David Gilmour

Auf der Suche nach Italien

Eine Geschichte der Menschen, Städte und Regionen
Cover: Auf der Suche nach Italien
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2013
ISBN 9783608947700
Gebunden, 464 Seiten, 27,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sonja Schuhmacher und Rita Seuße. Kenntnisreich führt David Gilmour seine Leser durch die Geschichte der Halbinsel. Gilmour zeigt, dass die Pracht Italiens immer in seinen Regionen mit ihrer je eigenen Kunst, städtischen Kultur, Identität und Küche gelegen hat. Die Regionen brachten die mittelalterlichen Städte und die Renaissance, die Republik Venedig und das Großherzogtum Toskana hervor, die beiden kultiviertesten Staaten der europäischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.07.2013

Nicht wirklich glücklich wird Hans-Albrecht Koch mit David Gilmours seiner Ansicht nach allzu oberflächlichen und sehr subjektiv geratenen Geschichte Italiens. "Mein Italien" wäre für den Rezensenten jedenfalls der ehrlichere Titel gewesen. Sich von der Megalithkultur bis heute mit einem ganzen Land befassen zu wollen, findet Koch zwar auch reichlich verwegen, an das rasante, ganze für Italien wichtige Themenbereiche und historische Gestalten auslassende Tempo mag er sich aber nicht gewöhnen. Bei aller zwischenzeitlichen Unterhaltsamkeit des Ganzen missfällt Koch doch die Zufälligkeit der Themenauswahl. Ernsthafte Historiografie sieht anders aus, meint er.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.04.2013

Bestens unterhalten hat sich Rezensent Peter Michalzik bei der Lektüre von David Gilmours kundiger Geschichte Italiens. Dem britischen Autor und Italienliebhaber gelingt es seines Erachtens vorzüglich, ein farbiges historisches Panorama zu entfalten, das dem Leser das Land näher bringt. Dabei hebt er den sich durch die Darstellung der Jahrhunderte ziehenden Kerngedanken Gilmours hervor, dass Italien nie nach Einheit strebte. Aus diesem Umstand heraus wird für Michalzik die bis heute bestehende Unfähigkeit zur politischen Gestaltung verständlich. So treffend ihm Gilmours niederschmetternde Bilanz des heutigen politischen Nationalstaats Italien erscheint, so überzeugend findet er dessen hinreißende Verherrlichung des regionalen Italiens. Das Fazit des Rezensenten: ein ebenso kurzweiliges wie anregendes und geistreiches Werk.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.04.2013

Einblick in die italienische Seele erhält Dirk Schümer bei dem britischen Adligen David Gilmour, der nicht nur über Erfahrungen mit einem toskanischen Landgut berichtet, sondern jede Menge Fachlektüre wälzt und sich einfach gut auskennt von Mailand bis Palermo. Laut Schümer schreibt hier auch kein Schnösel, eher ein Engländer auf "Grand Tour", plaudernd, aber auch fundiert und klar und weitgehend ohne auf Mythen hereinzufallen, wie Schümer versichert. Richtung Gegenwart findet Schümer den Text dichter werdend. Des Autors Ekel vor Berlusconi, sein Fazit, wonach Italien einfach nicht hätte geeint werden dürfen -  für Schümer nachvollziehbar. Bloß wenn Gilmour Fresken beurteilt, möchte der Rezensent dem Urteil des Autors lieber nicht vertrauen. Tiepolo - rosa Kitsch? Schümer schüttelt empört den Kopf.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.03.2013

Als äußerst lesenswert empfiehlt Rezensent Johan Schloemann David Gilmours neues Buch "Auf der Suche nach Italien". In dieser lehrreichen Geschichte erfährt der Kritiker beispielsweise, weshalb das geeinte Italien lange den Anschluss an die moderne Zeit verpasst habe: Der restaurative Papst Gregor XVI. habe etwa den Bau von Eisenbahnen im Kirchenstaat verboten, da er diese für "Teufelszeug" hielt. Bei aller Bewunderung für Kulturzentren wie Mantua, Ferrara, Venedig oder Florenz gehe der englische Historiker mit Italien auch immer wieder hart ins Gericht, berichtet Schloemann: In dem von "Misswirtschaft, Mafia und infantilem Fernsehen" geprägten Land herrsche gegenwärtig nur noch "Lethargie und Korruption". Auch im Hinblick auf die Geschichte Italiens liest der Rezensent hier viel Kritik, die etwa von der Vetternwirtschaft der Papstfamilien über "sinnlose" koloniale Abenteuer bis zum faschistischen Italien reicht. Insbesondere Italienbegeisterten, die die Schönheit und Kultur des Landes schätzen, kann dieses kundige Buch als hilfreiche Ergänzung dienen, glaubt der Kritiker.
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