Erich Hackl

Am Seil

Eine Heldengeschichte
Cover: Am Seil
Diogenes Verlag, Zürich 2018
ISBN 9783257070323
Gebunden, 128 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Wie es dazu kam, dass der stille, wortkarge Kunsthandwerker Reinhold Duschka in der Zeit des Naziterrors in Wien zwei Menschenleben rettete. Wie es ihm gelang, die Jüdin Regina Steinig und ihre Tochter Lucia vier Jahre lang in seiner Werkstatt zu verstecken. Wie sie zu dritt, an ein unsichtbares Seil gebunden, mit Glück und dank gegenseitigem Vertrauen überlebten. Was nachher geschah. Und warum uns diese Geschichte so nahegeht.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.11.2018

Carsten Otte muss sich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, dass Helden etwas Positives sind, aber dann gefällt ihm ganz gut, dass Erich Hackl mit seinem Roman "Am Seil" die Geschichte eines solchen erzählt. Der Österreicher greift darin die Geschichte des Kunsthandwerkers und Bergsteigers Reinhold Duschka auf, der im nationalsozialistischen Wien die Jüdin Regina Steinig und ihre Tochter Lucia versteckte.  Die Geschichte ist in Wien durchaus geläufig, weiß Otte, doch wie Hackl aus diesen Biografien eine so "präzise wie poetische Geschichtsprosa" macht, beeindruckt den Rezensenten sehr. Als Chronist arbeite Hackl bei aller literarischen Finesse penibel und redlich, immer mache er seine Fiktionalisierungen kenntlich. Am Ende lernt Otte schließlich, dass sich wahres Heldentum und Narzissmus ausschließen.