Ori Shwarzman

Mondscheinmädchen

Meine Zeit in Afrika
Cover: Mondscheinmädchen
Malik Verlag, München 2005
ISBN 9783890292984
Gebunden, 256 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Helene Seidler. "Dunkelheit senkt sich herab. Gleich wird der Mond hinter den Affenbrotbäumen aufsteigen, gleich werden die Glühwürmchen im Bätterdickicht aufschimmern. Ich entzünde die Petroleumlampe und stelle sie behutsam neben das Bett. Unter dem Holzkreuz liegt Akuja auf weißen Laken. Sie ist schön, so schön wie in jener Nacht, als sie mir gebracht wurde - eine Dankesgabe wie ein gefesseltes Huhn, gebratene Bananen oder ein Laib frisches Brot". Voller Idealismus ist der angehende Arzt Ori Shwarzman ans Missionshospital im Herzen Ghanas gekommen, um in der Dritten Welt den Ärmsten der Armen zu helfen. Schnell lernt er die Gesetze des Regenwalds und erliegt der Ursprünglichkeit seiner Bewohner. Als Ori ein kleines Kind heilt, macht ihm der reichste Mann des Dorfes die Schweinehirtin Akuja zum Geschenk. Doch dann erkrankt Akuja schwer, und der junge Weiße muß erkennen, wie wenig er in dieser fremden Welt auszurichten vermag.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.03.2005

Renee Zucker ist völlig hingerissen von diesem Buch, das die Erfahrungen eines jungen israelischen Arztes in Afrika schildert. Was macht man mit einem 17jährigen "Mondscheinmädchen", das man zum Dank für ärztliche Leistungen geschenkt kriegt und das man trotz aller Bemühungen nicht zurückgeben kann? Ori Shwarzman verliebt sich. Sein autobiografisches Buch ist zunächst eine ganz ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen dem Arzt und diesem Mädchen, einer Schweinehirtin, schwärmt Zucker. Zugleich handele "Mondscheinmädchen" aber auch von Shwarzmans Liebe zu Afrika, wohin er zunächst völlig naiv und idealistisch gegangen sei, um dann schnell umzulernen und etwas langsamer auch umzudenken. Shwarzman erzähle von diesem Prozeß immer auf eine Weise, dass seine Faszination erkennbar bleibe, dass seine Verzweifelung spürbar und im Elend auch das Komische sichtbar werde, so Zucker. Ein spannendes, erotisches und darüber "zutiefst menschliches" Buch, wie die Rezensentin meint.