Sarah Khan

Das Stammeln der Wahrsagerin

Unglaubliche Geschichten hinter Kleinanzeigen
Cover: Das Stammeln der Wahrsagerin
Suhrkamp Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783518467312
Gebunden, 173 Seiten, 12,95 EUR

Klappentext

Wohnungsauflösungen und Tabula rasa, Not- und Spontanverkäufe. Was treibt Menschen dazu, sich über Kleinanzeigen für kleines Geld von ihren Dingen zu trennen? Ernsthaft, in Kaufabsicht, hat Sarah Khan viele Inserierende getroffen und genau hingehört, als sie anfingen, ihre Lebensgeschichten zu erzählen - und aus Oral History Literatur gemacht. Entstanden sind Geschichten von Abschied und Neuanfang, Glück und Unglück, von hochfahrenden oder bereits geplatzten Träumen.Seit Sarah Khan mit ihrer Familie ein altes Schulhaus in Brandenburg renoviert und als Wochenendhaus einrichtet, studiert sie ständig eBay-Kleinanzeigen. Sie findet dort nicht nur Haushaltsgegenstände, sondern auch ungetragene Hochzeitskleider, Pferdebücher, Kosmetikartikel, Fotoalben. Und sie stellt fest: Hinter diesen Anzeigen verbergen sich Menschen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.08.2017

Fasziniert hat Rezensentin Ursula März Sarah Khans "Unglaubliche Geschichten hinter Kleinanzeigen" gelesen. Dienten einst vor allem Heirats- und Kontaktanzeigen als "soziologische Fundgrube", erkennt die Kritikerin dank des außerordentlichen Gespürs der Autorin, dass auch eBay einiges an Novellenstoff zu bieten hat. Amüsiert liest März etwa, wie Khan eine gewisse Frau Hauswald, die per Anzeige immer wieder nach einem Flohmarktverkäufer suchte, der ihr einst einen Stapel Pferdebücher verkaufte und die ihre Sammlung bald auf 6.200 Pferdebücher erweiterte, mit den großen Kunstsammlern vergleicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.06.2017

Rezensent Jan Kedves scheint sich gar nicht so sehr zu amüsieren mit Sarah Khans gesammelten Ebay-Anzeigen-Geschichten. Was die Autorin hinter den Anpreisungen für die Ware auf dem virtuellen Marktplatz entdeckt, scheint ihm tatsächlich oft eher tragisch als komisch zu sein. Der Grund, warum ein angepriesenes Brautkleid nicht getragen wurde etwa. Dann wieder prägt eine Anzeige Berliner Ruppigkeit, meint Kedves. Vor allem aber zeigen ihm die Texte, was für eine gute Reporterin Khan doch ist, die für ihre Texte rausgeht und die Leute hinter den Anzeigen trifft, sich Abfuhren holt und Skrupel bekommt, ob ihr Tun eigentlich okay ist.
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