Pius Alibek

Als ich unter Sternen schlief

Roman
Cover: Als ich unter Sternen schlief
Insel Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783458174981
Gebunden, 397 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Katalanischen von Cecilia Dreymüller. Seine Kindheit im gerade in die Unabhängigkeit entlassenen Irak der 50er Jahre gleicht einer orientalischen Erzählung: Pius wächst behütet und abenteuerlich zugleich mit elf Geschwistern in einer Familie auf, die der ältesten christlichen Gemeinde angehört und ihre eigenen Traditionen bewahrt; seine Muttersprache ist das biblische Aramäisch. Im großen Familienclan werden die Gesetze der Gastfreundschaft und des Respekts für den anderen gelebt. Die friedliche Gemeinschaft verschiedener Völker Araber, Kurden, Armenier und Turkomanen im Norden des Irak wird zu einer entscheidenden Prägung für ihn. Doch es sind die Jahre, in denen sich Saddam Husseins Baath-Partei des Iraks bemächtigt. Die Familie flieht in den Süden, erlebt das Exil im eigenen Land. Widerstandsgeist und Religiosität bringen Pius ins Priesterseminar, die Zustände im Jesuitenkolleg und die Enttäuschung über theologische Engstirnigkeit vertreiben ihn jedoch bald. Er ergreift die Chance, englische Literatur in Bagdad zu studieren. Bei einem Studienaufenthalt in London verliebt er sich in ein katalanisches Mädchen: eine Explosion der Sinne nach der Dürre der Seminarzeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.2012

Wie Saddam Hussein und seine Kriege das schöne, uralte Land der Sumerer und Akkader zerstörten, das Leben der Menschen dort, aber auch eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt, beschreibt der Autor in seiner autobiografischen Erzählung auf eine Weise, die Kersten Knipp sehr rührt. Knapp, anmutig und mit viel Sinn für das Tragische entführt Pius Alibek den Rezensenten in den irakischen Alltag seiner Kindheit. Für Knipp ist das Lausbubengeschichte und kulturelle und politische Bestandsaufnahme in einem. Indem der längst im Exil lebende Autor seine kulturellen Wurzeln offenlegt, erfährt Knipp nämlich auch, wie ähnlich sich der irakische und der europäische Lebensraum eigentlich sind, kulturell, nicht politisch.
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