Josh Bazell

Schneller als der Tod

Roman
Cover: Schneller als der Tod
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2010
ISBN 9783100039125
Gebunden, 304 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Malte Krutzsch. Peter Brown ist Notfallarzt. Dank des Zeugenschutzprogramms fühlt er sich sicher - doch dieser Patient kommt aus seinem alten Leben! Und nur einer der beiden wird überleben.

Im Perlentaucher: Siegelringzellen-Krebs

Ganz eindeutig würde Bazell lieber einen Patienten mehr über die Klinge springen lassen, als einen Witz zu verschenken... Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.2010

Dass Leo DiCaprio sich die Filmrechte an diesem Thriller von Josh Bazell gesichert hat, wundert Alexander Müller nicht. Laut Müller haucht der Autor mit seiner "aberwitzigen, packenden" Geschichte um einen Ex-Mafioso im Arztkittel, der sich plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert sieht, dem Genre neues Leben ein. Ein perfider Plot und gleich mehrere Kunstgriffe, mit deren Hilfe der Autor das Spannungspotential seiner Geschichte gut ausschöpft, führen den Rezensenten zu diesem Urteil. So gelinge es dem Autor, mit der Saulus-Paulus-Figur des alternden Kriminellen mit Approbation ausreichend Identifikationspotential bereitzustellen und durch die Parallelisierung von Vergangenheit und Gegenwart gleich zwei Handlunsgstränge auf der Zielgeraden zum Showdown zu gestalten. Dass die Story darüber hinaus actionreich in Szene gesetzt ist, kann uns Müller versichern.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.05.2010

Selbst sie, ein abgeklärter Krimijunkie, habe vor Entsetzen über manches Detail aufschreien müssen, schreibt Rezensentin Katharina Granzin über dieses Buch, das sie als "fantastischen kleinen Geniestreich" hoch lobt. Auch der abgründige Humor, der aus ihrer Sicht das Amalgam des Romans bildet, erhöhte ihren Lesegenuss sehr. Worum es geht? Um einen Mafiakiller im Krankenhaus, der nach greifendem Zeugenschutzprogramm nun Arzt geworden ist und eines Tages einen alten Bekannten als Patienten vor sich hat. Rasend montiert fand unsere Kritikerin nun zwei mörderische Paralellhandlungen erzählt, immer wieder garniert durch kreativen Umgang mit allerlei verwesenden oder anderweitig verunstalteten Körperteilen. Wie kreativ dieser Autor doch sein Medizinstudium genutzt hat, staunt die Kritikerin immer wieder.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.04.2010

Einen "furiosen Kracher" nennt Tobias Gohlis dieses Krimidebüt, dem er eigenem Bekunden zufolge anderthalb Stunden nägelkauende Spannung und die wahnwitzigste Selbstbefreiungsszene der Kriminalliteratur" verdankt. Schuld daran ist, wie er glaubhaft versichert, ein Plot, der von einem spießigen krebskranken Mafioso im Krankenhaus und einem weiteren Mafioso im Zeugenschutzprogramm erzählt. So recht versteht man zwar nicht, wovon genau das Buch jetzt handelt, aber dann muss man es eben selber lesen. Der Kritiker ist jedenfalls so angefixt, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen kann: "Wer weiß", seufzt er schließlich, " ob man so etwas Wahnwitziges, überschäumend Intelligentes, irrsinnig Komisches über das Ende eines Mafiakillers und das amerikanische Krankenhaussystem je wieder lesen wird?"

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.03.2010

Da bleibt Georg Diez fast die Spucke weg! Der Rezensent stellt hingerissen Josh Bazells Debütroman als ungemein rasanten, enorm brutalen und ausgesprochen lustigen Thriller vor, den er am ehesten mit einem "Maschinengewehr" vergleichen kann. So etwas lernt man nicht im Leipziger Literaturinstitut, stellt Diez anerkennend fest, der einen irrwitzigen Plot verspricht, der nicht zuletzt gründlich alle möglichen Genres aushebelt, vom Mafia-Thriller bis zu Holocaust-Erinnerungen. Am ehesten fällt Diez als Genrebezeichnung noch "soft-boiled Post-Auschwitz-Thriller" ein, wie er fröhlich schreibt. Bei aller Komik und Überzeichnung ist die Geschichte um den Krankenhausarzt Pietro Brwna, den seine Mafia-Vergangenheit einholt und der erkennen muss, dass seine Großeltern möglicherweise gar keine Holocaust-Überlebenden waren, sondern zu den Tätern gehörten, durchaus nicht "unmoralisch", versichert Diez. Aber am Ende dieses Kugelhagels von einem Buch liege wirklich "fast alles in Trümmern, nur der Leser triumphiert", frohlockt der Rezensent begeistert.
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