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Rudi Dutschke
11 Artikel
Vorgeblättert 20.02.2012 […] verrückteste Moment in der Literaturgeschichte seit 1945? Warum verliebte sich ein junger deutscher Autor in Susan Sontag? Wie veränderten die Schüsse der sechziger Jahre die Sprache? Wie spielte Rudi Dutschke Fußball? Was war so attraktiv am Kollektiv? Warum klagte ein Konzern wie Siemens gegen eine Satire? Wie wurde Literatur durch die Berliner Mauer geschmuggelt?
Seit fast fünf Jahrzehnten ist Friedrich […] Essay 23.03.2009 […] dann die Kraft, die Sicherheit, dass ausgerechnet Ihr Lebensentwurf davon frei gewesen sein soll?"
Schweigen.
Peter Schneider berichtet in seinem Buch "Rebellion und Wahn", in welcher Weise sich Rudi Dutschke während der Studentenrevolte zum Nationalsozialismus äußerte. Auf die Frage seines SDS-Genossen Tilman Fichter, ob es nicht an der Zeit sei, statt sich immer nur über die imperialistische Gewalt […] Geschichte kommen wir nicht mehr heraus. Man kann nicht gleichzeitig den Judenmord aufarbeiten und die Revolution machen. Wir müssen erst einmal etwas Positives gegen diese Vergangenheit setzen." (9)
Rudi Dutschke und mit ihm die 68er flüchteten vor der deutschen Geschichte. Wie sich das praktisch auswirkte, bezeugt Reinhard Strecker, der seit Mitte der 1950er Jahre die Aufklärung über die deutschen Verbrechen […] SDS für Fragen der NS-Vergangenheit wurde. Im selben Jahr 1960 veranstalteten SDS-Mitglieder in der Berliner Kongresshalle eine Ausstellung zur Judenverfolgung. All das endete schlagartig, als Rudi Dutschke, Bernd Rabehl und Christian Semler 1965 starken Einfluss im SDS gewannen. Fortan "galt die konkrete Aufarbeitung der NS-Zeit als belanglos". Strecker bekam "von diesen Leuten" niemals mehr Geld […] Von Götz Aly
Bücherbrief 04.03.2008 […] Reaktionen der Kritik waren gespalten. Die SZ fand in dieser "Hasstirade" viel "Quark", die Zeit "schrill konstruierte Thesen". Positive Stimmen kamen von links: Die taz, die immerhin für eine Rudi-Dutschke-Straße vor der Berliner Springer-Zentrale eintritt, pflichtet Aly bei, dass die Achtundsechziger weder an Aufarbeitung der Nazi-Zeit noch an Demokratisierung wirklich interessiert waren. Und auch […] Vorgeblättert 13.02.2008 […] die Bedeutung der Faschismusdiskussion in den 60er Jahren, Podiumsdiskussion am 4.5.1988 an der FU Berlin (www.infopartisan.net/archive/1968/29704.html, 4.10.2007); Rudi Dutschke, zit. nach Gretchen Dutschke-Klotz, Was Rudi Dutschke zu den Irrwegen der abgefallenen Achtundsechziger sagen würde (www.isioma.net/sds00299.html, 4.10.2007)
(236) Bis 1954 mussten deutsche Gerichte NS-Täter noch auf Druck […] Großen Koalition, von der Spiegel-Affäre, vom Vietnamkrieg und vom Tod Benno Ohnesorgs in fortgesetzter Geschichtsfeigheit und chronifizierter Amnesie. Lefevre unterschied sich darin nicht von Rudi Dutschke, der 1978, ein Jahr vor seinem Tod, wissen ließ: "Meine christliche Scham über das Geschehene war so groß, dass ich es ablehnte, weitere Beweisdokumente zu lesen, und mich mit einer allgemeinen […] Essay 09.06.2005 […] entschlossenen "Kinder Hitlers", und der von ihnen entführte Millionär ist kein ehemaliger SS-Mann, sondern ein ehemaliger Mitstreiter aus dem Jahr 1968 und sogar ein Freund des damaligen Jugendidols Rudi Dutschke. Der Entführte und die Entführer tragen untereinander lange Debatten über die globale Ungerechtigkeit, die freie Liebe, den Unsinn des Terrorismus und den Verrat an den revolutionären Idealen durch […] Von Adam KrzeminskiBücher der Saison 05.04.2005 […] der Vorschlag eines Bürgergelds sogar nicht weit genug, und auch FR sieht den umstürzlerischen Aufwand nicht ein, wenn am Ende nur der Ruf nach einem europäischen Sozialpakt formuliert wird.
"Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF". Dieser Band mit Essays von Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland und Jan Philipp Reemtsma hat in der taz eine heftige Debatte um den Schutzpatron des Hauses ausgelöst. […]
Vom Nachttisch geräumt 10.12.2004 […] Franz Kafka, A. L. Kennedy, Giorgio Manganelli, Pier Paolo Pasolini, Javier Tomeo. Aber es sind auch die, die der Revolte der sechziger und siebziger Jahre zur Sprache verhalfen: Wolf Biermann, Rudi Dutschke, Erich Fried, Ulrike Meinhof, Peter Schneider. Dem jungen Leser wird alles neu sein und schon darum interessant oder doch wenigstens exotisch. Wer "Über den Kolonialismus" schon kennt oder Kurt […] Von Arno WidmannVorgeblättert 02.02.2004 […] meinem Gedächtnis.
Ausgespielt hatte nach zwanzig Jahren die Gruppe 47, man trat nun als Mitglied mit Ausweis in die Republikanischen Clubs ein, ich in Berlin wie in München. In Berlin sah ich Rudi Dutschke in den Clubräumen in der Wielandstraße beraten und agitieren, mit seinem immer vor Begeisterung leuchtenden Gesicht, sofort umringt von Genossen und vor allem Genossinnen, als wäre der Jakobinerclub […] unbewußt unterlaufen war. Denn - was den Vorfall eher peinlicher macht: Delius is an honourable man, so were they all, all honourable men!
Alle, wirklich alle? Als der Integerste von allen, Rudi Dutschke, von einem Verwirrten, Verhetzten, Deklassierten in Berlin auf helllichter Straße vom Fahrrad geschossen wurde, waren wir mit der Familie Walser zum Skifahren im Engadin. Martin, auch auf Skiern […] Vorgeblättert 04.08.2003 […] nach dem Ohnesorg- Schuß, am 9. Juni 1967 auf dem Kongreß "Hochschule und Demokratie" in Hannover die neuen Protestformen als "linken Faschismus" bezeichnet, was auf den heftigen Widerspruch von Rudi Dutschke stieß.
Jedenfalls wurde der Ton roher, Späße verwandelten sich in Verletzungen. Kunzelmanns Kommune hatte in Berlin Nachahmer gefunden, auch die "Kommune II" berief sich nun auf die Theorien Wilhelm […]
Vom Nachttisch geräumt 24.06.2003 […] man davon ausgehen muss, dass Rudi Dutschke einer der intelligentesten, wachsten, hellsten Köpfe der Studentenbewegung war. Der Rest dieser Generation war über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte noch um vieles verbohrter, blinder und tauber als dieser in seinem revolutionären Spiegelkabinett sich selbst gefangen haltende rastlose Geist.
Gretchen Dutschke, Rudi Dutschkes Witwe, ist zu danken. Sie hat diese […] Fachidiot
Sechzehn Jahre umfasst das Tagebuch von Rudi Dutschke. Es ist eine sensationelle Publikation. Es wird aufräumen mit dem Mythos von 1968. Damals fand keine Befreiung statt. Der Muff unter den Talaren wurde möglicherweise beseitigt. Aber nicht um endlich frische Luft zu haben, sondern um besser im eigenen Mief ersticken zu können. Auf 370 Seiten ist der mit weitem Abstand bekannteste Sprecher […] Sprecher der außerparlamentarischen Opposition (APO), Rudi Dutschke (1940-1979), an keiner Stelle von irgendetwas begeistert. Nicht von der Liebe, nicht von der Natur, nicht von Schönheit. Nicht einmal. Es gibt zwei Stellen, an denen er vermerkt, dass es ihn freut, wenn er seine Kinder Musizieren hört. Sonst kommt Musik nicht vor. Essen und trinken spielen bei dem Anhänger des historischen Materialismus […] Von Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 18.12.2002 […] heftigem Streit führt, von Habermas später zurückgenommen wurde, aber nicht ganz unrichtig war, wenn man bedenkt, dass ein Teil der APO später zum Terror der Rote Armee Fraktion übergegangen ist, den Rudi Dutschke allerdings entschieden bekämpft hat - bis auf eine spontane Entgleisung beim Begräbnis von Holger Meins in Hamburg 1974: 'Holger, der Kampf geht weiter!' mit erhobener rechter Faust über dem Grab […] Von Arno Widmann