Annette Seemann

Anna Amalia

Herzogin von Weimar
Cover: Anna Amalia
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783458173458
Gebunden, 195 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Wer war diese Anna Amalia, die sich von der charmanten jungen Rokokoprinzessin zur Schutzgöttin der Künste wandelte? Dieser reich bebilderte Band illustriert den Lebensweg einer vielschichtigen Persönlichkeit, der es gelang, die eigenen künstlerischen Interessen für die kulturelle Entwicklung des Herzogtums Weimar fruchtbar zu machen. Das klassische Weimar ist ohne Anna Amalia (1739 - 1807), die Mutter Carl Augusts, undenkbar. Unter ihrer Regentschaft verwandelte sich die kleine Residenz zum geistigen Zentrum der Goethezeit. Es gelang ihr, herausragende Geister der Epoche, darunter Goethe, Wieland, Herder und Schiller an ihren Hof zu ziehen. Sie begründete den "Weimarer Musenhof" mit seinen berühmten Leseabenden; sie förderte das deutsche Theater und verband das aristokratische Rokoko mit der neuen bürgerlichen Gefühlskultur. Ihre große Italienreise spiegelt die Italienbegeisterung der Zeit und Goethes Einfluss. Annette Seemann schildert den Lebensweg einer der bedeutendsten aufgeklärten Fürstinnen ihrer Zeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.08.2007

Etwas enttäuscht zeigt sich Uta Beiküfner von Annette Seemanns Biographie über Anna Amalia. Zwar hält sie das Buch für solide recherchiert und hat auch viel über die kulturellen Leistungen der Herzogin erfahren. Besonders hebt sie die Ausführungen über die bibliophile Leidenschaft Anna Amalias in dieser Zeit und Amalias Verhältnis zu Goethe hervor. Insgesamt aber findet Beiküfner das Buch einfach zu spröde und zu trocken. Die Darstellung dieses an sich recht aufregenden Lebens wirkt auf sie so wenig lebendig, dass Anna Amalia am Ende ganz "stumpf und glanzlos" dastehe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.04.2007

Ohne verschleiernde "Glorifizierung" komme Annette Seemann in ihrer Biografie aus, lobt Rezensent Alexander Kosenina. Unter diesem Blickwinkel erscheine Anna Amalia als eine gebildete "Dilettantin", die an die Bedeutung des von ihr initiierten Musenhofes kaum heranreiche. Auch habe sie mit den wirklich avancierten intellektuellen Tendenzen der Zeit, wie beispielsweise ihr Onkel Friedrich mit Voltaire, nichts anfangen können. Weimar, referiert der Rezensent ernüchternd, sei, europäisch gesehen, doch Provinz geblieben, trotz Goethe & Co. Respekt gebühre Anna Amalia hingegen in politischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht. Als achtzehnjährige Witwe habe sie bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes mit großem Geschick regiert und so manchen Politiker entmachtet. Die Berufungs- und Anstellungspolitik für ihre Dichter und Denker habe zu einer Durchmischung der Weimarer Aristokratie mit dem Bürgertum geführt. Nicht nur bei Johanna Schopenhauer habe man sich "zwanglos" treffen können, sondern auch in Anna Amalias "Tafelrunde". Weniger bürgerlich, informiert uns der Rezensent, sei es allerdings bei der Italienreise Anna Amalias zugegangen, die vierzig Jahresgehälter eines Weimarer Topbeamten verschlungen habe.
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