Beatrive Frasl

Patriarchale Belastungsstörung

Geschlecht, Klasse und Psyche
Cover: Patriarchale Belastungsstörung
Haymon Verlag, Innsbruck 2023
ISBN 9783709981757
Gebunden, 384 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Du fragst dich, was Geschlecht und die Versorgung psychischer Erkrankungen gemeinsam haben? Was das Patriarchat mit der Diagnose von Krankheiten zu tun hat? Spoiler-Alarm: sehr viel! Der Grund, warum Frauen so viel häufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Männer, warum Männer jedoch weniger oft Ärzt*innen aufsuchen und sich behandeln lassen, liegt u. a. in den stereotypischen Vorstellungen und Rollenbildern, die wir im Laufe unseres Aufwachsens erlernt haben. Und: Frausein im Patriarchat bedeutet Gefährdung auf vielen Ebenen. Der Mangel an ökonomischer Sicherheit, die körperliche und psychische Gewalt, denen Frauen sehr viel häufiger ausgeliefert sind, und die Doppelbelastung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schultern von Frauen lastet, sind zusätzliche Gründe dafür, warum weibliche Personen zur Risikogruppe zählen und durch unzureichende Krankenversorgung abermals benachteiligt sind. Stigmatisierung und Tabuisierung: Wie können wir mit psychischen Erkrankungen umgehen?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 30.01.2023

Rezensentin Ramona Westhof zeigt sich dankbar für die wichtigen Themen, die die Kulturwissenschaftlerin Beatrice Frasl in ihrem Buch über die Zusammenhänge von Psyche und Gesellschaft anspricht. Dazu nimmt Frasl den Weg über die eigene Erfahrung, wie die Kritikerin schildert, nach einer eigenen Therapieplatzsuche geht es um die Schwierigkeiten, überhaupt Zugang zu dieser Form von Gesundheitsversorgung zu erhalten, die stark von Faktoren wie Geld, Alter und Geschlecht beeinflusst werden, die ihrerseits wiederum Auswirkungen auf das Risiko haben, psychisch zu erkranken. Die Autorin widme sich Stigmatisierungen und sozialen Ungleichheiten in einem gut verständlichen Stil und bereite Informationen unkompliziert auf. Für Westhof absolut empfehlenswert.