Christine Grän

Villa Freud

Roman
Cover: Villa Freud
C. Bertelsmann Verlag, München 2002
ISBN 9783570006238
Gebunden, 288 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Das Mädchen Margareta, das alle Rita rufen, wächst in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf und versucht schon früh, ihrer engen Umgebung zu entfliehen. Sie trotzt ihrer dominanten Mutter Gesangsstunden ab und übt sich an Wagner-Arien. Doch Margareta muss erkennen, dass sie ihren eigenen Ansprüchen nicht gewachsen ist. Abrupt bricht sie alle Brücken hinter sich ab und geht nach Berlin. Unter dem Namen Greta singt sie in einem obskuren Jazzclub und erhebt die tägliche Improvisation zur Lebenskunst. Dann begegnet sie Oscar und folgt ihm nach Argentinien in eine großbürgerliche Existenz. Der Tango wird zur sinnlichmelancholischen Begleitmusik ihres Daseins. Doch "Villa Freud" in Buenos Aires ist nicht die Endstation ihrer Sehnsucht. Erfüllung findet Greta erst in Feuerland...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.11.2002

Sehr angetan zeigt sich Klaus Harprecht von diesem Roman der heute in München lebenden Wienerin, die sich als Krimiautorin und Journalistin langsam an die "seriöse" Literatur herangeschrieben hat, wie der Rezensent meint. Der Lebensweg der verunglückten Opern- und Jazzclubsängerin Margarete führt sie nach Argentinien, wo sie in Buenos Aires auf ein Quartier mit hoher Therapeutendichte stößt: daher der Titel, - aber er ist Harprecht zu "aufwändig", hat wenig Bezug zur erzählten Geschichte. "Ein schönes Buch" findet er es trotzdem, wäre es nur mit etwas größerer Gelassenheit und weniger "intellektuellem Ehrgeiz" geschrieben. Gefallen haben Harprecht die "raffinierte und trotzdem übersichtliche Komposition", "szenische Variationen", die "reiche Sprache". Nur das Prätentiöse müsste noch von "wohlmeinenden Lektoren" aus dem Skript gestrichen werden, dann würden wir sehen, was die Autorin kann: "Mehr als die meisten", da ist Harprecht sich immerhin sicher.
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