Ian Buruma

Chinas Rebellen

Die Dissidenten und der Aufbruch in eine neue Gesellschaft
Cover: Chinas Rebellen
Carl Hanser Verlag, München 2004
ISBN 9783446205451
Gebunden, 432 Seiten, 25,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hans Günter Holl. Chinas Dissidenten. Werden sie die Zukunft Chinas bestimmen? Manche von ihnen haben im Exil alle Hoffnung auf einen Wandel in China begraben, andere kämpfen noch immer für eine freies Land. Ian Burumas große Reportage erzählt von ihren Träumen und Enttäuschungen, aber auch vom dramatischen Umbruch, den China zur Zeit durchlebt und dessen Erschütterungen auch den Westen erreichen werden.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.09.2004

Matthias Nass berichtet sichtbar angeregt von der Lektüre dieses Buchs über Chinas Dissidenten, die der Publizist und Sinologe Ian Buruma in ihrem amerikanischen Exil getroffen hat, darunter natürlich Wei Jingsheng, der 1978 an Pekings "Mauer der Demokratie" eben mehr Demokratie gefordert hatte und dafür 16 Jahre lang im Gefängnis saß, aber auch den Astrophysiker Fang Lizhi, den Politikwissenschaftler Yan Jiaqi, den Journalisten Liu Binyan und die Studenten-Aktivisten Chai Ling, Wang Dan und Wu'er Kaixi, wie uns Rezensent Nass informiert. Die meisten mussten China 1989 nach dem Massaker vom Tienanmen verlassen, einige von ihnen arbeiten weiter in Menschenrechtsorganisationen, einige sind verbittert, andere machen ihr Glück als Investmentbanker. Als "mutige, mal verzagte, mal ungebeugte Einzelkämpfer" hat der Rezensent die Rebellen in diesem Buch erfahren, aber auch als solche, die "miteinander im Streit liegen, einander Erfolg und Aufmerksamkeit neiden". Es vereine sie aber alle die Hoffnung auf ein freies - und großes - China, und für diese Hoffnung habe sie, meint der Rezensent voller Bewunderung, einen "schier unerträglichen Preis gezahlt". Bemerkenswert findet Nass aber auch, dass Buruma, der mit vielen Dissidenten persönlich befreundet ist, zugeben muss, wie fremd sie ihm teilweise geblieben sind in ihrem "kompromisslosen Freiheitswillen, ihrer Opferbereitschaft, bisweilen auch in ihrer Selbstgerechtigkeit".