Brigitte Burmeister

Pollok und die Attentäterin

Roman
Cover: Pollok und die Attentäterin
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1999
ISBN 9783608935257
gebunden, 305 Seiten, 20,35 EUR

Klappentext

Zufällig treffen sie sich in Berlin auf der Straße: Ines und Karenina. Sie waren an der gleichen Uni. Nun ist aus Ines eine karrierebewußte Journalistin geworden, die im Café von ihren Recherchen erzählt: Sie ist hinter der Geschichte des Karl Weiss her, auf den ein Attentat verübt worden ist, das allerdings fehlschlug. Nun ist auch seine Biographie erschienen, verfaßt von einem Ghostwriter. Doch der ist verschwunden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.04.2000

Bei Sibylle Cramer kommt dieser Roman um einen ehemaligen DDR-Denunzianten, der im Westen als Industrieller zu Geld kommt, nicht besonders gut weg. Die Rezensentin schildert die detektivische Recherche, mit der die Figur aus der Perspektive der unterschiedlichen Nebenfiguren umstellt wird, und stellt fest, dass diese Recherche leider nichts klärt, sondern die Dinge immer nur noch unklarer macht - eine Einsicht, die die Romanautorin offensichtlich auf die deutsche Teilung bezieht, die einander ausschließende Sozialisierungen und Wahrnehmungen geschaffen hat, die Cramer aber im Grunde banal erscheint. Am meisten stört sie aber, dass in dem Stimmenkonzert des Romans mit der Stimme der Autorin auch noch eine ideologische Tönung in das ganze hineingebracht wird. Der Osten erscheint der Rezensentin in dem Roman einfach zu gemütlich.