können.
Im Gespräch mit dem Tagesspiegel denkt auch die italienische Philosophin Donatella Di Cesare über Demokratie nach, der immer mehr Verschwörungstheoretiker misstrauen (Sie hat zu dem Thema auch ein Buch geschrieben, "Das Komplott an der Macht"). Stigmatisierung nützt da gar nichts, meint sie, viele wissen […] empörender Ungleichheit zu spüren. Doch wer die Verhältnisse ändern will, hört: Es gibt keine Alternative. Daher fühlen sich die Leute desorientiert und sehen keinen Fortschritt mehr. Sie empfinden die Demokratie als eine Täuschung. Aus dieser Ohnmacht und Entpolitisierung entsteht ein Komplottismus, der ständig fragt, wer im Hintergrund die Fäden zieht und Vorstellungen von einem 'Deep State' und einer 'Neuen […]