Christoph Ransmayr

Der arme Trillionär

Aufstieg und Untergang des Inflationskönigs Sigmund Bosel
Cover: Der arme Trillionär
Styria Verlag, Wien 2016
ISBN 9783222135354
Gebunden, 320 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

In Zusammenarbeit mit dem ORF. Das Spekulantenepos der Zwischenkriegszeit Keiner wurde so schnell reich wie er: Als blutjunger Bankchef und Börsenguru wird der Wiener Finanzjongleur Sigmund Bosel Anfang der 1920er-Jahre zum "Trillionär" hochgejubelt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen lebt der spendable Plutokrat, wie es ihm gefällt. Doch reich zu sein, ist Bosel nicht genug. Der schillernde Millionensassa will die alteingesessene Hochfinanz an die Wand spielen. Dabei verstrickt er sich in grenzwertige Spekulationsdeals. Bosels Verlust-geschäfte werden ein riesiger Skandal. Der jüdische Glücksritter wird im damaligen anti-semitischen Klima zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Hinter den Kulissen bleibt er aber ein mächtiger Strippenzieher. Kurz vor dem "Anschluss" 1938 fährt Bosel noch einmal von Paris zurück nach Wien. Aus dem Wirtschaftskrimi rund um den schillernden Finanzabenteurer wird eine mörderische Holocaust-Tragödie ... Georg Ransmayr begibt sich auf die Spuren des legendären Inflationskönigs.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2016

Rezensent Walter Schübler liest die Biografie des Inflationsmilliardärs Sigmund Bosel aus der Feder des Journalisten Georg Ransmayr durchaus mit Gewinn. Schübler lobt die umfassenden Recherchen und Interviews mit Zeitzeugen, die der Autor seiner Darstellung zugrundelegt, und das Aufscheinen aktueller Bezüge, wenn der Autor seine an sich etwas verstaubte Figur in ein Umfeld von instabilen Finanzmärkten, Währungsspekulation, Notverstaatlichung und unguter Verflechtung von Politik und Hochfinanz stellt. Ansonsten liest sich die Vita des netzwerkenden Emporkömmlings Bosel laut Schübler wie ein Groschen- und Kriminalroman. Auch wenn der Autor bisweilen eine "allzu flotte" Schreibe an den Tag legt, wie Schübler kritisiert, erscheint das Buch dem Rezensenten lesenswert.
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