Dani Rodrik

Das Globalisierungsparadox

Die Demokratie und die Zukunft der Weltwirtschaft
Cover: Das Globalisierungsparadox
C.H. Beck Verlag, München 2011
ISBN 9783406613517
Gebunden, 415 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber. Wer schon immer seine Zweifel an der Globalisierung hatte und nicht verstehen konnte, warum sie bei Wirtschaftsexperten jeglicher Couleur so hoch im Kurs steht, der bekommt hier von dem Ökonom Dani Rodrik anregend ernstzunehmende Antworten. Rodrik liefert fundierte Argumente dafür, dass eine neoliberale Sicht auf Globalisierung und Welthandel nicht weiterhilft. Im Gegenteil: die bislang vorherrschende Globalisierungslehre hat die jüngsten Krisen mit verursacht.
Insbesondere zeigt Rodrik unmissverständlich, dass die Globalisierung in einem politischen Trilemma steckt: freier Welthandel und unbegrenzte Mobilität von Kapital und Arbeit sind nicht mit unseren Vorstellungen von Demokratie und Nationalstaat vereinbar. Rodriks Vorschläge für eine bessere ökonomische Weltordnung basieren auf den guten Erfahrungen in der Nachkriegszeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.08.2011

Als wichtigen Beitrag zur Globalisierungsdebatte schätzt Felix Ekardt dieses Buch von Dani Rodrik. Er begrüßt das Anliegen des Autors, die ideologisierte Frontstellung zwischen Ökonomen und Globalisierungskritikern aufzubrechen und einen Mittelweg zwischen den extremen Positionen einzuschlagen: freie Märkte, aber nur mit staatlichen Regeln. Besonders hebt Ekardt die Kritik des Ökonomen an der Unflexibilität seiner eigenen Zunft hervor. Er attestiert ihm, im Einzelnen eine ganze Reihe von überzeugenden Überlegungen anzustellen, etwa zur Begrenzung der Deregulierung. Kritisch betrachtet der Rezensent allerdings, dass Rodrik nach wie vor von der Annahme eines ewigen Wachstums ausgeht. Über die Grenzen des Wachstums in einer physikalisch endlichen Welt findet er in dem Buch nichts. Zudem bleibt in seinen Augen das Problem des Klimawandels und einer globalen Klimapolitik völlig unterbelichtet. Nichtsdestoweniger wünscht er dem Buch mit seiner differenzierten Sicht viele Leser.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.04.2011

Rezensent Felix Ekardt hat Dani Rodriks Buch "Das Globalisierungs-Paradox" überaus positiv aufgenommen. Er schätzt das Werk des renommierten Harvard-Ökonomen als wichtigen, fundierten Beitrag in der Diskussion um Staat, Markt und Freihandel. Besonders hebt er die differenzierte Sicht des Autors hervor, der einen Mittelweg zwischen Globalisierungskritik und Mainstream-Ökonomie einschlage. Er attestiert Rodrik außerdem, überzeugend für eine Begrenzung des Freihandels und eine Stärkung der Politik der Nationalstaaten zu argumentieren - ganz im Unterschied zum Großteil seiner Zunft. Bei den Themen Wachstumsgrenzen und Klimawandel bleibt der Autor zum Bedauern von Ekardt allerdings "gewöhnlicher Ökonom", der einen permanent steigenden Reichtum weltweit anvisiert. Rodriks verständliches Eintreten für den Nationalstaat scheint ihm zudem bei der Lösung globaler Probleme wie dem Klimawandel nicht wirklich hilfreich. Nichtsdestoweniger wünscht er diesem "wertvollen" Buch viele Leser.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.03.2011

Lesens- und bedenkenswert scheint Rezensent Gerald Braunberger dieses Werk des renommierten Ökonomen Dani Rodrik über die Schwierigkeiten, Nationalstaat, Demokratie und Globalisierung unter einen Hut zu bringen. Das fundamentale "Trilemma der Weltwirtschaft", das hierbei entsteht, zeigt der Autor in seinen Augen überzeugend auf. Er hebt Rodriks Argumentation für Demokratie und Nationalstaat hervor, die aber nicht auf eine völlige Ablehnung der Globalisierung hinaus läuft. Das Plädoyer des Ökonomen für eine "Globalisierung mit Augenmaß", für maßvolle Handelsbeschränkungen und nationale Selbstbestimmung scheint Braunberger im Blick auf eine konkrete Definition heikel. Zumal er befürchtet: "Wer den Geist des Protektionismus aus der Flasche lässt, bekommt ihn vielleicht nicht wieder hinein."
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.03.2011

Zeit für eine neue Weltwirtschaftsordnung, Zeit für Dani Rodrik und seine Buch über die Fehler der Globalisierung und der WTO und die Möglichkeiten eines munteren Pluralismus, ohne internationale Reglementierungen, findet jedenfalls Rezensent Michael Hesse. Hesse ist dem Harvard-Ökonomen Rodrik bei seinem Erdungsversuch der Globalisierungs-Enthusiasten gefolgt. Er hat sich von ihm mit Mauritius, Südkorea, Taiwan, Indien und China plausible Gegenbeispiele für die Allheiligkeit der Liberalisierung des Weltmarktes sowie absurde Beispiele für die Wirkungsmacht der WTO vorführen lassen. Schließlich steht er mit dem Autor vor dem Globalisierungs-Paradox, dass strengere globale Regeln zu schlimmeren globalen Problemen führen. Dagegen setzt der Autor den starken Staat und eine genaue Kenntnis der Geschichte der Globalisierung. Letzteres kann sich der Rezensent mit Hilfe des Buches aneignen.