Burkhard Spinnen

Rückwind

Roman
Cover: Rückwind
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2019
ISBN 9783895610493
Gebunden, 400 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Hartmut Trössner ist ein Glückskind des Zeitgeistes. Er ist ein grüner Mogul: Chef eines erfolgreichen Windenergieunternehmens, Ehemann einer populären Schauspielerin, Vater eines kleinen Sohnes und jüngst auch Produzent einer bahnbrechenden TV-Serie.Doch dann kommt der 9. April. Hartmut Trössner verliert buchstäblich alles: Unternehmen, Frau, Kind und Haus. Den heißen Sommer verbringt er in einer Klinik. Am 27. August macht er sich auf, mit dem Zug nach Berlin. Und er ist nicht allein. Da ist jemand bei ihm, unsichtbar, hörbar nur für ihn: ein Alter Ego, das vorgibt, sein Überlebenstrainer zu sein und ihn fürs Weiterleben zu retten.
Im Zug wird Trössner von einer jungen Frau angesprochen. Ihr erzählt er in mehreren Stationen sein Leben, mit ihr zusammen inszeniert er einen furiosen Auftritt in der Hauptstadt."Rückwind" ist der Roman über einen furchtbaren Verlust, der als himmlische Prüfung oder göttliche Strafe erscheinen muss. Aber für Hartmut Trössner gilt: Above us only sky. Da oben ist niemand!

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.11.2019

Katharina Teutsch kann weder die versprochene Mentalitätsgeschichte der alten Bundesrepublik noch den Energiewenderoman erkennen in Burkhard Spinnens neuem Buch, das von einem Windkraftunternehmer erzählt, dessen stetig aufsteigender Stern durch eine Reihe von Schicksalsschlägen vom Himmel geholt wird. Leider bleiben der Held und sein Tun, seine Beziehungen und sein Schicksal für Teutsch ebenfalls rätselhaft, und weil der Autor alles bloß anschneidet, aber nicht ausführt, auch uninteressant. Enttäuscht ist Teutsch auch von der Sprache. Unkonzentriert und stellenweise fade, stellt sie fest.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 21.08.2019

Schade um die erzählerischen Fähigkeiten des Autors, meint Enno Stahl angesichts von Burkhard Spinnens neuem Roman. Geschwätzig als Alter Ego seiner Hauptfigur, eines glücklosen Unternehmers, aufzutreten, geht bei Spinnens Kompetenz noch an, findet Stahl. Dass der Autor sämtliche Frauenfiguren im Buch als unstete, eher peinliche Wesen anlegt, möchte Stahl ihm aber keinesfalls durchgehen lassen. Schlimm findet er überdies, dass Spinnen es auf 400 Seiten nicht schafft, seiner Geschichte Sinn abzugewinnen oder auch nur eine einzige Figur von Belang einzuführen. Langatmig, sprachlich anstrengend und zäh, so das Urteil des Rezensenten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.08.2019

Rezensent Thomas E. Schmidt bekommt mit Burkhard Spinnens neuem Roman einen Pageturner mit Schwächen. Spinnens Können, mediokre Wohlstandssoldaten präzise zu porträtieren, kommt auch in diesem Text um einen zum Öko-Popstar gepushten Unternehmer zum Tragen, meint er, die Nebenfiguren sind brillant gezeichnet und das Thema ist aktuell und eingängig. Nur: Die zeitgeistige Hauptfigur geht Schmidt nicht nahe und versinkt unter der Last der Bedeutung, und die Erzählebene gerät unter die Räder des serienreifen Spannungsaufbaus, so Schmidt. Konziser wäre vielleicht mehr gewesen, mutmaßt er.
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