Bernhard Strobel

Im Vorgarten der Palme

Roman
Cover: Im Vorgarten der Palme
Droschl Verlag, Graz 2018
ISBN 9783990590195
Gebunden, 188 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

"Herzlichen Glückwunsch, K." Diese scheinbar harmlose Nachricht an den "Systemerhalter" Leidegger löst einen gehörigen Ehestreit zwischen ihm und Martina aus. Dabei könnte alles so schön sein im selbstgeschaffenen Vorstadtparadies mit der neugeborenen Tochter im trauten Heim. Die Palme im Vorgarten nicht zu vergessen! Der Unruhestifter im Leideggerschen Eden ist keine Schlange, das Unglück steckt nicht in einem Apfelbiss, es ist die besagte Nachricht, die eine Zeit voller Misstrauen einleitet. Die Beziehung des Ehepaars entwickelt sich allmählich zu einer Art Stellungskrieg aus Vorhaltungen und Ausflüchten. Unfähig mit Martina zu sprechen, redet sich Leidegger innerlich in Rage und wägt in Gedanken jeden Schritt und jede mögliche Reaktion ab.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2018

Rezensent Wolfgang Schneider lernt den Neurotizismus im idyllischen Eigenheim kennen mit Bernhard Strobels Roman. Dass der Autor nur aus der Perspektive des konservativen, überreflektierten Hausherrn schreibt, scheint Schneider zu bedauern. Auch den Umstand, dass die Figur nicht wirklich realistisch wirkt. Die Beobachtung des neurotischen Alltags gelingt dem Autor dafür laut Rezensent umso genauer. Schneider hat seine Freude an den "selbstschädigenden Reflexionsschleifen" der Figur, die sich in eine monströse, kafkaeske Ehekrise fast ohne Worte manövriert. Ein unwirkliches, schräges Vergnügen, meint Schneider.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.08.2018

Ulrich Rüdenauer leidet bei der Lektüre von Bernhard Strobels Debütroman. Das Kammerspiel um eine kaputte Ehe im Reihenhausidyll inszeniert der Autor laut Rezensent durchaus gekonnt mit kühlem, genauen Blick. Die Obsessivität des um die Ecke denkende Ehemannes, laut Rüdenauer ein Neurotiker vor dem Herrn, spiegelt sich für den Rezensenten in den "zwanghaft wirkenden" Sätzen des Textes. Der innere Monolog der Figur wirkt auf Rüdenauer mitunter zermürbend in seiner die Absurdität der Ehe wiedergebenden Gequältheit.
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