Denise Schmid (Hg.)

Jeder Frau ihre Stimme

50 Jahre Frauengeschichte 1971-2021
Cover: Jeder Frau ihre Stimme
Hier und Jetzt Verlag, Baden 2020
ISBN 9783039194971
Gebunden, 256 Seiten, 39,00 EUR

Klappentext

Was hat sich politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich seit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 mit Fokus auf die Frauen getan? Renommierte Historikerinnen erzählen in fünf ausführlichen Essays, wie stark sich die Schweiz in jedem dieser fünf vergangenen Jahrzehnte gewandelt hat: von der neuen Frauenbewegung der 1970er-Jahre über die verfassungsrechtliche Gleichstellung in den 1980er-Jahren, dem Ende der "Rüebli-RS" und der Gründung zahlreicher Gleichstellungsbüros bis hin zur Fristenlösung und der #MeToo-Debatte. Mit Porträts von Persönlichkeiten wie Margrith Bigler-Eggenberger, der ersten Bundesrichterin, und Antoinette Hunziker, der ersten Chefi n der Schweizer Börse, und weiteren. Reich illustriert, bietet dieser Band einen pointierten Überblick über die letzten fünfzig Jahre Frauengeschichte in der Schweiz.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.01.2021

Schon jetzt ein Klassiker, verkündet Rezensent Urs Hafner: Seiner Meinung nach gehört die feministische Fest- und Streitschrift zum 50. Jubiläum des Frauenwahlrechts in jeden "geschlechtergeschichtlich interessierten Haushalt". Sieben Historikerinnen schreiben darin über die Errungenschaften, aber auch Fehlschläge, Niederlagen und aktuellen Herausforderungen der feministischen Bewegung in den letzten fünfzig Jahren. Betont wird unter anderem, dass die Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz zwar ein Meilenstein war, aber eben nur einer von vielen in jenem Kampf um Gleichberechtigung, der Anfang des 19. Jahrhunderts begann und sich bis in eine unbestimmte Zukunft fortzieht. Auch die Diversität, die Widersprüche und die Irrtümer innerhalb des Feminismus werden offen behandelt, so Hafner. Was ihm allerdings fehlt sind bestimmte Fragen, etwa nach dem "Sonderfall Schweiz" beispielsweise oder der Bedeutung der Queer-Bewegung für das Selbstverständnis feministisch engagierter Frauen. Abgesehen von kleineren Mängeln - wie einem etwas nachlässigen Lektorat und einem extrem flachen Beitrag - leistet das Buch laut Hafner einen wertvollen Beitrag zur feministischen Geschichtsschreibung.

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