Brigitte Fassbaender

Komm' aus dem Staunen nicht heraus

Memoiren
Cover: Komm' aus dem Staunen nicht heraus
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406741159
Gebunden, 381 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Mit 21 Jahren wird Brigitte Fassbaender an die Münchner Staatsoper engagiert. Von dort führt sie ihr Weg auf die bedeutendsten Bühnen der Welt. Es ist ein Weg, der von künstlerischen Abenteuern wie von wundervollen Erlebnissen geprägt ist. In ihrem klugen, zutiefst menschlichen Buch spricht sie von den Opern und Liedern, die ihr am Herzen lagen, vom Ethos des Sängers und den Momenten der größten musikalischen Erfüllung. Sie erzählt von Dirigenten und Sängern, Pianisten und Regisseuren, die sie bewundert hat: von Carlos Kleiber bis Claudio Abbado, von Martha Mödl bis Dietrich Fischer-Dieskau und vielen anderen mehr. Freimütig schreibt sie auch über schwierige Themen, etwa über die Qualen der Wechseljahre für eine Sängerin, über Männermacht und Machtmissbrauch, über eigene Versäumnisse. Als sie das Singen aufgibt, erschließt sich ihr ein zweites Leben als Gesangspädagogin, Regisseurin und Intendantin.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.01.2020

Rezensent Wilhelm von Sternburg wird von den Memoiren der Opernsängerin Brigitte Fassbaender in einen Bann gezogen. Begeistert liest er über den Werdegang der Künstlerin, ihre Begegnungen mit Künstlerkollegen und die weniger erfreulichen Seiten einer Sängerkarriere. Für Opernbegeisterte sind die Erinnerungen, die neben Fassbaenders Erfolg an internationalen Opernhäusern auch von ihrem zweiten Künstlerinnenleben erzählen, "ungemein interessant", meint der Rezensent. Nachdem sie ihre Karriere als Sängerin mit 54 Jahren aufgab, widmete sich Fassbaender dem Musiktheater, arbeitete als Operndirektorin in Braunschweig, als Intendantin am Landestheater Innsbruck und inszenierte seit 1990 mehr als 70 Stücke, lesen wir. Dass die "scheue und schöne" Künstlerin sich neben den vielen Glanzmomenten auch an Tiefpunkte ihrer Karriere erinnert, findet Sternburg ungemein sympathisch.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.11.2019

Marianne Zelger-Vogt lässt sich von der Sängerin Brigitte Fassbaender in die vergangene Welt der Oper entführen. Fassbaenders Aufstieg zu einer der erfolgreichsten Liedsängerinnen und Sopranistinnen des Landes liest sich laut Rezensentin wie ein Who-is-who des Opernbiz. Die Autorin charakterisiert Regisseure, Dirigenten, Kollegen, berichtet über Lampenfieber, Zweifel, körperliche Beschwerden, Liebesabenteuer, so Zelger-Vogt, und sie gibt Beispiele von #MeToo von lange vor der großen Debatte. Die Dokumentation von Fassbaenders Regiearbeit zu Brittens "A Midsummer Night's Dream" im Band empfindet die Rezensentin als spannend und nostalgisch zugleich.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.11.2019

Allein weil Brigitte Fassbaender ihre Memoiren selbst geschrieben hat, bildet dieses Buch eine Ausnahme - und zwar eine angenehme, versichert Rezensentin Christine Lemke-Matwey. Fassbaender schreibt mit subtilem Humor und einem guten "Gespür für Sprachmelodie und Rhythmus", außerdem ist sie, was ihr Umfeld, ihre Kollegen und ihre Geschichte angeht durchaus nicht unkritisch oder zimperlich, lobt die Rezensentin. Sicher werde hier nicht alles preisgegeben, was die Sängerinnen nach mehreren Jahrzehnten Berufserfahrung so auspacken könnte. Aber in Bezug auf Selbstzweifel, Lampenfieber, Wechseljahre, und ihre Liebe zu Frauen zeigt sich Fassbeander sehr offen, meint Lemke-Matwey, die hier einige überraschende Einblicke in das Opernmetier erhält. Besonders interessant findet sie Fassbaenders Berichte über ihre Familie und ihre Kindheit während der Nazi-Zeit, die sie einiges über Wahrheit und Wirklichkeit gelehrt habe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2019

Für Rezensent Jens Malte Fischer sticht Brigitte Fassbaender Buch aus dem Gros neuerer Musiker-Autobiografien heraus. Das liegt für ihn einerseits an der außergewöhnlichen Karriere der Opernsängerin, andererseits an der geraden Ehrlichkeit der Autorin und ihrer Fähigkeit, aufregend, konzis und geschmeidig zugleich aus ihrem Leben zu erzählen, aus der Aufführungspraxis, von ihren Lieblingsrollen wie von ihrer Beziehung zu Frauen und zu den vielen Kollegen wie Carlos Kleiber oder Fischer-Dieskau. Dass Fassbaender auch mit Kritik gegenüber Kollegen nicht spart, gefällt Fischer gut.
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