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Stichwort
Voltaire
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Essay 10.11.2015 […] seines Werks, macht er Voltaires "Candide" zu einem Discours de la méthode eines ermüdeten Europa, das die Gefährdungen, denen es ausgesetzt ist, kaum zu benennen vermag. Die philosophische Erzählung ist eine Erzählung, die denkt, eine kleine Bombe, deren Auswirkungen seit drei Jahrhunderten zu spüren sind. Glucksmann findet in Voltaire einen Gefährten der Ironie: Wie Voltaire weiß er, dass sich die […] sind gegen die offizielle Lüge, lyrische Illusionen und trügerische Hoffnungen aufgestanden. Vieles trennte sie, geeint waren sie im Kampf gegen den realen Sozialismus.
Am Ende zieht Glucksmann aus Voltaires "Candide" eine ganz bescheidene Folgerung: Wir müssen unseren Garten bebauen und ihn verteidigen, Europa, die einzige auf Transzendenz verzichtende Zivilisation, die die verschiedenen Lebensweisen […] Von Pascal Bruckner
Essay 04.05.2015 […] Jahrhunderte vor Johannes Paul II. begründete. Voltaire war nicht der erste und er wird nicht der letzte sein, der die Theologen zum Schweigen brachte. Nach einem halben Jahrtausend Streit haben wir, durchaus zögernd und nicht unbesorgt, das Neuland eines agnostischen Kontinents betreten, ganz ohne himmlische Referenz.
Genauer. So wenig wie Voltaire macht auch das heutige Europa aus dem Atheismus […] doch Republikaner sein." Einige haben das mit unerhörter Gewalt in die Praxis umgesetzt - Lenin und Hitler, Trotzki und Mao. Nichts wäre Voltaire fremder gewesen als diese Grammatik des Wahns, nichts würde dem Europa der Gegenwart mehr schaden. Das Infame, das Voltaire am Ende seiner Briefe stets zerschmetterte, genau über seiner Signatur, der Fanatismus, den er verabscheute, kann religiös sein, politisch […] miteinander zu vergleichen - darüber reden wir nicht einmal. Trotzdem hat Voltaire gut getroffen. In zahlreichen Varianten nährt sich die Fäulnis der Infamie aus Untaten, die sich ähnlich sind und manchmal miteinander verbinden.
"Der Zusammenschluss von Gottesreich und Kaiserreich ergibt das ungeheuerlichste aller Systeme", betonte Voltaire in seinem Wörterbuch im Artikel "Pfarrer". Das Bündnis von Thron und […] Von Andre GlucksmannEssay 23.02.2015 […] der verschiedenen Ausdrucksformen des Göttlichen. "Gibt es nur eine Religion, dann herrscht die Tyrannei; gibt es zwei, herrscht ein Krieg der Religionen; gibt es viele, hält die Freiheit Einzug." (Voltaire) Das Beste, was man sich für den Islam wünschen kann, ist weder die "Phobie" noch die "Philie", sondern die wohlwollende Gleichgültigkeit auf dem Markt der Spiritualität, der allen Gläubigen offen […] Von Pascal BrucknerEssay 16.02.2015 […] dend wie die Gottesdiktate selbst und es ist unbestritten, dass der Prophet "Gotteslästerer" hinrichten ließ.
Was also ist ein friedlicher Moslem? Eine contradictio in subjecto? Spätestens seit Voltaire und Montesquieu wissen wir, dass Menschen, die ihre Identität primär über ihre Religionszugehörigkeit definieren, sich nur solange friedlich und tolerant verhalten, wie sie nicht die Macht haben, […] Von Daniele Dell'AgliVorgeblättert 04.08.2014 […] gewesen. Fünfhundert Gäste nahmen teil und zogen dann gemeinsam weiter zum Théâtre de la Renaissance, um sich die Matinee anzusehen, in der die Schauspielerin Szenen aus Racines Phèdre (Phädra) und Voltaires Rome sauvée (Das gerettete Rom) spielte. Doch der Abend gehörte Jarry und der öffentlichen Generalprobe von Ubu Roi.(79)
Nach dreimaligem Klopfen auf der Bühne wurde das Licht gedämpft und zwei […]
Vorgeblättert 26.05.2014 […] Martín Caparrós wurde 1957 in Buenos Aires geboren. Er ging 1976 ins Exil, studierte in Paris an der Sorbonne Geschichte, lebte in Madrid und New York, leitete Literaturzeitungen und übersetzte u.a. Voltaire, Shakespeare und Quevedo. 1992 erhielt er den Premio Rey de España und 1994 ein Guggenheim-Stipendium. Im Berlin Verlag erschien sein Buch "Wir haben uns geirrt". Er lebt als Schriftsteller und Journalist […]
Mord und Ratschlag 28.01.2014 […] Skandal zu vermeiden. Ein wunderbarer Exkurs sind hier Boltanskis Ausführung zur Form der Affäre, die Voltaire mit seinen Schriften gegen die heuchlerischen Stützen der Gesellschaft begründet und zu einem wichtigen Vehikel der normativen Selbstverständigung einer Gesellschaft gemacht hat. Als Voltaires Nachfolger sieht Boltanski übrigens die amerikanischen Autoren Dashiell Hammett und Raymond Chandler […] Von Thekla Dannenberg
Essay 06.02.2013 […] Lehrstück über Gottes verborgene Vorsehung, die das Böse zum Guten wendet. Modernen Lesern wie Voltaire erscheint sie als kunstvoll gestaltetes philosophisches Märchen, das Großzügigkeit und Bereitschaft zur Vergebung als Eigenschaften des wahren Weisen feiert. In seinem "Philosophischen Wörterbuch" (1764) hebt Voltaire Josefs moralische Überlegenheit über Odysseus hervor: Während Odysseus die Freier seiner […] Von Bernhard LangRedaktionsblog - Im Ententeich 09.08.2012 […] wollten, bescheinigen nun all jenen, die die archaische Sitte der Beschneidung als Körperverletzung sehen, Antisemitismus im Namen eines "Kults der Vernunft". Hannes Stein findet Antisemitismus bei Voltaire und schließt daraus auf achgut.de, dass Aufklärung antisemitisch ist. Matthias Küntzel, der im Perlentaucher ebenfalls schon die bloße Debatte selbst in den Verdacht des Antisemitismus rückt, opfert […] Von Thierry ChervelVorgeblättert 27.02.2012 […] alte Unterhosen von ehemaligen Mitschülern, zwei Hemden, die man ihm geschenkt hatte, und viele kleine violett umrandete Broschüren mit Auszügen aus den großen Werken der französischen Literatur: Voltaire, Chateaubriand, Vigny, Victor Hugo und vor allem von den großen Klassikern Pascal, Racine oder Bossuet, deren majestätische Prosa in ihm immer den Anblick von Prunksälen mit kannelierten Pilastern […] Vorgeblättert 10.10.2011 […] Kunst (insbesondere mit Übersetzungen) einen auskömmlichen Lebensunterhalt sichern konnte. Der Komponist und Operndirektor Georg Friedrich Händel verdiente an dem zahlenden Publikum ein Vermögen, und Voltaire hatte eine Zeitlang von den Erträgen seines epischen Gedichts Henriade recht gut gelebt, aber das späte 18. Jahrhundert erlebte eine stärkere Kommerzialisierung der Kultur in quantitativer wie qu […] Vorgeblättert 06.10.2011 […] auch Polizisten, Professoren, Anwälte, Richter, Zahnärzte und sogar Geistliche benötige. (Letztere, damit die Frauen etwas zu tun hatten. Er persönlich hatte Ingersoll gelesen und neigte eher zu Voltaires Ansichten.) Aber obwohl er dies theoretisch eingestanden hätte, begriff er nicht, wie ein gesunder Mensch in der Praxis etwas anderes tun konnte als mit Grundstücken handeln. Gleich allen Genies ging […]
Bücherbrief 07.09.2011 […] der Hinrichtung des versuchten Königsmörders Damien. Auch Wolfgang Burgdorf verfällt in der FAZ dem Sound des 18. Jahrhunderts: "zauberhaft feinsinnig" plaudere der Herzog über seine Begegnungen mit Voltaire, Rousseau und Benjamin Franklin, über das Reisen und das Speisen mit versenkbaren Tafeln. Für den Herzog ist das alles gleich interessant. Wie Samuel Pepys schreibt er frei von der Leber weg, ohne […] Vorgeblättert 08.08.2011 […] 8
Voltaire schreibt über Rousseau: "Er scheint gewillt, auf allen vieren zu gehen."
Zurück zur Natur? Der Naturzustand, ein Tier, nein, das ist nicht komisch, kein Scherz, es ist Ernst: Wir wollen hinab. Auf allen vieren gehen, auf den Hund kommen. Das Aufrechte vergessen, alles, was wir hochhalten, wir wollen hinab und nicht hinauf.
Es gibt in Asane ein Lokal, eine sogenannte Spelunke, […] Vorgeblättert 25.07.2011 […] blickte auf den Dreck zwischen den kleinen Booten und auf die Möwen hinab, Schnäbel im Gefieder. Er holte sein Skizzenbuch heraus und legte es auf die Mauer, dann seine Pfeife, um sie zu stopfen. 'Voltaire', dachte er, 'hat spät im Leben angefangen. Mit sechzig ungefähr - wenn ich mich recht entsinne.' Dann stellte er fest, dass die Spitze seines Bleistifts abgebrochen war, und begann, nach seinem […]