Richard McGregor

Der rote Apparat

Chinas Kommunisten
Cover: Der rote Apparat
Matthes und Seitz, Berlin 2013
ISBN 9783882219883
Gebunden, 399 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ilse Utz. Chinas Kommunistische Partei ist die mächtigste politische Organisation der Welt. Aus dem Verborgenen heraus kontrolliert sie jede noch so kleine kommunale Entscheidung, steuert aber auch mit verblüffender Wirksamkeit die Medien, das Militär, die Industrie, die Geldströme im In- und Ausland. Das wirtschaftlich derzeit erfolgreichste Land der Welt, eine mächtige, stetig expandierende globale Supermacht, besitzt eine intransparente politische Führungsschicht, alle Entscheidungen sind dem Auge der Öffentlichkeit entzogen. Richard McGregor, über viele Jahre Korrespondent der Financial Times in Peking, enthüllt in seinem unterhaltsamen, anekdotenreichen und präzise recherchierten Buch die Geschichte, Strukturen und geheime Funktionsweisen dieser Partei, die das Schicksal der Volksrepublik lenkt und damit wesentlichen Einfluss auf die Welt nimmt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2013

Mit viel Lob bedenkt Rezensent Jürgen Osterhammel dieses Buch über die Kommunistische Partei Chinas von Richard McGregor. Der Autor liefert für ihn nicht nur prägnante Charakterisierungen und Geschichten aus der Kommunistischen Partei Chinas, sondern vor allem eine ausgewogene Darstellung dieser mit 78 Millionen Mitgliedern größten politischen Organisation der Welt. Als wohltuend empfindet er den Verzicht auf Dämonisierungsversuche, Empörung und Überheblichkeit. Stattdessen liest Osterhammel bei McGregor eine hellsichtige und kluge Analyse des "roten Apparats", die sich gekonnt der Mittel der Reportage bedient. Die Kommunistische Partei Chinas wird für den Rezensenten verständlich als eine eindrucksvolle Organisation, die einerseits große Integrationsleistungen und wirtschaftliche Erfolge zu verbuchen hat, andererseits von inneren Widersprüchen, strukturellen Problemen und funktionalen Schwächen geprägt ist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.04.2013

Wer nur ein Buch lesen könnte, um China zu verstehen, der muss zu Richard McGregors "Der rote Apparat" greifen: Rezensent Reymer Klüver zeigt sich voller Bewunderung für die Arbeit des früheren Korrespondenten der Financial Times in China, der beeindruckend beschreibt, wie die Partei das Land trotz scheinbarer Freiheiten fest in ihrem Griff hält. Geradezu wie ein Gott sei sie unsichtbar, aber allgegenwärtig, lernt Klüver von McGregor: Auf sämtlichen Ebenen des Staates regiert sie mit eisernem Zentralismus, herrscht über Medien wie Militär und bestimmt die Besetzung aller Posten und Kader. Dabei regiert die Partei nicht mehr allein durch Einschüchterung und Terror (obwohl sie auch das noch kann), sondern durch das Verteilen von Pfründen. Wenn sie also Korruption bekämpft, weiß Klüver jetzt, dann nur, weil sie die Souveränität über die Fleischtöpfe behalten will, nicht aus Rechtsstaatlichkeit.
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