Frederik Obermaier, Bastian Obermayer

Die Ibiza-Affäre

Innenansichten eines Skandals
Cover: Die Ibiza-Affäre
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2019
ISBN 9783462054071
Kartoniert, 272 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Die geheimen Pläne der Rechtspopulisten. Als im Frühsommer 2019 ein Video veröffentlicht wird, das die geheimen Pläne führender österreichischer Rechtspopulisten entlarvt, stürzt die Regierung in Wien. Was sind die Hintergründe der größten politischen Krise der Nachkriegszeit?Das Video entsteht im Sommer 2017. Der FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache und sein Parteifreund Johann Gudenus reisen nach Ibiza. In einer luxuriösen Villa tappen sie in eine Falle. Eine angeblich steinreiche Russin behauptet, gerade dabei zu sein, die Kronenzeitung zu kaufen. Mit ihrer Unterstützung könnte die FPÖ die Wahlen gewinnen - und Strache vielleicht Kanzler werden. Jetzt will sie wissen: Was bekommt sie dafür? Bei Champagner und Sushi stellt Strache staatliche Aufträge in Aussicht, er erzählt von einem System verschleierter Parteispenden und fantasiert davon, wie er Österreichs Presselandschaft nach Vorbild des ungarischen Autokraten Viktor Orban massiv umbauen würde. Als Frederik Obermaier und Bastian Obermayer das Video sehen, als erste Journalisten, sind die Hintergründe unklar - aber der Inhalt explosiv. Eine spektakuläre Recherche beginnt: In einem verlassenen Hotel werden USB-Sticks übergeben, spätnachts Informanten getroffen - und dann versucht sich plötzlich auch noch jemand, in die verschlüsselte Kommunikation der Journalisten zu hacken…Das Buch zeichnet den Aufstieg der beiden Rechtspopulisten nach und enthüllt den ganzen Verlauf der Affäre, die an einem dramatischen Wochenende mit dem Sturz der Regierung ihren vorläufigen Höhepunkt findet.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.08.2019

Rezensent Ralf Leonhard interessiert sich vor allem als Journalist für dieses Buch, in dem die beiden SZ-Reporter noch einmal nachzeichnen, wie sie an das berüchtigte Ibiza-Video gekommen sind und was sich genau auf jener koksberauschten Nacht in der Villa einer Fake-Oligarchin abgespielt hat. Sehr genau sieht Leonhard durch dieses Buch die Behauptung vom geschassten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache widerlegt, dass seine Aussagen in dem öffentlich gewordenen siebenminütigen Ausschnitt aus dem Zusammenhang gerissen sei.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.08.2019

Stephan Löwenstein ist enttäuscht von dem Buch der beiden Enthüllungsjournalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier. Über ihren Coup, die Veröffentlichung des Ibiza-Videos, erfährt Löwenstein im Buch kaum Neues. Zwar gehen die Autoren die Rekapitulation des Skandals wie einen Thriller an, indem sie zwischen Zeitebenen springen, am Ende aber steht laut Löwenstein Ernüchterung statt Auflösung. Gut, die Quellen müssen geheim bleiben, das sieht der Rezensent ein, doch über einige Motive der Strache-Falle oder z. B. den weiblichen Lockvogel im Video hätten er doch gern mehr erfahren. So begnügt er sich mit der ausführlichen Schilderung des betreffenden Abends in der Finca, von dem wir bisher ja nur einen kleinen Ausschnitt kannten.
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