Danielle de Picciotto

Die heitere Kunst der Rebellion

Graphic Novel
Cover: Die heitere Kunst der Rebellion
Verlag Walde und Graf, Berlin 2020
ISBN 9783946896531
Gebunden, 200 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Der Mauerfall kam plötzlich und unerwartet und in den darauffolgenden Jahren war Berlin eine der verrücktesten Städte des Erdenrunds. Sie bot Freiräume und unzählige Möglichkeiten der Entfaltung und zog Menschen aus aller Welt an. Danielle de Picciotto kam 1987 nach Berlin. Schnell wurde sie zu einem Berliner IT-Mädchen, Sängerin der Space Cowboys, Künstlerin und Designerin, in allen hippen Clubs arbeitend und Zuhause. So eroberte sie die Stadt und lernte die schillernden Figuren der 1980er-Jahre kennen: Nick Cave, Einstürzende Neubauten, Depeche Mode, West Bam, Claudia Skoda, Dr. Motte, Die Ärzte, Maruscha, Udo Lindenberg und unzählige andere. 1989 initiiert sie zusammen mit Dr. Motte die Love Parade und wird endgültig eine der Schlüsselfiguren einer neuen Generation. Techno, elektronische Musik, Mode und Film, Underground - alles ist in Bewegung, dann fällt die Mauer und die Stadt verwandelt sich in ein anarchistisches Paradies, in dem illegale Clubs, Galerien und Events aufblühen. Danielle ist immer dabei. Dieses Graphic Novel ist einerseits die faszinierende Sammlung Ihrer persönlichen Erlebnisse, vor allem aber ein visuelles Dokument dieser Zeit, von der es kaum Bilder gibt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 21.11.2020

Julia Lorenz freut sich, mit Danielle de Picciottos Graphic Novel noch einmal die achtziger und neunziger Jahre in Berlin Revue passieren zu lassen. Der Blick der multipel begabten Künstlerin auf die Stadt und ihre Subkultur ist für Lorenz erfrischend anders, subjektiv, informiert, weil Picciotto überall selbst dabei war, aber auch dezidiert weiblich. So kommen nicht nur Dr. Motte und Westbam vor, sondern eben auch Grudrun Gut und die Rösinger. Dass die Autorin nie bitter wird, auch wenn die Gentrifizierung noch so brutal eingeschlagen hat, gefällt Lorenz sehr. Ein spannendes, lehrreiches Künstlerwerdungsmemoir, meint sie.