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Stichwort
Cees Nooteboom
15 Artikel
Vom Nachttisch geräumt 14.05.2019 […] hinauszutreten ins Freie. Bei dem sich bald herausstellt, dass er auch hier wieder zwischen Licht und Schatten gefangen ist. Aber: ein anderes Licht, ein anderer Schatten. Das lernen wir bei Cees Nooteboom.
Cees Nooteboom: Venedig. Der Löwe, die Stadt und das Wasser, mit farbigen Fotografien von Simone Sassen. Suhrkamp Verlag, Berlin 2019, 240 Seiten, 24 Euro […] Am 31. Juli wird Cees Nooteboom 86 Jahre alt werden. Sein neuestes Buch - mit Texten aus 30 Jahren - ist eines seiner schönsten. Ein Buch über Venedig. Kein Reiseführer, sondern ein Verführer. Die Schönheit der Texte von Nooteboom liegt auch darin, dass er sich solche billigen Scherze verkneift. Aber wie bei allem wirklich Guten, spielt auch bei Nooteboom die Fehlervermeidung keine Rolle. Seine Sätze […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 29.10.2018 […] geträumt, und sie wusste nicht mehr Gesehenes vom Geträumten zu unterscheiden. So wie ich als Kind damals noch nicht zwischen beidem zu unterscheiden gelernt hatte.
Mir fällt das ein, während ich Cees Nootebooms neuen Gedichtband "Mönchsauge" lese. Da heißt es gleich zu Anfang, im dritten Gedicht: "Nachts durfte ich beim Turmwärter sitzen, der so tat, als gäbe es ihn noch." Gedichte treten hinaus aus dem […] viele, dass man am Ende glaubt verstanden zu haben, die ganze Welt sei ein magischer Ort und nur man selbst sei unfähig, das zu erkennen. Bis jemand kommt, der einem Augen und Ohren öffnet dafür.
Cees Nooteboom ist so einer. Er ist es mit jedem seiner Bücher. Er entführte uns nicht nur auf christliche und buddhistische Pilgerwege. Er zeigte uns die Schönheit einer Teekanne und die von Friedhöfen. Er enthüllte […] dazwischen die Geister,
die Toten in meiner Gesellschaft, unsichtbar
neben mir auf dem Weg nach Balg, wo Land
aus Wasser wird, eine glänzende Fläche,
auf der sie wandern zum Wort,
das verschwimmt.
Cees Nooteboom: Mönchsauge, zweisprachige Ausgabe mit Bildern von Matthias Weischer, Suhrkamp, Berlin 2018, 116 Seiten, 24 Euro. […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 17.03.2016 […] Wir Leser sind untreue Gesellen. Dachte ich vor ein paar Monaten. Wie lange habe ich nichts mehr von Cees Nooteboom gelesen. Ich las ihn gerne: seine Gedichte, seine Romane, seine Reisebeschreibungen, seine Essays. Und jetzt komme ich schon ein paar Jahre ohne ihn aus. So dachte ich. Ich wollte etwas darüber schreiben, dass wir nicht vor den Verlagshäusern demonstrieren, um etwas Neues zu lesen zu […] von gar zu vornehmer Zurückhaltung. Wir sollten uns ein wenig abgucken von den kreischenden Teenagern, die von ihrer Boygroup Zugabe nach Zugabe verlangen.
Jetzt ist wieder etwas erschienen von Cees Nooteboom: "Reisen zu Hieronymus Bosch - Eine düstere Vorahnung". Es ist ein kurzer Text in einem sehr schönen Bildband mit vielen Detailaufnahmen aus Boschs Gemälden. Es ist wieder der leichte, leicht […] geht, als sei auch dieses Kind zu schwer; und das ist es auch, wegen des Gewichts des Todes. Das Kind war zu schwer für Europa, weil Europa nicht existiert. Es konnte dieses Kind nicht tragen."
Cees Nooteboom: Reisen zu Hieronymus Bosch - Eine düstere Vorahnung, aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen, Schirmer/Mosel, München 2016, 77 Seiten, 69 farbige Abbildungen, 29,80 Euro. […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 01.11.2006 […] Bis sie sich wurden
Cees Nooteboom ist ein Reisender, ein großer Reisender, also einer, der die Toten besucht. Zusammen mit seiner Ehefrau Simone Sassen ist er zu Dichtergräbern gefahren, zu solchen, die leicht zu finden sind, wie die von Brecht - auf dem Berliner Dorotheenstädtischen Friedhof - und von Arthur Schnitzler auf dem Wiener Zentralfriedhof, aber auch zu dem Friedhof von Thiais: "Erst […] Gründen. Aber das wären ganz sicher nicht die schlechtesten. Manchmal - wie zum Beispiel bei Borges, bei Wallace Stevens, bei Vallejo oder bei Wittgenstein - steht neben dem Foto ein Gedicht von Cees Nooteboom. So auch beim emigrierten und remigrierten Dichter Paul Hoffmann (1917-1999), der im Tübinger Hölderlinturm Lyrikseminare veranstaltete:
"Der Dichter des Lesens
Kam mir entgegen,
in meinem […] die er aufliest und hegt,
mit Gedichten heilt,
sich wiedergewinnt.
Aus seiner Seele wächst Licht,
Schneelorbeer um seinen Kopf.
Glänzend bis du es, der Lehrer,
der Dichter des Lesens."
Cees Nooteboom: "Tumbas". Gräber von Dichtern und Denkern. Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Mit Fotografien von Simone Sassen, Schirmer/Mosel 2006. 244 Seiten, 135 Tafeln, davon 19 in Farbe, 39,80 Euro […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 01.08.2005 […] 386520113X.
Heike Wunderlich: "Sanary-sur-Mer - Deutsche Literatur im Exil". Verlag Edition Isele, 311 Seiten, mit 167 s/w. Abbildungen, 14,80 Euro. ISBN 3861423200.
Nooteboom verleiht Flügel
Cees Nooteboom ist nicht nur einer der besten lebenden Autoren, sondern auch einer der trickreichsten. Wie die wirklich guten Zauberer kann er es sich leisten, uns seine Techniken zu erklären, sie ganz langsam […] nichts anderes sein kann als eine weitere Verwicklung, das gibt dem Leser auf den letzten Seiten Flügel und er fühlt sich emporgehoben zu den Engeln, von denen das Buch schließlich auch handelt.
Cees Nooteboom: "Paradies verloren". Roman. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main 2005. 159 Seiten, 16,80 Euro. ISBN 3518417266.
Tanger ist auch nicht anders als […] Von
Arno Widmann
Vom Nachttisch geräumt 08.01.2002 […]
Ferdinando Scianna: "Obiettivo ambiguo", Rizzoli, 334 Seiten, kein Bild!, 23,24 Euro. ISBN 88 17 86621 0.
Hermetismus
Cees Nooteboom ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Er ist so erfolgreich, dass mancher Snob zu vergessen geneigt ist, dass Cees Nooteboom vor allem ein guter, ein sehr guter, einer der besten lebenden Schriftsteller ist. Diesen Snobs sollte "So könnte es sein", der neueste […] selbst zugewandt:
eine Gnosis maskierter Sätze
in immer unkenntlicher Schrift."
Eine zugleich so traurige und so freundliche Begründung des Hermetismus wird man lange suchen müssen.
Cees Nooteboom: "So könnte es sein", Gedichte, übersetzt von Ard Posthuma, Suhrkamp Verlag, 126 Seiten, 18,80 Euro, ISBN 3-518-41263-9.
Kollisionen
Ivan Nagel wurde 1931 in Budapest geboren, hat den […] Von
Arno Widmann