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Stichwort
Madonna
14 Presseschau-Absätze
Efeu 07.06.2019 […] Die Feuilletons grillen Madonna. "Die Kacke dampft", behauptet Daniel Gerhardt auf ZeitOnline, "und Madonna dampft mit." Nicht nur warte das neue Album mit dem "möglicherweise hirnrissigsten Stück" auf, das Madonna je veröffentlicht hat ("Dark Ballet", das auch NMZ-Kritiker Werner Herpell für "unfreiwillig komisch, ja bizarr" hält), die Popkönigin offenbare auch den "größten Gottkomplex des Popgeschäfts" […]
Auch SpOn-Kritiker Andreas Borcholte ist entsetzt: "Die Zeiten, in denen Madonna musikalische Untergrund- oder Szenetrends mit ihrer Pop-Allmacht in den Mainstream katapultierte, sind vorbei", seufzt er. "Es braucht keine Superstars wie Madonna mehr, die als weltmusikalische Empfänger und Verstärker fungieren. Wenn Madonna sich also auf einigen Stücken von 'Madame X' einen kurios vernuschelten Tr […] als anmaßend und überholt, wenn nicht gar lächerlich."
Was Klarheit angeht und Formulierungskunst, sind Madonnas Botschaften den Journalistentexten allerdings überlegen. Nachdem die New York Times sie für ihr Magazin unter der Überschrift "Madonna mit Sechzig" porträtiert hatte, erklärte Madonna auf Instagram, sie fühle sich vergewaltigt, meldet CNN: "'The journalist who wrote this article spent days […]
Efeu 20.05.2019 […] Ende. Flaue Bildregie, mäßige Auftritte, ein überaschungsarmer Gewinner - es gewann einfach der Favorit, Duncan Laurence aus den Niederlanden, schreibt bekümmert Samir H. Köck in der Presse. Und auch Madonna konnte es nicht rausreißen: Dieser Abend war "ein Tiefpunkt ihrer Karriere", staunt Arno Frank auf SpOn. Bei Jens Balzer auf ZeitOnline klingt das ähnlich: Für ihre Kombination aus "Like a Prayer" […] end schief sang, während um sie herum ein paar Dutzend Mönche auf einer Showtreppe standen."
Alles völlig anders sieht Jan Feddersen in der taz: Tolle Party, tolle Show, toller Gewinner, tolle Madonna. Besonders schön: Der israelische Gastgebersender stand sehr selbstverständlich dazu, dass ein überwältigender Großteil des anwesenden Publikums im Saal männlich und somit sehr wahrscheinlich schwul […]
Efeu 15.08.2018 […] sagt Lorenz. "Was Madonna in die Hände fällt, wird absorbiert, kopiert, referenziert. Die Kunstfigur Madonna ist eine große Verdinglichungsmaschine, die selbst Abwegiges zu kapitalisieren vermag. ... Madonna reibt uns die Widersprüche unserer Zeit unter die Nase wie keine zweite Künstlerin. Die gleiche Gesellschaft, die ihre Stars jung und schön will, lässt sich hämisch über Madonnas gestrafftes Gesicht […] des Themas nicht schönfärberisch camoufliert."
Morgen wird Madonna 60. In der taz gratuliert Julia Lorenz schon heute. Sie zählt zu den Fans der jüngeren Generation, für die Madonna schon immer ein Star war, der sie in immer neuen Inkarnationen durchs Leben begleitet und dabei wahnwitzig erfolgreich ist. Zwei Fraktionen gebe es, was Madonnas Einschätzung betrifft: Die, die sie als Ikone des Popfeminismus […]
Efeu 07.08.2018 […] Am 16. August wird Madonna 60, Tex Rubinowitz gratuliert ihr im Standard schon heute mit einem bunten Strauß an Fragen und Überlegungen: Was ist das Besondere an ihr, fragt er sich, das selbst noch irrelevante Phasen auszeichnet? "Dass wir mit ihr suchten, dass sie uns teilhaben ließ an der Suche nach sich selbst, sie ihre Karten auf den Tisch legte, sich buchstäblich auszog? Natürlich sagte sie nicht […] mit dem Wunsch, sie zu beerben, vor der die Männer Angst hatten, sie biss ihnen den Kopf ab, nachdem sie nicht enden wollende Orgasmen abstaubte, Donna Summer hinterließ Blut auf dem Tanzboden, nur Madonna (allein die Namensähnlichkeit) war Post-Disco, Post-Alles und kam, als die neue Disco bereits voll war."
Weitere Artikel: In der Spex porträtiert Sonja Matuszczyk die Rapperin Haiyti, die sich gerade […]
Efeu 12.11.2015 […] Madonna in der Stadt - Pflichttermin für die Berliner Popkritik. Bei der Show gabs viel Getöse und Bühnenaufwand, richtig gut wurde es aber immer dann, wenn Madonna zur Ukulele griff, berichtet Martin Hossbach in der Berliner Zeitung, der die Lady ziemlich irritierend fand: "Richtig merkwürdig wird es dann nochmal, als Madonna in das große Rund hinein fragt, ob jemand sie heiraten möge. Es melden sich […] sich einige Tausend Menschen. Madonna konzentriert sich auf einen jungen, groß gewachsenen, wirklich sehr hübschen Mann. Sie lobt seine Körpergröße und seine langen Arme. Und herrscht ihn an: Ob er Bescheid wisse, auf was er sich einließe? Sie hätte schließlich schon zwei Ehen hinter sich, sie sei eine Ehe-Veteranin, aber an die Liebe glaube sie noch immer, sonst würde sie das alles hier ja nicht machen […]
Efeu 07.03.2015 […] dass man sich zu einem Madonna-Album gar nicht mehr nicht verhalten kann, selbst dann, wenn man sich großtheoretischen Entwürfen aus dem Uni-Seminar zu entziehen trachtet: "Das muss man erst mal schaffen: Neutralität und Gleichgültigkeit unmöglich zu machen." Wobei er darin durchaus auch ein problematisches Korsett sieht, mit dem sich die Gender Studies als akademischer Madonna-Fanclub vielleicht einmal […] Ein neues Album von Madonna ist stets ein Hochamt fürs Feuilleton. Jörg Scheller dekliniert denn auch in der Zeit sehr vorbildlich den halben kulturwissenschaftlichen Theoriekanon anhand der Musikerin durch und erkennt dann eine Rebellion innerhalb der Reglements der Konsumierbarkeit: "Wenn es dirty wird, dann mit Soundkondom. Wenn von Schmerz die Rede ist, dann tut es nicht weh. Damit ist "Rebel Heart" […] einmal genauer befassen sollten: "Warum bedeutet das, was Frauen wie Madonna im Pop tun, immer noch etwas anderes als das, was sie tun? Frauen im Pop, egal wie alt sie sind, sind immer ein Statement, und Männer im Pop sind Männer."
Die taz geht es ein paar Level niedriger an: "Zu schwer, zu viel, zu ambitioniert", kommt Franziska Seyboldt manches an dem Album zunächst vor, auch wenn sie schlussendlich […]