≡
Stichwort
Etikettierung
10 Presseschau-Absätze
9punkt 26.06.2020 […] Ausladung? Oder indem er auf eine Weise Kritik übt, die es dem Kritisierten erlaubt, sein Gesicht zu wahren?"
In der NZZ erklärt der Soziologe Rainer Paris den Unterschied zwischen Typisierung und Etikettierung von Menschen und stigmatisierendem Vorurteil: "Etikettieren heißt bezeichnen. Indem wir Dinge oder Personen in bestimmter Weise benennen, nehmen wir nicht nur Klassifizierungen, sondern auch Fe […] Efeu 11.11.2019 […] die nach der Aussicht auf kommunistischen Agitprop zunächst enttäuscht wurden. Klar wurde ihm dennoch: "Enzensberger führt das Florett, Enzensberger hat Humor, Enzensberger sträubt sich gegen Etikettierung." Enzensbergers neuestem Band "Fallobst" entnimmt SZ-Gratulant Lothar Müller, dass der Autor in seinen späten Jahren "ein hartnäckiger Skeptiker gegenüber den Universalitätsansprüchen der digitalen […] 9punkt 09.11.2019 […] der hier eine missliebige Position äußert, nicht nur sachlich widersprochen, sondern er als Person moralisch verurteilt, oft geradezu verbal hingerichtet wird. Er ist fortan in der öffentlichen Etikettierung derjenige, der 'das' gesagt hat, und kann so oft über Jahre nicht mehr unbefangen am öffentlichen Diskurs teilnehmen."
Ebenfalls in der taz stellt Erica Zingher eine Studie (hier als pdf-Dokument) […] Magazinrundschau 16.01.2018 […] Die Meeresbiologin Laura McDonnel von der McGill University in Montreal hat beschlossen, keinen Fisch mehr zu essen. Grund dafür sind zum einen falsche Etikettierungen in der Fischindustrie, weshalb Fischsorten falsch gelagert und verwertet werden und folglich Unverträglichkeiten oder Vergiftungen beim Konsumenten verursachen können. Gravierender findet sie jedoch das Mikroplastik, das mit den Fischen […] 9punkt 25.04.2016 […] Verfettung, Ausbeutung, ... das tägliche Verschlingen fremden Lebens" - Essen ist heute so stark mit Sünde behaftet wie früher der Sex, kritisiert Claudia Mäder in der NZZ: "Die absurde moralische Etikettierung der Esswaren bringt uns in Teufels Küche. In eine kulinarische Sphäre, in der 'gut' und 'schlecht' auf scheinbar letztgültige Weise voneinander geschieden sind und Lebensmittelhersteller es übernehmen […] Magazinrundschau 01.06.2013 […] die Wehrpflichtarmee reproduzieren Werte und Praktiken der Sowjetunion. Auf Rechtsnihilismus und Gewalt reagieren die Menschen wie in der Vergangenheit: mit Anpassung." Hier kann man gegen die Etikettierung des Instituts als feindlichen Agentenapparat protestieren.
In einem hochkonzentrierten Essay macht sich der Historiker Gerd Koenen (leider nicht online) daran, den Kommunismus in seiner Zeit und […] Feuilletons 26.04.2012 […] dem nicht jemand den "Shitstorm" bemüht. Heute will Miriam Meckel hinter dem Scheißsturm das grundlegende Prinzip der Feuilletondebatte erkennen, dabei ist sie absolut gegen effekthascherische Etikettierung: "Dahinter schimmert etwas Abstoßendes auf: die Instantideologisierung: Man nehme einen Begriff, hafte ihn einem Autor, einem Politiker, einem Dichter an - und schon hat man ihn erfolgreich zum […] Feuilletons 07.04.2009 […] zu verstehen. Ein ähnliches Phänomen gibt es auch in der Medizin; Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang vom Kausalitätsbedürfnis der Laien. Patienten wollen einen Namen für ihre Symptome. Durch Etikettierung mit einem Krankheitsbegriff entsteht ein Gefühl des Begreifens, das heilend wirken kann, so falsch der Begriff vielleicht sein mag."
im Feuilleton gratuliert Hanns-Georg Rodek Francis Ford Coppola […] Feuilletons 13.07.2005 […] In einem Essay wendet sich der Militärhistoriker am Hamburger Institut für Sozialforschung Dierk Walter gegen die "Etikettierung des Antiterrorkampfes als Krieg". Wenn Politiker und Gesellschaftswissenschaftler "angesichts jedes massenhaften Auftretens von Gewaltsamkeit von Krieg sprechen, propagieren sie ohne Not einen politisch-medialen Modebegriff, der zum Verständnis des konkreten Falls wenig […] Feuilletons 02.12.2003 […] Bekenntnis: "Ich habe das, was als DDR-Literatur in die westdeutschen und österreichischen Buchhandlungen gekommen ist, lange Zeit genauso wenig gelesen wie alles andere, das mir durch die bloße Etikettierung auf ein besonderes Wohlwollen oder gar kritiklose Nachsicht bei einem bestimmten Publikum zu schielen schien, und kann jetzt nur das Versäumnis all dessen eingestehen, was mir dabei entgangen sein […]