Deborah Cadbury

Dinosaurierjäger

Der Wettlauf um die Erforschung der prähistorischen Welt
Cover: Dinosaurierjäger
Rowohlt Verlag, Reinbek 2001
ISBN 9783498009243
Gebunden, 448 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Monika Niehaus. Vor 200 Jahren wusste die Welt noch nichts von Dinosauriern - bis ein bettelarmes Mädchen an der Südküste Englands das Skelett einer Riesenechse freilegt, die später als Ichthyosaurus bekannt werden wird. Es ist der Auftakt zu einem dramatischen Wettlauf um die Erforschung der prähistorischen Welt, in deren Verlauf das bisherige Weltbild erschüttert wird. Zwei Forscher, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kämpfen bis zum bitteren Ende um Wahrheit, Ruhm und Ehre. Deborah Cadbury erzählt von einer Zeit zwischen biblischer Tradition und naturwissenschaftlicher Aufklärung, in der Wissenschaftler mit unvorstellbar schlichten Mitteln Entdeckungen machten, die bis heute gültig sind.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.06.2002

Die Idee, die frühe Geschichte der Dinosaurier mit der Lebensgeschichte des Arztes und Amateurforschers Gideon Mantell zu verbinden, findet der Rezensent Alexandre Metraux sehr überzeugend. Im Stil einer Erzählung decke die Autorin Deborah Cadbury nicht nur die packende Geschichte einer Leidenschaft auf, welcher Lebensgrundlage, Ehe und körperliche Unversehrtheit geopfert wurden. Die Erfolge, wie den Nachweis eines Urreptils, weckten auch den Neid der Kollegen, und im Ringen um Anerkennung bricht laut Rezensent ein "Kulturkampf zwischen Evolutionisten und bibelfesten Interpreten des Fossilbefunds", zwischen Gideon Mantell und Richard Owen aus. Cadbury beschreibe "detailreich", mit vielen Querbezügen ein Stück spannender Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts, an deren Ende Mantells Überreste in Formaldehyd auf dem Regal seines Widersachers Owen stehen werden, bis sie im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff zerstört wurden. Der Rezensent ist voll des Lobes und schließt darin auch die Übersetzung durch Monika Niehaus ein!
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.01.2002

Die Entwicklung des Bergbaus stellte theologische Gewissheiten in Frage, denn damals begann man sich für Gesteinsformationen, Fossilien und das Alter der Erde zu interessieren. Hartmut Hänsels interessante Besprechung des Buches der englischen Wissenschaftsjournalistin Deborah Cadbury liest sich wie eine Einführung in die Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Theologisch kam man damals mit den Antworten arg in Bedrängnis, da plötzlich von einer Erdentwicklung die Rede war, während es wissenschaftlich immer spannender wurde und ein harter Kampf um Dinosaurierfunde entbrannte. Cadbury stellt Hänsel zufolge die wichtigsten paläontologischen Forscher und Sammler vor: den machtbesessenen Anatomen Richard Owen, der gnadenlos plagiierte, und den Hobby-Geologen Gideon Mantell, der das Skelett einer pflanzenfressenden Landechse fand, was dem damaligen Stand der Wissenschaft völlig widersprach. Nebenbei liefert die Autorin, lobt Hänsel, eine lebendige Schilderung des Zeitalters der industriellen Revolution und der gesellschaftlichen wie intellektuellen Barrieren jener Epoche.
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