Magazinrundschau

Ein kritisches Maß an Komplexität

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
20.12.2022. New Criterion sucht nach dem Einfluss Spaniens in den Gemälden von John Singer Sargent. Im New Statesman verabschiedet John Gray den Glauben an die Utopie einer demokratischen Weltordnung. Die New York Times rekonstruiert die russischen Entscheidungsprozesse im Ukrainekrieg. In Novinki erklärt die Politologin Eszter Kovátsová, wie AfD und Fidesz die Genderdebatte für ihre rechte Agenda nutzen. Poesie von Computern? Niemals, erklärt im MIT Press Reader der Psychologe und Dichter Keith J. Holyoak.

New Criterion (USA), 31.12.2022

John Singer Sargent, The Daughters of Edward Darley Boit (1882, Museum of Fine Arts. Foto: gemeinfrei, Wikipedia


Wie stark der britische Maler John Singer Sargent, den man vor allem als Porträtisten der vornehmen englischen Gesellschaft kennt, von Spanien beeinflusst war, lernt eine erstaunte Karen Wilkin in einer Ausstellung der National Gallery in Washington, D.C. über "Sargent und Spanien". Der junge Sargent hatte das Land schon früh bereist und "malte genau beobachtete Details aus Velázquez' 'Die Schmiede des Vulkan' und 'Las Hilanderas' (Die Spinner) sowie den Kopf seines ganzfigurigen Äsop. In einer kleinen Version von Velázquez' prächtigen 'Las Meninas' achtete Sargent peinlich genau auf den Lichteinfall, die individuellen Merkmale jeder Figur und die subtile Inszenierung gedämpfter Töne, verwischte aber das Gesicht der kleinen Infantin in der Mitte des Gemäldes. Er erfasste den wesentlichen Charakter der Bilder, die er studierte, mit schnellen, breiten Farbstrichen und ignorierte, so scheint es, absichtlich die wundersam körperlosen Oberflächen, die Velázquez' frühere Werke so erstaunlich machen. Sargent scheint sich auf seine eigene beachtliche Fähigkeit verlassen zu haben, die Vorzüge von Velázquez in ein unverwechselbares, persönliches Idiom zu übersetzen, das zweifellos seiner eigenen Zeit entstammte... Sargents offenkundigste Hommage an den spanischen Meister, 'The Daughters of Edward Darley Boit' (1882, Museum of Fine Arts, Boston), ist jedoch nicht in der Ausstellung zu sehen, sondern nur durch eine kleine Reproduktion auf einem Etikett vertreten. Das schemenhafte Bild von vier jungen Mädchen in weißen Schürzen, das Sargent einige Jahre nach der Rückkehr von seiner ersten Spanienreise malte, erinnert an sein Studium von 'Las Meninas'. Die Geometrie und die sinnlichen Licht- und Schatteneffekte von Velázquez' Meisterwerk spuken in Sargents Bild der Familie seines Malerfreundes in ihrer Pariser Wohnung. Die Reflexionen in einem Spiegel oben rechts entsprechen dem Gegenlicht einer Figur in einer Türöffnung in 'Las Meninas', während die Pose und die Platzierung des jüngsten Kindes, das im Vordergrund auf dem Boden in einem Lichtbecken sitzt, die dreieckige Form und die horizontale Ausbreitung des massiven Hundes im Vordergrund von 'Las Meninas' wieder aufgreifen. Es ist vielleicht Sargents bestes Gemälde."
Archiv: New Criterion

HVG (Ungarn), 18.12.2022

Der Historiker Péter Csunderlik spricht im Interview mit Péter Hamvay über Parallelen zwischen ungarischen Politiker des späten 19., frühen 20 Jahrhunderts, sowie dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und über das von ihm erschaffte "System der Nationalen Kooperation". "Wie die Politiker des 19. Jahrhunderts, weiß auch Viktor Orbán, dass 'national' das stärkste Attribut ist und wem es gelingt, dieses zu vereinnahmen, der kann die Macht leicht erlangen, die Institutionen besetzen und wer es von ihm wegnehmen will, der kann als Verräter der Nation stigmatisiert werden. Als Orbán den Groß-Ungarn Schal trug, stellte er das Land vor die Wahl: Mit wem bist du? Mit dem ungarischen Ministerpräsidenten oder mit den ihn angreifenden Staatoberhäuptern? Es ist leicht zu erraten, wofür die Mehrheit sein wird. Fidesz ist darin interessiert, dass symbolische Gegensätze entstehen und sich der Blick nicht auf den Gegensatz der Privilegierten zu den Armen richtet. (…) Das System der Nationalen Kooperation ist ein postmodernes Gebilde. Es basiert nicht auf Werten, sondern auf Interessen."
Archiv: HVG
Stichwörter: Ungarn, Orban, Viktor

New Statesman (UK), 19.12.2022

In einem düsteren Text verabschiedet John Gray den Glauben an eine demokratische Weltordnung. Wir sehen einer Zeit reiner Realpolitik entgegen, in der sich rivalisierende Mächte in Schach halten werden, prophezeit er. Anhänger internationaler Ideale hält er für so verblendet wie Nikolai Bucharin, der an einen "Bolschewismus mit menschlichem Antlitz" glaubte und in den Moskauer Prozessen als Verräter zum Tode verurteilt wurde. Arthur Koestler lehnte seinen Roman "Sonnenfinsternis" an Bucharins Geschichte an. Gray begründet die Parallele nicht, aber er malt sie eindrücklich aus: "Die Diktatur war von Anfang an die logische Konsequenz des sowjetischen Projekts. Das Eingeständnis dieser Wahrheit hätte Bucharins Bild der Geschichte und seines eigenen Platzes darin zunichte gemacht. Bis zu seinem Tod scheint er sich nie die Frage gestellt zu haben, die der Schriftsteller Isaak Babel 1920 in seinem Tagebuch aufgeworfen hat, als er während des Russischen Bürgerkriegs Zeuge der Gräueltaten der Rote Armee wurde, in der er damals diente: 'Wir sind die Vorhut, aber wovon?'. Zwanzig Jahre später wurde Babel im Lubjanka-Gefängnis von Stalins oberstem Henker Wassili Blochin erschossen, der im selben Jahr im Massaker von Katyn Tausende von polnischen Offizieren erschoss. Koestler verstand die bolschewistische Denkweise, denn auch er hatte um der Sache willen die Wahrheit verschwiegen. Er verbrachte den Winter 1932/33 in Charkiw, der damaligen Hauptstadt der Sowjetischen Ukraine, auf dem Höhepunkt des Holodomor, der politisch herbeigeführten Hungersnot, bei der vier Millionen Menschen oder mehr verhungerten. Als er mit dem Zug durch das Land reiste, fand er 'die Bahnhöfe gesäumt von bettelnden Bauern mit geschwollenen Händen und Füßen, die Frauen hielten schreckliche Säuglinge mit riesigen wackelnden Köpfen, staksigen Gliedmaßen und geschwollenen, spitzen Bäuchen an die Wagenfenster'. Als er diese Szenen erlebte, arbeitete Koestler für die Komintern, die 1919 gegründete Dritte Kommunistische Internationale. Die Artikel, die er über seinen Besuch schrieb, waren Lobeshymnen auf die raschen Fortschritte, die im Rahmen des ersten Fünfjahresplans erzielt wurden. Die Hungersnot wurde nicht erwähnt. Aus Protest gegen die Schauprozesse brach Koestler 1938 seine Verbindungen zur Partei ab, doch erst Jahre später, in 'Der Yogi und der Kommissar' (1945) und in seinen in den 1950er Jahren veröffentlichten Memoiren, beschrieb er den ganzen Schrecken dessen, was er gesehen hatte."
Archiv: New Statesman

Elet es Irodalom (Ungarn), 16.12.2022

Die aus Siebenbürgen stammende Schriftstellerin Réka Mán-Várhegyi spricht im Interview mit Nikolett Antal über den Entstehungsprozess eines literarischen Werkes und die Möglichkeit diesen in das Werk zu integrieren. "Ich dachte darüber nach, dass bei bildhauerischen Werken der Entstehungsprozess selbst Teil des Werkes ist. Ein Kunstschaffender geht irgendwohin, schafft etwas und macht eine Aufnahme davon. Ins Museum gelangt die Aufnahme selbst. Oder ähnlich: der Künstler setzt sich etwas aus und du als Rezipient kannst den Prozess des sich Aussetzens als Werk sehen. In beiden Fällen ist auch der Prozess selbst interessant. In der Literatur funktioniert es anders. In den Literaturstunden war zwar davon die Rede, welche Lebenserfahrung den Autor beim Schreiben beeinflusste, also wir lernten die Entstehungsumstände des Werkes kennen, aber all das schien an der Universität lächerlich verschult, nachdem wir gelernt haben, dass es nur den Text gibt. Damit stimme ich heute noch überein und denke, dass es aus der Sicht des endgültigen Textes vollkommen unwichtig ist, wie und warum er entstand. Doch ist es vorstellbar im Falle eines literarischen Werkes, dass der Entstehungsprozess ebenfalls Teil des Werkes ist? (…) Was passiert, wenn wir jene Lebenssituation nicht leugnen und beispielsweise die Frage gestellt wird, was für ein Buch neben Kleinkindern und Arbeit geschrieben werden kann? Ziel war es nicht, mich selbst in das Buch zu drücken, denn es ist nicht interessant, warum ich keine Zeit hatte. Es ging darum, dass ich ein Buch schreiben wollte, das die Art und Weise seiner Entstehung widerspiegelt."

New York Times (USA), 16.12.2022

Eine Autorengruppe rekonstruiert für eine Riesenreportage im Grunde alles was man bisher über Putins Krieg weiß. Manche Vermutungen, etwa dass Putin einsam und allein entschieden hat und dass sich die Russen, was ihre Kapazitäten angeht, katastrophal verschätzten, scheinen sich hier zu bewahrheiten. Die Autoren erzählen unter anderem, wie die USA sehr früh zur Ansicht gelangten, dass Putin es ernst meint. Das geht zurück auf eine Reise des CIA-Chefs William J. Burns nach Moskau, wo er offizielle Gesprächspartner traf: Die Vereinigten Staaten glaubten, dass Putin eine umfassende Invasion der Ukraine in Erwägung ziehe, erklärte Burns da. "Sollte er diesen Weg einschlagen, warnte Burns, würde der Westen reagieren - entschlossen und geschlossen - und die Folgen für Russland wären schwerwiegend. Nikolai Patruschew, Sekretär von Putins Sicherheitsrat, merkte auf und sah Herrn Burns in die Augen, wie Augenzeugen, die im Raum waren, sagen. Er ließ seine Notizen beiseite und lobte die Fähigkeiten der russischen Streitkräfte. Sie seien unter Putin so gründlich modernisiert worden, dass sie nun militärisch mit den Vereinigten Staaten konkurrieren könnten, sagte er. 'Patruschew hat das nicht näher ausgeführt,' sagt John Sullivan, der damalige amerikanische Botschafter in Russland, der bei dem Gespräch anwesend war. 'Er sah Burns einfach an und sagte: 'Wir können das. Wir sind zurück.' Ich würde es so beschreiben, dass die Sache bereits entschieden war und sie äußerst zuversichtlich waren. Seine Botschaft war: 'Es wird kein Problem für uns sein, zu tun, was wir tun wollen.'"
Archiv: New York Times
Stichwörter: Russland, Ukraine-Krieg 2022

Novinky.cz (Tschechien), 15.12.2022

Ondřej Slačálek unterhält sich mit der ungarischen Politologin Eszter Kovátsová, die in ihrem soeben erschienenen Buch den Umgang mit dem sogenannten "Gender-Wahnsinn" in Deutschland und Ungarn miteinander vergleicht und etliche Parallelen zwischen der deutschen AfD und der ungarischen Fidesz findet, die im Übrigen beide voneinander profitierten: "Orbán und seine Maschinerie nutzen Deutschland (…) indem sie sich immer das extremste Beispiel von Trans-Aktivismus heraussuchen und daraus ein allgemeines Bild des Westens formen, um vor dem angeblichen Verfall zu warnen und davor, dass die ungarische Opposition, wenn sie an die Macht käme, all das Schreckliche aus dem Westen einführen würde, vor dem wir unsere Kinder und unsere Kultur schützen müssen", erklärt sie. "Die AfD und generell die extreme Rechte in Deutschland nutzen wiederum Orbán als Beispiel dafür, dass ein Aufbegehren möglich ist, dass eine Alternative existiert (…). Orbán hat es geschafft hat, dem Brüsseler Druck zu trotzen, die Gender Studies an Universitäten abzuschaffen und in die Verfassung aufzunehmen, dass der Vater ein Mann und die Mutter eine Frau ist, ein Gesetz durchzusetzen, das Kindern vor dem Gendern in Schule und Medien 'schützen' soll. So nutzt einer jeweils den anderen für seine Zwecke." Kovátsová stellt aber auch fest, "dass die AfD in Deutschland auf etwas reagiert, was wirklich geschieht, während die ungarische Fidesz nur Angst vor der Opposition macht."
Archiv: Novinky.cz

Ceska Televize (Tschechien), 13.12.2022

Bohdan Sokur, Sketchbook [Skicák] © Bohdan Sokur

Aus Anlass des Kriegs in der Ukraine und in Anlehnung an Susan Sontags Essay "Das Leiden anderer betrachten" findet aktuell im Prager Zentrum für Zeitgenössische Kunst DOX die Ausstellung "Bolest těch druhých"/ "Der Schmerz der Anderen" statt, die die Frage stellt, wie weit Menschen fähig sind, auf die Erlebnisse anderer mit Empathie zu reagieren. Das Phänomen, dass wir über die heutigen Medien tagtäglich Leid in Echtzeit mitverfolgen können und paradoxerweise dadurch eher distanzierter werden, beschreibt auch DOX-Leiter und Kurator Leoš Válka, der davon überzeugt ist, dass traditionelle Kunstausstellungen in dieser Hinsicht die größere Wirkung entfalten konnten. Statt Klicken und Zappen oder schnell wechselnden Filmausschnitten konnte man endlos lang vor einem Bild oder einer Skulptur verweilen und "wusste, dass nicht im nächsten Moment ein anderes Bild sich darüber schiebt. Und das hat die Wahrnehmung intensiver gemacht." Die Kuratoren haben über vierzig Künstler versammelt, die mit ihren Grafiken, Fotografien, Skulpturen und Installationen vom Krieg erzählen - von Goya bis zur Gegenwart. Darunter sind aktuelle Werke von ukrainischen Künstlern (die unter schwierigen Umständen gerade noch rechtzeitig zur Vernissage transportiert werden konnten) oder die Bilder eines irakischen Fotografen, der wegen seiner Folterdokumentationen untertauchen musste, aber auch russischer Künstler, denen Válka großen Respekt erweist, weil sie "den Mut hatten, den Schrecken des Ukrainekriegs künstlerisch zu thematisieren".
Archiv: Ceska Televize
Stichwörter: Malerei, Krieg

La vie des idees (Frankreich), 13.12.2022

Der britsche Historiker Timothy Gibbs lehrt in Paris und wirft einen interessanten Seitenblick von Frankreich aus auf die Geschichte des britischen Empire und des Commonwealth unter Königin Elisabeth. Die Briten mussten sich anders als die Franzosen nicht schmerzhaft mit ihrer Kolonialvergangenheit auseinandersetzen, merkt er an, was wohl auch dem kontinuierlichen Wandlungsprozess unter der Queen zu verdanken ist. Dabei war sie der Gewalt des späten Kolonialregimes noch sehr nahe gekommen: 1952 erfuhr sie im Treetops Hotel in Kenia, dass ihr Vater gestorben war und dass sie Königin wurde: "Zwei Jahre später brannten die aufständischen Mau Mau das Hotel nieder, das dem Bataillon der King's African Rifles bei seiner Überwachung der Guerilla als Beobachtungsstützpunkt diente. 1952, im Jahr der Krönung von Königin Elisabeth II., rief der letzte kaiserliche Gouverneur Kenias den Ausnahmezustand aus, der sieben Jahre lang, bis 1959, andauerte. Mindestens 25.000 Kenianer verloren ihr Leben; weitere 30.000 wurden in Internierungslager geschickt, wo sie Zwangsarbeit und Folter ausgesetzt waren; eine Million Dorfbewohner, die in der Konfliktzone lebten, fanden sich in Notlagern hinter Stacheldraht wieder."

Außerdem in La Vie des Idees, ein leider arg akademisch zu lesender Artikel des Ökonomen Pierre Levasseur über die Epidemie des Übergewichts, insbesondere in Mexiko.

MIT Press Reader (USA), 07.12.2022

Atemberaubend, welche Fortschritte Künstliche Intelligenz im Jahr 2022 in Sachen Ästhetik vollzogen hat - ob nun in der Bildproduktion (unser Resümee) oder zuletzt auch im Bereich der Sprache. Schon kursieren Gedichte, die sich zumindest auf den ersten Blick von menschgemachter Lyrik nicht unterscheiden lässt. Kommt damit das große Projekt des Surrealismus - der "Cadavre Exquis", die "ecriture automatique" - an seinen logischen Endpunkt? Oder können Computer gar keine Poesie schaffen? Das sind Fragen, die sich der Psychologe und Dichter Keith J. Holyoak in seinem Essay stellt. Der Begriff des Bewusstseins ist dabei für ihn zentral: "Die einzig unstrittige Aussage, die sich über das Bewusstsein fällen lässt, ist die, dass es unter Philosophen, Psychologen, Neurowissenschaftlern und K.I.-Forschern keinen Konsens gibt. Einige Neurowissenschaftlern glauben, dass sie kurz vor dem Durchbruch stehen und eine materielle Beschreibung von Bewusstsein leisten können, und einige K.I.-Forscher glauben, dass Maschinen unausweichlich Bewusstsein erlangen werden - und zwar als emergente Eigenschaft, sobald ein kritisches Maß an Komplexität erreicht ist. Soweit ich das beurteilen kann (und ich räume gerne ein, dass meine Mittel dafür begrenzt sind), schenke ich diesen Behauptungen keinen Glauben. Das Komplexitätsargument schien vor einem halben Jahrhundert zwar plausibel, als Computer noch in der Wiege lagen. Doch was die Gegenwart betrifft, wagen Sie ein einfaches Gedankenexperiment: Was ist komplexer - das Internet (inklusive jedes einzelnen Computers, der daran angeschlossen ist) oder das Gehirn eines Frosches? Ich würde sagen, das Internet. Und was hat wohl am wahrscheinlichsten eine Art inneres Erleben - das Internet oder der Frosch? Ich setze mein Geld auf die Amphibie. ... Auch wenn ich offiziell Agnostiker bleibe, führt mich die Übermacht der Beweislage für den Sinn und Zweck der spezifischen Frage, die uns hier beschäftigt - kann Künstliche Intelligenz authentische Poesie schaffen? - zur Antwort 'nein'. Künstliche Intelligenz hat allem Anschein nach keinen Zugang zu einer inneren Erfahrung, die für mich (und viele andere) die ultimative Quelle authentischer Poesie ist. Ein wichtiger Folgeschluss dieses Resultats verdient es, ebenfalls erwähnt zu werden: Innere Erfahrung kann nicht als Rechenprozess definiert werden."