Luigi Amara

Die Perücke

Cover: Die Perücke
Berenberg Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783946334156
Gebunden, 256 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Peter Kultzen. Kopftuch, Niqab, Burka und wie die langweiligen Techniken der Körperverhüllung noch heißen - was sind sie gegen den haarigen Schwindel, mit dem sich die Menschen seit ewigen Zeiten bedeckten? In Luigi Amaras Darstellung einer offenbar unstillbaren Obsession (meist schlichte Notwehr) werden die Türmer und Vogelnester, die einst die Köpfe höfischer Damen in Europa schmückten, ebenso vorgeführt wie die Allongeperücken, mit denen etwa Bach und Händel, Newton und Leibnitz ihre erhitzten Köpfe verhüllten. Es fehlen weder Andy Warhols siebzehn Perücken noch André Agassis sportlicher Vokuhila. Cindy Sherman hat ihren Auftritt, Cleopatra und Doris Day samt auftoupierten Hollywood-Kolleginnen natürlich auch. Donald Trumps künstliche Sturmfrisur war bei Redaktionsschluss leider noch kein öffentliches Thema.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2017

Hannelore Schlaffer sieht in Luigi Amaras Buch nicht mehr als eine größere Fußnote. Auch wenn es nicht zu einer Geschichte der Perücke reicht, wie die Rezensentin findet, macht ihr Amara Spaß, wenn er Anekdoten und Histörchen über die künstliche Haarpracht aneinanderreiht, erzählt, wie sie hier verrutscht und dort verlorengeht und ihre Besitzer von Warhol bis Agassi piesackt. Etwas Abstraktion bietet der Band aber auch, räumt Schlaffer ein, wenn der Autor den Triumph der Perücke nachzeichnet. Dass Amara vor allem psychologisch argumentiert, kaum historisch-soziologisch, enttäuscht die Rezensentin gelinde.
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