Joseph Raz

Praktische Gründe und Normen

Cover: Praktische Gründe und Normen
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783518293843
Kartoniert, 294 Seiten, 11,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ruth Zimmerling. Die praktische Philosophie umfasst neben einem substantiellen oder 'wertenden' Teil auch einen formalen Teil, in dem es um die Analyse von Begriffen geht. Raz' Buch ist eine begriffsanalytische Untersuchung, die von der Überzeugung getragen wird, daß die Entwicklung einer einheitlichen Logik aller Begriffe der normativen Theorie möglich und notwendig ist. Die Grundlage einer solchen Logik bildet für Raz dabei der Begriff der Handlungsgründe, anhand dessen sich alle zentralen normativen Begriffe, wie Rechte und Pflichten, Regeln und Prinzipien, Macht und Autorität, analysieren lassen. Wie Raz an zahlreichen konkreten Beispielen anschaulich vorführt, hat dies entscheidende Konsequenzen nicht nur für moralphilosophische Überlegungen, sondern auch für die politische Theorie und die Rechtstheorie und lässt Fragen wie etwa die nach der Verantwortung für Handlungen oder der Rechtfertigung von Werten in einem neuen Licht erscheinen. Mit Handlungsgründen und Normen erscheint eine der einflussreichsten Studien zur praktischen Philosophie nun erstmals in deutscher Sprache.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.11.2006

Für Willy Hochkeppel hätten Joseph Raz' Überlegungen zu Gründen, Entscheidungen und Normen nicht erst mit dreißigjähriger Verspätung erscheinen müssen. Erfreulich ist die Übertragung trotzdem, vor allem wenn sie so gelungen ist wie in diesem Fall, weshalb an Ruth Zimmerling auch ein "Extralob" geht. Die Übertragung kann sich laut Rezensent zudem auf einen "in bester angelsächsischer Tradition" sehr lesbar geschriebenen Text stützen, der die nicht immer simplen Gedankengänge optimal transportiert. Die diversen Handlungsgründe gegeneinander abzuwiegen, ist offenbar ein recht theoretisches Unterfangen, weshalb Hochkeppel die zahlreichen Beispiele aus dem Alltag ausdrücklich begrüßt. Sein einziger Einwand betrifft die in seinen Augen unklare Trennung von Entscheidungen und Handlungen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de